Die Entscheidung liegt bei dir!
als schnelle Eingreiftruppe erflehen. Sie können den Kopf in den Sand stecken. Aber:
Wer heute den Kopf in den Sand steckt,
knirscht morgen mit den Zähnen.
Ich behaupte:
Wenn Sie andere für Ihre Arbeitslosigkeit verantwortlich machen, werden Sie immer arbeitslos bleiben!
Ich will damit nicht mit Blick auf die Vergangenheit beschuldigen, sondern für die Zukunft ermutigen. Es ist einfach praktisch, so zu denken. Wenn Sie die Verantwortung für Ihre Arbeitslosigkeit nicht übernehmen, übernehmen Sie auch nicht die Verantwortung für den Neubeginn. Dann vertrauen Sie den Politikern oder den Unternehmern mehr als sich selbst. Dann – und nur dann – haben Sie ein echtes Problem.
Wenn Sie denken, die Unternehmer, die Konjunktur, der |45| Wettbewerber oder die Ausländer seien für Ihre Situation verantwortlich, dann geben Sie die Macht an all diese Menschen und Institutionen ab. Sind Sie sich bewusst, dass Sie damit Ihr Leben in die Hände anderer legen? Dass Sie Ihr Leben von anderen leben lassen? Wollen Sie das wirklich? Wenn Sie Ihre Arbeitslosigkeit überwinden wollen, dann brauchen Sie Macht über Ihr Leben. Die Kraft für den Neuanfang bekommen Sie nur, indem Sie nichts von anderen erwarten. Nichts vom Staat. Nichts vom Zufall. Nichts von äußeren Mächten. Indem Sie alles von sich selbst erwarten. Praktischer also ist es, sich zu fragen: Was kann ich jetzt tun? Was sind meine Handlungsmöglichkeiten? Darum geht es:
Handeln statt Jammern!
»So leicht geht das aber nicht!« Einverstanden. Ich habe auch nicht gesagt, dass es leicht sei. Ich habe gesagt: Sie haben die Wahl! Übrigens: Wenn Sie als Angestellter in einer Firma arbeiten, haben Sie auch die Möglichkeit mitgewählt, Ihren Chef zu feuern. Und rein statistisch verlassen zigmal mehr Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber als umgekehrt. Jeder, der einmal einen Chef oder eine Firma abgewählt hat, kennt das Gefühl der Befreiung, das sich plötzlich und gleichsam aus dem Stand einstellt. Es ist, als würden Sie das Licht anknipsen. Prüfen Sie den Gedanken: In Wirklichkeit sind immer
Sie
der Arbeit-Geber.
|46| Opfer-Storys
Nachrichten aus dem Jammertal
Ein weit verbreitetes Phänomen: Wenn es etwas Positives zu sagen gibt, wenn etwas gelingt, dann bin ich es selbst gewesen. Wenn nicht, sind die anderen schuld. Zum Beispiel beim Fußball: Hat die Mannschaft gewonnen, haben »wir« gewonnen. Hat sie verloren, haben »die« verloren. Oder der Trainer taugt nichts. Oder der Schiedsrichter war bestochen. Wenn’s nicht gut läuft, sind wir Spielball dunkler Schicksalsmächte, Statisten in einem Film, für den andere das Drehbuch geschrieben haben.
Der Raucher, der einst voller Stolz darauf hinwies, dass er nun schon seit drei Wochen nicht mehr rauche – es sei eben »alles Willenssache!« – erzählt einige Wochen später kleinlaut, die Sucht habe ihn schließlich doch besiegt und so habe er wieder zur Zigarette gegriffen. Dabei kann jeder, der sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hat, wissen, dass Nikotin maximal 48 Stunden nach der letzten Zigarette eine suchtähnliche Wirkung entfaltet.
Eine Bekannte, die 3 Kilo abgenommen hatte, erzählte jedem gern, wie sie das geschafft hatte und dass sie nun auch auf das Schokoladenaschen im Büro verzichten könne. Als sie ein paar Wochen später wieder 5 Kilo schwerer war, hörte sich |47| das ganz anders an: Ihr Übergewicht sei »Veranlagung«, ihre Kolleginnen hätten dauernd vor ihren Augen Riesenportionen vertilgt, und der Stress im Büro sei sowieso ohne Schokolade gar nicht auszuhalten.
»Aber so ist es doch auch«, wollen Sie vielleicht einwenden. »Es gibt doch Tatsachen! Und es klingt doch so einleuchtend.« Ja, es klingt in der Tat einleuchtend. Weil wir uns an unsere eigenen Geschichten so sehr gewöhnt haben, dass wir sie am Ende selber glauben.
Frank Sinatra entgegnete auf die Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer sei: »Kommt darauf an, ob man es getrunken oder verschüttet hat.« Die meisten Menschen haben nicht das geringste Problem, die Verantwortung für das Gute, das Gelungene, das Geglückte in ihrem Leben zu übernehmen. Wer pünktlich zu einer Verabredung kommt, der hat seine Uhr gestellt, sich geduscht, umgezogen, das Auto gestartet, ist früh genug losgefahren, hat den Verabredungsort gefunden … Für das Positive erklären sich die meisten Menschen – mal stillschweigend, mal prahlerisch – verantwortlich. Ich habe jedenfalls noch niemanden sagen hören: »Was bin ich
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