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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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um.
    Plötzlich riss Kunar heftig an Charlies Ärmel! Er zeigte aufgeregt nach Süden und begann den Ziegenbock mit aller Kraft schonungslos über die Klippen zu ziehen! Ein schneller Blick genügte Charlie, um die Gefahr zu erkennen! Zwei schwarze Vögel zogen rasch von Süden herbei! Behielten sie ihre Flugrichtung, würden sie innerhalb kürzester Zeit über ihnen sein! Hastig ergriff sie die gebundenen Hinterbeine des Bockes und gemeinsam zerrten Charlie und Kunar das verblüffend schwere Tier über das unwegsame Gelände!
    Verzweifelt warf Charlie mehrmals hektische Blicke über die Schulter! Die Vögel kamen immer näher! Schnell! Sehr schnell!
    In letzter Sekunde hievten sie Bock und sich selbst in den Schutz jenes Gebüsches, von dem aus sie nur kurze Zeit zuvor die kleine Herde beobachtet hatten. Sie waren völlig außer Atem und der Sch weiß lief ihnen aus allen Poren. Entsetzt, regungslos und flach auf dem Boden liegend verharrten sie, während sie krampfhaft versuchten ihren keuchenden Atem zu unterdrücken.
    Als Charlie zurückblickte, spürte sie wie panische Angst in ihr hochstieg! Der tote Ziegenbock hatte eine blutige Schleifspur hinterlassen! Auch Kunar schien dies entdeckt zu haben. Er starrte fassungslos von der roten Sp ur zu Charlie und wieder zurück. Charlie schickte ein Stoßgebiet in den Himmel. Lass sie vorbei fliegen! Bitte, lass sie vorbei fliegen, sie sollen einfach vorbei fliegen!
    Die Raben flogen zügig vorüber. Charlie wollte gerade erleichtert ausatmen, als die beiden Vögel plötzlich abdrehten und zurückkehrten! Dreimal kreisten sie langsam über dem Felsvorsprung, bevor sie sich laut krächzend entfernten! Fast als würden sie sich unterhalten! , schoss es Charlie durch den Kopf.
    »Glaubst du, sie haben uns gesehen?«, presste Charlie flüsternd hervor. Kunar zuckte mit den Schultern. Er hatte einen erschreckten und sehr besorgten Ausdruck im Gesicht, der nicht gerade dazu beitrug, Charlie zu beruhigen!
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Kunar aufgeregt. »Aber wir sollten schnellsten hier verschwinden! Ich werde hier nicht warten, um es herauszubekommen!«
    »Und was ist mit der Ziege?«, fragte Charlie, während sie den Himmel über sich absuchte.
    »Den Bock nehmen wir mit!«, erklärte Kunar einfach. Er brach hastig einen dicken Zweig aus dem Gebüsch und band den Bock an den Beinen daran fest.
    »Los!«, befahl Kunar. »Du nimmst das Ende!« Charlie tat es Kunar gleich und schulterte das eine Ende des Stockes. So trugen sie das Tier zwischen sich her und machten sich an den langen, beschwerlichen Rückweg.
    Sie liefen so schnell sie konnten durch das unwegsame Gelände. Keiner von beiden sagte ein Wort. Keuchend vor Anstrengung käm p ften sie sich vorwärts und warfen ständig wachsame Blicke über den Berg.
     
    Tora stand vor dem Höh l eneingang, als sie von weitem Charlie und Kunar mit dem erlegten Bock kommen sah. Freudestrahlend lief sie ihnen entgegen.
    »Oh, super! Ihr habt eine Ziege erlegt! Endlich mal etwas anderes zu essen!«, rief sie lachend. Doch als sie Charlies und Kunars ängstliche Gesichter sah, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    »Was ist los?«, rief sie beunruhigt.
    »Schnell!«, keuchte Kunar. »In die Höhle!« Charlie und Kunar liefen schweißgebadet an ihr vorbei.
    »Was ist denn?«, wiederholte Tora.
    »Odens Späher!«, brachte Charlie schwer atmend hervor. Tora suchte unruhig den Himmel ab. Als sie nichts entdecken konnte, folgte sie ihrem Bruder und Charlie hastig zum Höheneingang.
    Vor Anstrengung und Angst zitternd hievten die beiden ihre Beute durch den schmalen Felsspalt in die sichere Höhle. Keuchend und nach Luft ringend glitten sie an der steinernen Wand ihres Heims herunter. Der Ziegenbock lag blutverschmiert zu ihren Füßen, den Kopf merkwürdig verdreht.
    Tora stemmte die Hände in die Hüften, betrachtete die beiden eine Weile schweigend und schritt dann entschlossen zur Tat. Erst einmal schleppte sie den schweren Bock zu ihrem Seziertisch und ließ ihn dort liegen. Dann holte sie ihre Wasserflasche und reichte den beiden erschöpften Gestalten kühles klares Wasser zu trinken. Als der schlimmste Durst gestillt war und sie wieder halbwegs bei Atem waren, setzte sich Tora zu ihnen.
    »So«, sagte sie dann eindringlich. »Was ist passiert!« Kunar und Charlie erzählten von ihrer Jagd und wie sie von Odens Spähern überrascht worden waren.
    »Es kann also sein, dass sie euch gesehen haben?«, fragte sie ernst. Kunar

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