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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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»Was gibt’s?«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

38
    Rapp war in seinem tiefsten Inneren ein einsamer Wolf. Die Teamarbeit war nichts für ihn – es sei denn, die anderen folgten seinen Anweisungen, ohne zu fragen. In einem Geschäft, in dem es vor aufgeblasenen Egos nur so wimmelte, erschien es ihm am einfachsten, allein zu arbeiten. Rapp entschuldigte sich niemals für sein Verhalten. Er ließ seine Ergebnisse für sich sprechen. Seine Regierung hatte ihm jede Menge heikle Aufträge übertragen, und er hatte in fast jedem Fall das vorrangige Ziel erreicht.
    Er hielt den Hörer fest in der linken Hand. »Irene, ich bin im Moment wirklich ziemlich beschäftigt.«
    »Das weiß ich, aber ich muss trotzdem wissen, was vor sich geht.«
    »Da sind mindestens vier Personen in meinem Haus«, antwortete Rapp gereizt, »und ich habe sie bestimmt nicht eingeladen. Ich glaube, dass Anna auch dort sein könnte. Soeben ist ein Wagen vom Haus weggefahren, in dem möglicherweise der Professor sitzt. Aber das alles hätte dir auch Marcus sagen können. Ich habe jetzt wirklich alle Hände voll zu tun, Irene. Ich rufe dich an, wenn ich etwas brauche.« Er beugte sich vor und knallte den Hörer auf die Gabel.
    Zu Dumond gewandt, sagte er mit zorngerötetem Gesicht: »Wir sind hier nicht in irgendeinem Büro in Langley! Hier sage ich, was passiert, und niemand sonst.« Rapp wandte sich Coleman zu. »Ich schätze deinen Rat sehr, aber wenn es losgeht, dann gibt es keine Diskussionen mehr. Haben wir uns verstanden?«
    Coleman und Dumond nickten beide – Coleman, weil er wusste, dass es eine funktionierende Kommandokette geben musste, und Dumond, weil er im Moment ziemlich eingeschüchtert war. Einige Augenblicke später meldete Dumond: »Der Wagen hält an.«
    Rapp wandte sich augenblicklich dem Bildschirm zu. Die Limousine stand an einer Tankstelle. Rapp überlegte, welche es sein könnte. »Wie weit ist es bis zur Solomons Island Road?«, rief er dem Fahrer zu.
    »Wir kommen gleich hin.«
    »Bieg nach Süden ab und wechsle gleich auf die linke Spur. Wir fahren wahrscheinlich zur Exxon-Tankstelle.«
    »Scott«, sagte er zu Coleman gewandt, »sag den Jungs, dass es da eine Standard-Tankstelle auf der rechten Seite gibt, wenn wir vom Highway abfahren. Sag ihnen, sie sollen dort warten, falls wir sie brauchen.« Der Van wurde etwas langsamer, und Rapp beugte sich zum Fahrer vor. Als sie nach rechts in die Solomons Island Road einbogen, blickte Rapp zur Exxon-Tankstelle auf der anderen Straßenseite hinüber. Er sah die dunkelblaue Limousine direkt vor dem Geschäft stehen. Jetzt galt es, rasch zu entscheiden. »Wie viel Benzin haben wir?«, fragte er den Fahrer.
    »Der Tank ist drei Viertel voll.«
    »Haben Sie eine Kreditkarte dabei?«
    Der Mann zögerte kurz. Es war eine etwas seltsame Frage von jemandem, den er nie zuvor gesehen hatte. »Ja.«
    »Sind Sie über Funk erreichbar?«
    Der Fahrer tippte sich an den Knopf im linken Ohr. »Ja, Ihr Freund kann mich jederzeit erreichen.«
    Rapp streckte den Arm aus und zeigte auf die Tankstelle. »Fahren Sie zu den Zapfsäulen gleich hinter dem Crown Victoria. Steigen Sie aus und tanken Sie erst einmal. Ich sage Ihnen über Funk, was Sie anschließend machen sollen.«
    Rapp trat zu Dumond an die Konsole und zeigte auf den Bildschirm. »Kannst du mir den Laden auf den Bildschirm holen?«, fragte er.
    Dumond nickte und machte sich an die Arbeit. Wenige Sekunden später sahen sie den Tankstellen-Shop vor sich auf dem Bildschirm. Rapp klopfte ihm auf die Schulter und setzte den Kopfhörer wieder auf. »Libra Three, wir haben den Wagen. Geht wieder zum Haus zurück und haltet uns auf dem Laufenden, wenn sich etwas tut.«
    »Roger, Virgo One. Wir kehren zum Haus zurück.«
    Die drei Männer drängten sich rund um den Bildschirm. »Marcus, du nimmst das doch alles auf, oder?«, fragte Rapp.
    »Ja.«
    Der Fahrer des Wagens war nicht zu erkennen, deshalb sagte Rapp: »Geh schnell auf den Wagen, damit wir das Nummernschild haben.«
    Als die Kamera auf das hintere Nummernschild gerichtet war, stöhnte Coleman laut auf. »Scheiße«, stieß er hervor.
    Rapp stieß seinerseits einen Fluch aus, und Dumond fragte verwirrt: »Was ist denn los?«
    »Dem Nummernschild zufolge dürfte der Kerl vom FBI sein«, antwortete Coleman. »Mitch, das macht die Sache um einiges

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