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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Festland gebracht.  – Auf Nimmerwiedersehen, hoffentlich«, fügte er hinzu.
    Kyle lächelte. »Du hast was gegen Touristen und Hotels, oder?«

    Â»Die Regierung ist der Meinung, dass Dörfer wie unseres dem Fortschritt im Weg stehen«, erklärte Aizat. Plötzlich bemerkte er, dass Wati neben ihm die Augen zufielen, und warnte sie: »Schlaf nicht ein, bevor du was gegessen hast, sonst wachst du hungrig auf und meckerst mich wieder an.«
    Wati rieb sich gähnend die Augen mit schmutzigen Händen, während Kyle die Statistiken auf dem Bildschirm betrachtete. Man musste kein Malaiisch können, um die Zahlen zu verstehen: über zweihunderttausend Tote in Indonesien, dreißigtausend in Thailand, über zehntausend in Burma und unzählig viele auf den Inseln im Pazifik. James hatte Kyle einmal zu einem Arsenal-Spiel mitgeschleift, und er rechnete sich aus, dass das ungefähr sechs Mal so viele Menschen waren, wie in das Highbury-Stadion hineinpassten.
    Als der Mond aufging, verteilten die Frauen Schüsseln mit Fischcurry und Reis. Kyle war es nicht gewohnt, mit den Fingern zu essen, und wurde ordentlich ausgelacht, als ihm der kochend heiße Curry-Fisch aufs Bein fiel und er panisch auf- und abhüpfte, um ihn loszuwerden.
    Plötzlich näherte sich vom Meer ein großes Motorboot. Eine Gruppe von Dorfbewohnern, die auf dem Festland arbeiteten, hatte sich ein Boot gechartert, um nach der Schattenwelle so schnell wie möglich heimzukommen. Die Kinder ließen ihre Curryschüsseln stehen und rannten in die Brandung hinaus, um ihre Eltern
zu begrüßen, die sie normalerweise nur ein oder zwei Mal im Monat sahen.
    Gleich darauf lag Kyles kleine Freundin in den Armen ihrer Mutter und eines Onkels im Teenageralter, während Wati mit enttäuschtem Gesicht zurückkam.
    Â»Mum arbeitet in einem Büro in Kuala Lumpur«, erklärte Aizat. »Die anderen dort arbeiten in Fabriken.«
    Wati sah traurig zu den Kindern und ihren Eltern hinüber. Die meisten bekamen kleine Geschenke oder Schokoriegel aus den Rucksäcken ihrer Eltern, und dann nahmen sie die Eltern an die Hand und zogen sie fort, um ihnen die zerstörten Hütten zu zeigen.
    Viele erzählten davon, wie Dante unter das Dach gekrochen war, um die Zwillinge zu retten. Dante war es furchtbar peinlich, wie ein Star im Mittelpunkt zu stehen und für Fotos aus der Handykamera zu posieren und Hände zu schütteln. Er lächelte verlegen.
    Kyle starrte in das prasselnde Feuer, während die Köchinnen neuen Reis aufsetzten und weiteren Fisch brieten, um das Curry für die Neuankömmlinge zu strecken. Abgesehen von ein paar unruhigen Nickerchen während des Fluges hatte er in den letzten dreißig Stunden nicht geschlafen und seine Glieder schmerzten vom Holzschleppen und den Aufräumarbeiten. Doch die hilfsbereite Atmosphäre, der gemeinschaftliche Zusammenhalt und das fleißige Bestreben, das Dorfleben wieder in Ordnung zu bringen, gaben ihm ein Gefühl der Geborgenheit und ließen ihn seine Müdigkeit vergessen.

    Als die Flut kam, trommelte Large Kyle und die anderen zusammen, um zum Hotel zurückzufahren. Da die Küstenstraße unbeleuchtet und voller Trümmer war, mussten sie den Weg über den Strand nehmen. Sie flogen erst in zwei Tagen ab, daher versprach Large, dass sie am nächsten Tag zurückkommen und wieder mithelfen würden, und Mrs Leung bot allen, die keine Unterkunft hatten, ein Zimmer im Starfish Hotel an.
    Der Land Cruiser sah ziemlich mitgenommen aus. Die eingedrückte Hecktür, die die Hütte gestützt hatte, ließ sich nicht mehr öffnen, und die Kinder mussten über die Rücksitze klettern und sich in den Kofferraum hocken. Sie wollten gerade abfahren, als auf der Straße hinter dem Dorf eine Reihe von Scheinwerfern auftauchte. Das erste Fahrzeug war ein Bulldozer auf Rädern.
    Â»Sieht aus, als hätten sie die Straße schon frei geräumt«, sagte Large bewundernd. »Die arbeiten hier wirklich effektiv.«
    Hinter dem Bulldozer tauchten zwei Laster mit Polizisten und ein leerer Bus auf. Nachdem sie den ganzen Tag mitgeholfen hatten, waren nicht nur die Kinder, sondern auch die Trainer neugierig, was die Ankunft der Polizei wohl bedeuten mochte. Also kletterten sie wieder aus dem Land Cruiser und gingen den Strand entlang, um zu hören, ob die Polizisten neue Informationen hatten.
    Ein

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