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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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kein Trost sein, wenn es zur Belagerung kommt.«
    »Wir wollen keine Zeit verlieren.« Bolitho nickte Fowler zu. »Zeigen Sie wieder die Laterne. Kapitän Farr wird ebenfalls ankern, wenn er das Signal sieht.«
    Die Royalsegel schlugen laut, als sich die Sparrow gehorsam in den Wind drehte; ihr Anker warf eine Gischtfontäne auf.
    Buckle rief: »Vorsicht mit dem Licht, Mr. Fowler! Das ist genug!«
    Tyrell senkte die Stimme. »Das ist unwichtig. Wir sind in dem Moment gesichtet worden, als wir das Kap umrundeten.« Bolitho sah ihn an. Es war nicht schwierig, sich einen rennenden Kurier oder einen Mann zu Pferde vorzustellen, der durch die Dunkelheit eilte, um vor ihrer Ankunft zu warnen. Er fühlte sich wie damals in der Delaware Bay: abgeschnitten und eingeengt, fast ohne Kenntnis dessen, was vorging.
    Tyrell sagte: »Ich könnte ein Boot nehmen, Sir. Wenn die Armee in der Stadt liegt, dann werden sie am York River entlang Posten aufgestellt haben.« Plötzlich hörte sich seine Stimme ängstlich an. »Zum Donnerwetter, diese Ruhe stört mich mehr als Geschützfeuer! Mein Großvater war Soldat. Er brachte mir mit seinen Erzählungen von Nachtkämpfen das Gruseln bei.«
    Bolitho beobachtete, wie sich die Toppsgasten auf Deck gleiten ließen, anscheinend teilnahmslos gegenüber der Nähe des Landes oder eines möglichen Feindes.
    »Riggen Sie die Enternetze und laden Sie die Hälfte der Zwölfpfünder mit Kartätschen.«
    Tyrell nickte. »Aye. Und ich werde auch ein paar gute Leute an die Drehbassen beordern. Es wäre ein Jammer, sich von einem Bootsangriff überraschen zu lassen. Soll ich losfahren?«
    »Nun gut. Nehmen Sie beide Kutter. Mr. Graves kann den zweiten befehligen. Mr. Fowler fährt mit Ihnen, falls es etwas zu signalisieren gibt.«
    Eine Stimme rief: »Heran hat Anker geworfen!«
    Als Bolitho aber durch die Wanten blickte, konnte er gar nichts sehen. Der Ausguck mußte einen kurzen Blick auf ihre gerefften Topsegel geworfen haben, als sie das Kap umrundete, oder er hatte das Aufklatschen des Ankers gesehen.
    Taljen ächzten und quietschten, als die beiden Kutter über die Reling gehievt wurden; danach wurden die Enternetze ausgebracht. Das konnte man getrost dem Bootsmann überlassen. Die Netze durften nicht zu stark gespannt sein, damit ein wagemutiger Enterer sich nicht daran festhalten konnte, sondern mußten gerade so durchhängen, daß ihn ein Bajonett oder eine Pike erwischen konnte, ehe er freikam. Männer schlurften über Deck, hier und dort hörte Bolitho das Klirren von Stahl, den dumpfen Schlag der Riemen, die aus ihren Laschings gelöst wurden.
    Graves kam nach achtern, seine Kniehosen leuchteten weiß in der Finsternis.
    »Sie wissen, was Sie zu tun haben?« Bolitho sah sie nacheinander an. »Mr. Tyrell hat das Kommando. Umwickeln Sie die Riemen, und achten Sie auf feindliche Wachtposten.« Graves' Stimme klang atemlos: »Woran erkennen wir unsere eigenen Soldaten?«
    Bolitho konnte sich vorstellen, wie sein Mund unbeherrscht zuckte, und war versucht, ihn an Bord zu behalten. Aber Tyrell war zu wichtig, er kannte das Land wie seine Westentasche. Er würde einen erfahrenen Offizier zur Unterstützung brauchen, wenn etwas schiefging.
    Er hörte Tyrell ruhig antworten: »Keine Aufregung. Die Froschfresser sprechen französisch.«
    Graves fuhr herum und bekam sich dann mühsam wieder in Gewalt.
    »Ich – ich habe Sie nicht um Ihren Sarkasmus gebeten!«
    »Das genügt!« Bolitho kam näher. »Denken Sie daran, unsere Leute verlassen sich auf Sie. Deshalb keine derartigen Streitereien.«
    Tyrell lockerte seinen Degen in der Scheide. »Tut mir leid, Sir. Es war mein Fehler.« Er legte seine Hand auf Graves' Schulter. »Vergessen Sie, daß ich das gesagt habe, ja?«
    Fowl ers Stimme rief von den Booten herauf: »Alles klar, Sir!«
    Bolitho ging zur Reling. »Seien Sie bis Morgengrauen zurück.« Er berührte Tyrells Arm. »Was machen die Schmerzen?«
    »Ich spüre kaum etwas, Sir.« Tyrell trat zurück, damit seine Leute in die Kutter steigen konnten. »Ein bißchen Bewegung wird mir guttun.«
    Die Boote stießen ab und ruderten stetig in die Dunkelheit hinein. Innerhalb von Minuten waren sie verschwunden, und eine aufmerksam gespannte Stille herrschte bei denen, die an den geladenen Geschützen zu beiden Seiten standen.
    Bolitho suchte Stockdale und sagte: »Lassen Sie die Gig zu Wasser. Vielleicht möchte ich der Heran eine Botschaft senden.« Er sah Bethunes plumpe Silhouette an der Reling und

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