Die Entscheidung
untersetzter Polizeibeamter sprang aus dem ersten
Laster. Seine Uniform zeigte vier Streifen und er hatte ein Megafon in der Hand. Die Dorfbewohner kamen vom Strand herauf, um ihn zu begrüÃen und ihm zu sagen, dass sie zurechtkamen und keine Hilfe brauchten, doch anstatt auf sie einzugehen, brüllte der Polizist in sein Megafon.
»Er sagt den Bewohnern, dass sie gehen müssen«, übersetzte Mrs Leung. »Alle Dörfer am Strand werden sicherheitshalber evakuiert.«
Kyle wunderte sich zwar darüber, aber er ging davon aus, dass die Gefahr von Nachbeben bestand und dass die Leute in einer so dramatischen Situation überreagierten.
»Ich gehe mal hin«, meinte Large. »Sie haben in den Nachrichten etwas davon gesagt, dass man Touristen evakuieren würde, also frage ich besser nach, was wir machen sollen.«
Kyle, Miss Speaks, Mrs Leung und die meisten Kinder gingen zwischen den Hütten hindurch zur StraÃe. Als sie ankamen, stritt sich der Polizist gerade mit mehreren Dorfbewohnern.
»Die Dorfbewohner wollen ihr Land nicht verlassen, aber die Polizei besteht darauf«, erklärte Mrs Leung.
Während der Beamte noch diskutierte, stiegen weitere Männer aus den Lastern aus, mit Schutzhelmen und Schutzwesten, Keulen und Baseballschlägern und in eindeutig unfreundlicher Absicht. Die meisten trugen keine Uniform und wirkten eher wie Schläger als Polizisten.
Mr Large schob sich zwischen den Dorfbewohnern hindurch und sah von oben auf den untersetzten Polizeibeamten herab.
»Sprechen Sie Englisch?«, wollte er wissen.
»Touristen müssen in ihre Hotels zurück und dort auf Anweisungen warten«, erklärte der Beamte barsch.
»Und warum müssen die Dorfbewohner gehen?«, fragte Large. »Sie können doch ganz gut für sich selbst sorgen.«
»Aus Sicherheitsgründen«, entgegnete der Polizist und sah Large an, als hielte er ihn für minderbemittelt. »Die Notfallbestimmungen der Regierung. Das hier ist Land der Regierung. Die Leute müssen tun, was man ihnen sagt!«
»Das ist unser Land!«, schrie Aizat wütend. »Unsere Familien leben hier seit Jahrhunderten!«
Mehrere Dorfbewohner stimmten lauthals zu. Inzwischen hatten sich noch weitere versammelt, sodass sich fast das ganze Dorf der Polizei entgegenstellte.
Der Polizist wandte sich an seine Männer und wies dann auf Large. »Begleitet diese Touristen in ihr Hotel zurück.«
Ein paar der Männer traten auf Large zu. Normalerweise lieà der Trainer sich nicht so leicht einschüchtern, aber da mehrere von ihnen Handfeuerwaffen trugen und auch ganz danach aussahen, als wollten sie davon Gebrauch machen, wich er etwas zurück. Gleichzeitig begann der Rest von ihnen, die Dorfbewohner einzukreisen.
»Der Bus wartet«, rief der Polizist. »Ihr habt fünf Minuten, um eure Sachen zusammenzupacken. Wer sich dem Evakuierungsbefehl widersetzt, wird verhaftet und streng bestraft!«
Large wandte sich um und sah die Kinder an. Wäre er allein gewesen, hätte er sich vielleicht gewehrt, aber er trug die Verantwortung für seine sechs Schützlinge. »Geht zurück zum Wagen«, befahl er deshalb. »Wir fahren los.«
»Das werden wir nicht!«, widersprach Dante wütend. »Warum wollen sie denn die Bewohner von hier weghaben?«
»Dante, du tust verdammt noch mal, was man dir sagt!«, brüllte Large ihn an und scheuchte seine Truppe in Richtung Land Cruiser.
Währenddessen rief der Polizist etwas auf Malaiisch und Mrs Leung übersetzte. »Er sagt, wenn die Leute nicht kooperieren, werden sie eine Hütte mit dem Bulldozer niederwalzen.«
In diesem Moment begannen mehrere der Schlägertypen, eine ältere Frau vom Rand der Menge zu dem wartenden Bus zu zerren, was eine Explosion der Gewalt auslöste. Die Männer des Dorfes stürmten auf die Polizei zu und die bewaffneten Schläger traten ihnen entgegen und schwangen ihre Keulen. Verängstigt zogen sich die anderen Dorfbewohner zurück, doch als einer von ihnen stolperte und zu Boden ging, wurde er von drei Schlägertypen heftig getreten.
Large wollte sich nicht beirren lassen und achtete
nur darauf, dass die Kinder so schnell wie möglich zum Strand zurückkehrten. Kyle kochte vor Wut und wollte irgendetwas unternehmen, doch es war schlieÃlich Miss Speaks, die eingriff.
Obwohl sie unbewaffnet war, stürmte sie plötzlich los und
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