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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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den Richtmikrofonen ab. Vielleicht kann ich danach sagen, ob jemand zu Hause ist.«
    »Gut«, sagte Rapp und wandte sich Coleman zu. »Wir brauchen ihn lebend.«
    »Ich kann nichts versprechen.«
    »Das weiß ich, aber wir müssen es versuchen.«
    »Okay.«
    »Wir beide gehen allein hinein«, sagte Rapp zu Coleman. Zu Dumond gewandt, fügte er hinzu: »Marcus, was hast du sonst noch über den Kerl herausgefunden?«
    »Er unterrichtet an der George Washington University. Ich habe auch schon beim Zoll nachgefragt; es ist nichts darüber vermerkt, dass er im vergangenen halben Jahr das Land verlassen hätte.«
    »Gut. Besorg mir seinen Stundenplan an der Uni.«
    Dumond hielt eine Hand hoch, um Rapp zum Schweigen aufzufordern, und zog mit der anderen Hand sein Kehlkopfmikrofon herunter. »Halt an der nächsten Ecke an und gib mir einen Moment, um alles vorzubereiten.« Zu Rapp gewandt, sagte er: »Wir sind einen Block entfernt. Seid ihr Jungs so weit?«
    »Ja.«
    Sie rollten ganz langsam an dem Haus vorbei, drehten um und fuhren noch einmal vorüber. Es gab keine Seitengassen hier in der Gegend, sodass es nicht möglich war, von der Rückseite einen Blick auf das Haus zu werfen. Beide Male versuchte Dumond mithilfe des Richtmikrofons auf dem Dach des Vans, irgendwelche Geräusche aus dem Inneren des zweistöckigen Sandsteinhauses aufzufangen. Als sie zum zweiten Mal vorbeifuhren, wies Dumond den Fahrer an, kurz vor dem Haus anzuhalten. Mithilfe des Joysticks an seiner Konsole schwenkte er die Kamera auf die Briefkästen rechts von der Haustür. Als er das Bild hatte, das er haben wollte, wies er den Fahrer an, bis zum Ende des Blocks zu fahren und dort anzuhalten. Dumond zeigte Rapp und Coleman das Bild der Briefkästen. Wie es aussah, gab es vier Wohnungen in dem Haus – je eine im Erdgeschoss, im ersten und zweiten Stock sowie im Keller.
    »Wie es aussieht, wohnt Cameron im zweiten Stock.«
    »Ja.« Rapp blickte über Dumonds Schulter auf den Bildschirm und sah auf die Uhr. Es war kurz vor acht. »Was hast du mit dem Mikrofon aufgeschnappt?«
    »Nichts im zweiten Stock, aber im ersten läuft ein Fernseher, und im Erdgeschoss haben sie das Wasser aufgedreht.«
    »Nichts in der Souterrainwohnung?«
    »Nein.«
    Rapp sah Coleman an. »Was meinst du?«
    »Ich glaube nicht, dass er da ist. Wärst du an seiner Stelle zu Hause?«
    »Wahrscheinlich nicht. Dann sehen wir mal nach.« Rapp griff nach dem Funkgerät. »Jungs, wir gehen rein. Kommt rüber zur Twenty-ninth und wartet dort.«
    »Wie sieht’s mit der Tarnung aus?«, fragte Coleman.
    Sie waren auf diesen Einsatz nicht wirklich vorbereitet; beide trugen Jeans, Jacken und Baseballmützen, und beide waren sichtlich unrasiert. Wenn die Nachbarn sie hier in der Gegend herumschnüffeln sahen, würden sie womöglich die Polizei rufen. »Marcus, gib mir mal das Klemmbrett«, sagte Rapp und fügte hinzu: »Kannst du herausfinden, wem das Haus gehört?«
    »Ja. Dazu muss ich nur in den Steuerdaten der Stadt nachsehen.«
    »Dann tu das.«
    »Was hast du vor?«, wollte Coleman wissen.
    »Wir arbeiten für die Dachdeckerfirma Metropolitan Roofing. Der Eigentümer will, dass wir uns das Dach ansehen und ihm einen Kostenvoranschlag für einige Arbeiten machen, die er erledigen lassen will.«
    »Was ist, wenn der Hauseigentümer hier wohnt?«
    »Das lasse ich gerade von Marcus prüfen.«
    Wie aufs Stichwort meldete Dumond: »Alles klar. Der Name des Mannes, dem das Haus gehört, steht auf keinem der Briefkästen.«
    »Gut.« Zu Coleman gewandt, fragte Rapp: »Hast du dein Werkzeug dabei?«
    Coleman nickte und klopfte auf die Brusttasche seiner Jacke.
    »Marcus, lass uns dreißig Sekunden vorausgehen und komm dann näher mit dem Van heran, damit du die Situation mit dem Mikrofon überwachen kannst. Und such weiter, während wir drin sind. Wir müssen so viel wie möglich über den Kerl wissen.«
    Rapp und Coleman stiegen aus und gingen den Bürgersteig entlang. Vor dem schmiedeeisernen Tor hielt Rapp inne, so als wisse er nicht genau, ob er hier richtig war. Schließlich trat er zusammen mit Coleman ein und ging auf die Veranda zu. Rapp stand zwischen einem der Fenster im Erdgeschoss und der Haustür, während Coleman sich am Schloss zu schaffen machte. Rapp hatte das Funkgerät am Klemmbrett befestigt und hob es an die Lippen. »Marcus, komm mit dem Van vorbei und sag mir, was du aus dem zweiten Stock hörst.«
    Coleman knackte schließlich das Schloss mit seiner Lock-Pick-Pistole,

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