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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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vorbei. Nach Charlies Berechnungen müsste es etwa Mitte oder Ende September sein und der Beginn der Jagdsaison stand kurz bevor und mit ihr der Herbst. Noch trugen die meisten Laubbäume auf Gymer s-Berg saftige, grüne Blätter.
    Zweimal hatten Charlie, Kunar und Tora in weiter Ferne zwei Vögel kreisen sehen. Sie waren jedes Mal in Deckung gegangen, obwohl sie sich natürlich keineswegs sicher waren, ob es sich tatsächlich um Hugin und Munin handelte - Odens Späher auf der Suche.
    Charlie war mit Kunar auf der Jagd. Sie hatte bereits ein Kaninchen erlegt, das sie an den Hinterläufen verknotet über der linken Schulter trug. Über ihrer rechten hing ihr Bogen, mit dem sie mittlerweile recht zielsicher umgehen konnte. Aufmerksam behielten Charlie und Kunar den Himmel über sich im Auge, während sie mühsam durch ein unwegsames Gebiet kletterten, das neu für sie war. Schweiß lief ihnen über die Stirn in die Augen und über den Rücken die Wirbelsäule entlang. Die salzige Körperflüssigkeit juckte unangenehm auf ihrer Haut, während unzähli ge Insekten schonungslos um sie h erum schwirrten. Mehrere Brummer pflügten lärmend an ihnen vorbei und ein beißender Geruch lag in der schwülen Luft.
    Als Charlie und Kunar über den nächsten Felsvorsprung kletterten, fuhr nicht nur Charlie verschreckt in die Höhe!
    Unter ohrenbetäubendem Getöse erhoben sich plötzlich hunderte Brummer gleichzeitig von einem riesigen schwarzbraunen Erdhügel mitten auf einem felsigen Ausläufer! Der Lärm war unbeschreiblich! Als würde eine Düsenjet starten! Wie Fliegen die von einem Kuhfladen vertrieben wurden, schwärmten die Brummer in alle Himmelsrichtungen aus. Sie kreisten in einigen Metern Höhe lärmend umher und kehrten dann im Zickzack schwirrend zurück, als sie sahen wer dort starr vor Schreck am Felsvorsprung verharrte.
    Offensichtlich stufte die Hundertschaft der Brummer Kunar und Charlie als mindere Gefahrenquelle ein. Charlie hielt sich die Ohren zu und starrte fasziniert und eingeschüchtert zugleich auf den schwirrenden, dröhnenden Haufen! Die Brummer benahmen sich tatsächlich genau wie Fliegen! Charlie wurde unwillkürlich an ihr Islandpony erinnert, dessen Pferdeäpfel im Sommer ebenfalls von Hunderten von Fliegen belagert worden waren, die jedes Mal, wenn sie erschreckt wurden gemeinsam ausschwärmten, nur um sich kurz darauf penetrant und mutig wieder über ihr Futter zu werfen!
    Als der erste Schrecken verflogen war, kletterten Kunar und Charlie über den Felsvorsprung und gingen näher heran. Auch Kunar hielt sich die Ohren zu. Einige Dutzend Brummer erhoben sich noch einmal verschreckt in die Höhe und umkreisten die Eindringlinge.
    »Und die sind wirklich nicht gefährlich?!«, schrie Charlie, um den tosenden Lärm zu übertönen. Kunar nickte und ging noch näher. Er fing an mit seinem Fuß in der dunklen stinkenden Erde herumzuwühlen. Heraus kullerte ein großer, blaugrün schillernder Mistkäfer.
    »Ein Skarabäus!«, brüllte Kunar. Der etwa 10 cm große, gepanzerte Käfer landete vor ihren Füßen auf dem Rücken. Seine vielen Beine zappelten zuerst vergeblich in der Luft herum, bevor er sich plötzlich herum kullerte und langsam wieder in dem stinkenden Haufen verschwand. Kunar zeigte mit einem Kopfnicken, dass er sich entfernen wollte. Charlie folgte ihm augenblicklich. Der Lärm und der Gestank waren nicht sehr angenehm und sie war froh Abstand zu gewinnen.
    Als sie weit genug entfernt waren, um ohne Hörschutz auszukommen, sagte Kunar:
    »Merkwürdig! Das sah aus wie ein riesiger Kothaufen! Der Skarabäus gräbt sich immer in den Kot großer Tiere und die Brummer lieben ihn ebenfalls.« Er äugte ungläubig über den felsigen Ausläufer zu dem riesigen brummenden Haufen.
    »Sie sind außerdem Aasfresser, die Brummer«, überlegte Kunar. »Ich habe sie oft über stinkenden Kadavern kreisen sehen, aber das hier?« Er nickte in Richtung schwirrenden Hügel. »Ich habe noch nie einen so riesigen Kothaufen gesehen!«
    Ja, überlegte Charlie, nicht ohne Unbehagen. Welches Tier wäre groß genug solch einen Haufen zu hinterlassen? Er maß sicher drei Mal drei Meter und war mindestens ebenso hoch! Unwillkürlich sah sie sich nach allen Seiten um.
    Sie sah natürlich nichts. Was hatte sie auch erwartet! Ein Monster groß wie ein Hochhaus? Sie wohnten nun sc hon eine ganze Weile auf Gymers-Berg und sie hatten noch nie Geräusche oder ähnliches gehört, die auf etwas so Große s hinwiesen! So was

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