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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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das Mikrofon hinauf und sagte zu Dumond: »Ruf Irene an und sag ihr, dass sie die Special Operations Group sofort zu meinem Haus schicken soll.« Während Dumond den Anruf erledigte, wandte Rapp sich Coleman zu. »Was, zum Teufel, ist da bloß los?«
    »Wie es aussieht, steigt da gerade eine Party in deinem Haus.«
    Rapp konnte über die Bemerkung sogar lächeln. Er war froh, dass er endlich einen Feind hatte, den er bekämpfen konnte. »Was meinst du – ob der Professor auch dort ist?«
    »Nach dem Handymast zu schließen, über den er vorhin telefoniert hat, könnte es leicht sein, dass er an deinem Küchentisch sitzt.«
    Rapp blickte auf sein Handy hinunter. »Wir könnten das rasch nachprüfen.«
    »Wie denn?«
    »Indem wir ihn jetzt anrufen. Der Heli sollte das Klingeln seines Handys aufschnappen können.«
    Coleman schüttelte den Kopf. »Warten wir lieber den richtigen Zeitpunkt ab – wenn die SOG hier ist. Wir wollen ihn ja nicht aufschrecken.«
    »Na gut.«
    »Meinst du, dass Anna oben ist?«
    »Ich hoffe es.«
    In den Kopfhörern meldete sich wieder die Stimme aus dem Hubschrauber. »Da stehen zwei Autos in der Zufahrt.« Rapp, Coleman und Dumond blickten gespannt auf den Bildschirm. »Da ist auch ein Mann bei der Haustür; er scheint eine Waffe bei sich zu haben. Mal sehen, ob ich noch ein wenig näher rankomme.« Die Kamera erfasste den Mann auf der Veranda. Die Gestalt des Mannes war überwiegend rot mit einem gelben Leuchten an den Rändern. In der Nähe der Taille war ein wenig Blau zu sehen.
    Coleman sprach, bevor der Techniker etwas dazu sagte. »Sieht aus wie eine Maschinenpistole mit Schalldämpfer.«
    »Entweder das oder ein Sturmgewehr«, warf Rapp ein.
    Eine zweite rote Gestalt erschien auf der Veranda, und kurz darauf eine dritte. Rapp fürchtete, dass sie den Helikopter gesehen haben könnten. »Libra Three«, sagte er in sein Mikrofon, »haben sie euch entdeckt?«
    »Negativ«, meldete eine andere Stimme. »Wir sind drei Kilometer entfernt und haben jede Menge Bäume zwischen uns und dem Haus.«
    Einer der Männer verließ die Veranda und ging zu einem der Autos hinüber. Er stieg ein, und wenige Augenblicke später setzte sich der Wagen in Bewegung. »Eines der Autos fährt weg«, meldete der Techniker.
    »Wir sehen es«, antwortete Rapp und schob das Mikrofon hoch. »Marcus, finde heraus, wo wir sind, und sag ihm, er soll Gas geben!« Er zog das Mikrofon wieder herunter. »Libra Three, könnt ihr mit beiden Zielen Kontakt halten?«
    Es dauerte einige Sekunden, bis die Antwort kam. »Das kommt darauf an, wie weit die beiden auseinander liegen.«
    »Behaltet so lange wie möglich beide im Auge.«
    Dumond ließ die kleine Tür zum Fahrer des Vans offen und setzte sich an seine Konsole. »Er sagt, wir sind gerade an der Queen Anne Road vorbeigekommen.«
    »Das heißt, wir sind in fünf Minuten bei der Ausfahrt Muddy Creek.« Er wandte sich Coleman zu und zeigte mit dem Daumen nach hinten. »Sag den Jungs, dass sich bald etwas tun wird.« Rapp starrte auf den Bildschirm und hörte zu, wie der Techniker die Route des Wagens beschrieb. Seine Gedanken kehrten immer wieder zu Anna zurück. Er würde gleich entscheiden müssen, ob der Helikopter das Haus im Auge behalten oder dem Wagen folgen sollte.
    Coleman wusste, was Rapp dachte. »Das Haus läuft ja nicht weg«, sagte er. Rapp starrte schweigend auf den Bildschirm. »Hast du mich gehört?«, fragte Coleman nach. »Ich habe gesagt, das …«
    »Ich habe dich gehört.«
    Das Telefon an Dumonds Konsole klingelte. Dumond nahm den Hörer ab und wandte sich gleich darauf Rapp zu. »Es ist Irene. Sie will wissen, was wir vorhaben.«
    »Mitch«, beharrte Coleman, »das in dem Wagen könnte der Professor sein.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Er wandte sich Dumond zu. »Ich kann jetzt nicht mit ihr sprechen«, herrschte er ihn an.
    Der Pilot des Helis meldete sich im Kopfhörer. »Ihr müsst euch jetzt entscheiden. Entweder der Wagen oder das Haus.«
    »Wir dürfen den Kontakt mit dem Wagen nicht verlieren«, beharrte Coleman.
    Dumond hielt Rapp noch einmal den Hörer hin. »Sie sagt, sie will unbedingt mit dir sprechen.«
    Rapp hätte das Telefon am liebsten aus der Konsole herausgerissen und hinausgeworfen. Er wusste, was er zu tun hatte – auch wenn es nicht das war, was er wollte. Rapp zog das Mikrofon herunter. »Libra Three«, sagte er, »bleibt am Wagen dran.« Dann riss er sich den Kopfhörer herunter, griff nach dem Telefonhörer und brummte:

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