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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Eigeninitiative zeigte. Cameron sagte ihm, wann sie landen würden und wer beschattet werden sollte. Als sie am Montgomery County Airpark landeten, warteten Duser und seine Leute bereits auf sie. Sie hatten an acht in Frage kommenden Wagen auf dem Parkplatz Transponder angebracht. Als Villaume, Juarez und Lukas den Flughafen verließen, folgten ihnen Duser und seine Leute in sicherer Entfernung und ließen die Transponder die Arbeit machen. Juarez parkte ihren Wagen direkt vor ihrer Wohnung, was ziemlich dumm von ihr war. Lukas stellte seinen Wagen acht Blocks von seiner Wohnung entfernt ab, und sie verloren ihn prompt aus den Augen. Am Montag spürte einer von Dusers Männern ihn wieder auf, und jetzt wussten sie auch, wo er wohnte. Villaume hingegen hatte sich praktisch in Luft aufgelöst. Der Wagen, mit dem er den Flughafen verlassen hatte, wurde immer noch beobachtet, und sie durchkämmten die Gegend, in der er stand, doch bisher ohne Erfolg.
    Das bereitete Cameron jedoch keine großen Sorgen. Ohne Mario Lukas war Villaume keine Gefahr mehr. Cameron war überzeugt, dass es der Franzmann mit der Angst zu tun bekommen würde, wenn er erfuhr, dass sein alter Freund tot war.
    Duser vernahm die Nachricht über den Knopf in seinem Ohr und wandte sich Wally McBride zu. McBride nickte und stieg aus dem Wagen. Mario Lukas war in ihre Richtung unterwegs. Duser hatte drei Wagen und sechs Leute in der Gegend postiert. Wenn sie Glück hatten, ging er in dieselbe Bäckerei wie am Morgen zuvor. Ihr Plan sah vor, Lukas abzulenken und ihn dann von hinten zu erledigen. Für die Ablenkung sollte Sandra Hickock sorgen, eine frühere Stripperin, die Duser persönlich rekrutiert und ausgebildet hatte.
     
    Die Straßen waren so gut wie leer. Die Laternen brannten noch, obwohl es eigentlich nicht mehr nötig gewesen wäre. Die Sonne würde in etwa einer Viertelstunde aufgehen. Mario erkannte eine Nachbarin, die mit ihrem Pudel unterwegs war. Als er kurz vor ihr war, tippte er sich an den Hut und nickte. Mario wusste seit langem, dass er mit seiner Statur die Menschen oft einschüchterte. Das war manchmal gut, aber manchmal war ihm das nicht angenehm. Die Frau erwiderte sein Lächeln, als sie aneinander vorbeigingen. Nach einem Block bog Mario rechts ab. Er ging nie zweimal hintereinander auf demselben Weg zur Bäckerei.
    Auf der anderen Straßenseite kam ihm ein frühmorgendlicher Jogger entgegen, der ihm irgendwie bekannt vorkam. Mario ging weiter, behielt die abgestellten Autos im Auge und warf immer wieder einmal einen kurzen Blick zurück. Er bog noch einmal ab und sah die Bäckerei nicht mehr weit entfernt zu seiner Rechten. Als er den halben Block hinter sich hatte, bog eine Frau um die Ecke und kam direkt auf ihn zu. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Hände unter den Achselhöhlen vergraben. Obwohl es ein relativ milder Morgen war, schien sie zu frieren. Mario bemerkte auch aus der Entfernung, dass sie elegant gekleidet und ziemlich attraktiv war. Diese Frau wäre ihm bestimmt im Gedächtnis geblieben, wenn er ihr schon einmal begegnet wäre. Als sie näher kam, blickte die Frau auf, strich sich einige Strähnen ihres schwarzen Haars aus dem Gesicht und lächelte.
    In Marios Kopf begannen sofort die Alarmglocken zu läuten. Er blickte rasch über die Schulter und ließ seine Hand unter das Hemd wandern. Hinter ihm kam ein Mann um die Ecke, der es ziemlich eilig zu haben schien. Mario blickte auf die andere Straßenseite, um nach irgendetwas Verdächtigem zu suchen, und wandte sich dann wieder der Frau zu, die immer noch lächelte. Er ging schnell weiter und zog seinen 9-mm-Colt-2000. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht der Frau, als sie die Waffe sah. Ihre verschränkten Arme begannen sich zu bewegen, und Mario sah etwas Schwarzes in ihrer rechten Hand – doch bevor sie die Waffe auf ihn richten konnte, hatte er bereits abgedrückt. Das laute Krachen der automatischen Pistole hallte von den Hauswänden wider.
    Die Kugel traf die Frau mitten ins Gesicht. Mario duckte sich und ging zwischen zwei abgestellten Wagen in Deckung. Bevor er sich umdrehen konnte, um nach dem Mann zu sehen, der von hinten kam, ging ein Kugelhagel auf die Motorhaube des Wagens hinter ihm nieder. Mario blieb in Deckung, hob die Waffe und feuerte drei Schüsse ab. Im nächsten Augenblick hörte er einen Motor aufheulen und Reifen quietschen, und die Kugeln prasselten auf die Autos rund um ihn nieder.
     
    Duser stieg aufs Gaspedal.

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