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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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die Positionslichter aus und zogen über die Chesapeake-Bay hinaus. Zwischen dem Anruf und ihrer Ankunft beim Ziel waren keine zwölf Minuten vergangen.
    Die Piloten gingen etwa 15 Meter über dem dunklen Wasser in den Schwebeflug, und der Techniker machte sich an die Arbeit. Mithilfe seiner hochauflösenden Wärmebildkameras begann er das Ziel abzusuchen.
     
    Peter Cameron ging ins Haus zurück und setzte sich neben Anna Rielly auf die Couch. Mit dem Telefon in der Hand und einem Grinsen auf dem bärtigen Gesicht sagte er: »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Welche möchten Sie zuerst hören?«
    »Die schlechte.«
    »Mitch schafft es heute nicht mehr, aber dafür kommt er gleich morgen früh.«
    »Wann ungefähr?«
    »Gegen sieben.«
    Anna sah ein wenig niedergeschlagen drein. Sie griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Es war fast Mitternacht, und sie war ziemlich erschöpft. »Dann gehe ich jetzt schlafen.« Anna erhob sich. »Ihre Männer sind doch nicht da oben, oder?«
    »Nein. Sie bleiben hier unten. Sie sind da oben ganz für sich.«
    »Danke.« Anna ging hinaus, und Cameron begleitete sie zur Treppe.
    »Ich muss noch einmal kurz weg, aber ich bin wieder da, bevor Sie aufstehen.«
    »Okay.« Anna sagte gute Nacht und ging nach oben.
    Cameron sah ihr nach, wie sie die Treppe hinaufging, und bewunderte dabei ihre Figur. Duser trat an seine Seite und sah ihr ebenfalls nach. Als Anna Rielly die Schlafzimmertür hinter sich geschlossen hatte, sagte Duser: »Einen schönen Arsch hat die Kleine.«
    Cameron runzelte die Stirn und bedeutete Duser mit einer Kopfbewegung, dass er ihm folgen solle. Die beiden Männer traten auf die Veranda hinaus, und Cameron sagte mit leiser Stimme: »Konzentriere dich auf deine Aufgabe, und denk ja nicht daran, sie auch nur anzurühren.«
    »He, was regst du dich so auf? Morgen früh ist sie sowieso tot.«
    »Lass deine Finger von ihr, hast du mich verstanden? Ihr Freund kommt morgen früh her; ich will, dass du dich ganz auf die Sache konzentrierst.« Er zeigte auf die Autos, die vor dem Haus standen. »Die Wagen müssen weg.«
    »Wohin?«
    »Das weiß ich nicht, aber hier dürfen sie jedenfalls nicht stehen, wenn er kommt.«
    Duser nickte. »Ich überlege mir was. Ich muss jemanden losschicken, der Kaffee und was zu essen besorgt.«
    Cameron wusste nicht, was der Kaffee mit den Autos zu tun hatte, und ging nicht auf die Bemerkung ein. »Ich muss noch mal zurück in die Stadt und ein paar Dinge erledigen«, sagte er. »Ich bin höchstens zwei, drei Stunden weg.« Er sah auf die Uhr. »Ja, um spätestens drei Uhr bin ich wieder da, okay?«
    »Ja.«
    »Wenn irgendwas Ungewöhnliches passiert, ruf mich an.«
    »Mach ich.«
    »Da ist ein Mann, der wahrscheinlich hinter dem Haus Wache steht.«
    Rapp, Coleman und Dumond hatten jeder einen Kopfhörer mit Kehlkopfmikrofon aufgesetzt, sodass sie über Satellitenverbindung mit dem Heli in Kontakt waren.
    Rapp lauschte aufmerksam, als die Stimme im Kopfhörer die Lage beim Haus beschrieb. Der Van schaukelte sanft dahin, während sie in östlicher Richtung über den Highway 214 fuhren. Der untere der beiden Bildschirme, vor denen Dumond saß, zeigte ein Bild, das wie ein Fotonegativ aussah – schwarz und weiß mit verschiedenen Grautönen. Die Aufnahmen stammten von einer Infrarot-Wärmebildkamera. Als Nächstes folgte ein Bild, das größtenteils schwarz mit verschiedenen Bereichen von Rot, Gelb, Weiß und Blau war. Rapp starrte auf einen Fleck, von dem er wusste, dass da seine Küche war, und hörte, wie der Techniker sagte: »Die Vorhänge sind zugezogen, aber ich habe da zwei … vielleicht auch drei weitere Wärmesignaturen im Haus … genauer gesagt, im Erdgeschoss, und möglicherweise eine weitere oben im ersten Stock.«
    Rapp blickte zu dem Bereich über der Küche auf. »Könnt ihr sehen, ob auch eine Frau dabei ist?«, fragte er rasch.
    »Das hinter dem Haus ist sicher ein Mann. Die Leute im Haus sitzen alle – deshalb kann man es nicht sagen.«
    »Was ist mit der Person im ersten Stock?«
    Es folgte eine Pause von etwa fünf Sekunden, ehe der Mann antwortete. »Das ist nicht genau zu erkennen. Es kann praktisch alles sein, sogar ein Hund.«
    »Hören Sie auch irgendwas?«, fragte Rapp.
    »Ein leichtes Hintergrundgeräusch, mehr nicht. Wahrscheinlich sehen sie gerade fern.«
    »Könnt ihr mir ungefähr sagen, was auf der anderen Seite des Hauses los ist?«
    »Ja, Sekunde.«
    Rapp schob

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