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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Rasen fallen! Sie starrte den weißen Anhänger entsetzt an. Als nichts weiter geschah, griff sie vorsichtig danach. Tatsächlich. Der Stein war warm . Nicht heiß, sondern, wenn sie ehrlich war, angenehm warm. Als sie die Kette aus dem Umschlag geholt hatte und den Anhänger in ihre Hand sinken ließ war er kühl gewesen. Normal kühl. Wie es sich für einen Stein nun mal gehörte, der an einem Tag im Mai in einem Umschlag in der Jackentasche gelegen hatte. In ihrer Hand war er langsam immer wärmer geworden. Auch normal. Sie hatte instinktiv gewusst, dass der Stein die Temperatur ihrer Hände annehmen würde. Jedes Kind kannte diesen Effekt. Aber dann war er wärmer und wärmer geworden und sie hatte ihn erschreckt fallen lassen, aus Angst sich zu verbrennen. Jetzt hielt sie den flachen Stein auf ihrer ausgestreckten Hand und betrachtete ihn nachdenklich. Er war sehr warm, aber wurde nicht heiß. Sie hatte sich nicht verbrannt, sie hatte sich nur sehr erschreckt.
     
    Auf einem schmalen , schotterbelegten Waldweg schritt ein junges Mädchen zügig voran. Nachdenklich hielt es den warmen Stein fest umschlossen.
    »Sehr seltsam«, dachte es. Alles war wirklich sehr seltsam und äußerst verwirrend.
    Das Mädchen konnte ja nicht ahnen, dass dies nur der Anfang war...

2. Im Nebel
    Charlie folgte einem Schotterweg, der dem letzten Schild nach Richtung Torpa führte. Gegen 7:00 Uhr hatte Charlie sich schon viermal mit einem Hechtsprung in den Wald gerettet, um sich vor entgegenkommenden Autos in Sicherheit zu bringen. Beim letzten Mal war es äußerst knapp gewesen. Der Nebel war in den letzten Stunden dichter geworden und hing nun in dicken, weißen Schwaden zwischen den hohen Fichten des Waldes, sowie über den kleinen Lichtungen, die hier und da den Waldrand säumten. Es wurde immer riskanter die Wanderung fortzusetzen. Charlie wollte auf keinen Fall gesehen werden. Sie war erschöpft und hatte Angst, aufgrund ihrer Müdigkeit beim nächsten Mal nicht mehr rechtzeitig hinter einem Baum verschwinden zu können. Deshalb bog sie in den nächsten kleinen Waldweg ein und suchte sich einen geschützten Platz, um etwas zu essen und sich auszuruhen. Nach der langen nächtlichen Wanderung war sie hungrig und müde. Etwas zu essen und ein wenig Schlaf würden ihr gut tun. Sie ließ sich seufzend auf einem dicken Baumstumpf nieder und holte eine Tüte Erdnüsse hervor. Während Charlie ihre Nüsse knabberte, suchte sich ihre schmale Hand automatisch in die Jackentasche. Sobald sie den seltsamen, flachen Stein mit ihrer Hand umschloss, wurde der kühle Stein wieder langsam warm und immer wärmer. Charlie war während des raschen Nachtmarsches nicht kalt gewesen. Aber jetzt, wo die Wärme des Steines langsam durch ihren Körper sickerte, wurde ihr bewusst, dass sie auf diesem Baumstumpf sitzend, langsam zu frieren begonnen hatte. Überrascht zog Charlie den Stein mit seinem Lederband hervor und betrachtete ihn nachdenklich.
    »Ob er mich wohl auch wärmt, wenn ich ihn um den Hals trage?«, überlegte sie neugierig. Langsam hob sie die Kette hoch und ließ das Leder über ihre wuscheligen, schwarzen Haare gleiten. Mühsam sammelte sie alle langen Locken zur Seite, bis der Lederriemen um ihren Hals lag und der weiße Stein an ihrer Jacke herunterbaumelte. Nichts. Keine wohltuende Wärme. Dann kam ihr plötzlich eine Idee. Vielleicht musste der Stein Körperkontakt haben? In ihrer Jackentasche war er ja auch kühl gewesen. Erst in ihrer Hand änderte er seine Temperatur. Charlie öffnete den Reißverschluss ihrer Jacke ein Stück weit und ließ den Anhänger unter ihr Protected by Witchcraft Shirt gleiten. Kühl legte der Stein sich auf ihrer Brust zurecht. Nach einer Weile spürte sie, wie er langsam warm wurde und die Wärme sich wohltuend in ihrem Körper ausbreitete. Sie legte eine Hand von außen auf die Jacke und konnte den Anhänger als kleine Erhebung auf ihrem Brustkorb fühlen. Körperkontakt! Sie hatte recht gehabt. Zufrieden atmete sie ein paarmal tief durch. Dann zog sie ihre Regenjacke aus dem Rucksack hervor, rollte sich auf dieser wasserdichten Unterlage neben dem Baumstumpf zusammen und schlief augenblicklich erschöpft ein.
     
    Sie flog leicht wie eine Feder durch den dichten undurchdringlichen Nebel. Schneller und immer schneller wurde sie und je schneller sie wurde, desto freier fühlte sie sich. Sie atmete tief die kühle feuchte Luft in ihre Lungen und ein helles Lachen suchte sich, erst leise und dann immer

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