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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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an der Schulter und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
    »Falls du recht hast und du kannst fühlen wogegen das Lindwurmblutskraut hilft, funktioniert es vielleicht bei allen anderen Kräutern ähnlich.« Er zuckte mit den Achseln. »Von dem Zeug wird dir übel, vielleicht müsstest du bei Arnika das Gefühl haben dich gestoßen zu haben? Es hilft ja bei Prellungen und Blutergüssen.« Tora starrte ihrem Bruder verdutzt an.
    »Woher weißt du denn was von Heilkräutern!« Kunar blies spöttisch Luft durch die Nase.
    »Ich bin ja nicht taub und blind! Nur weil ich mich nicht so brennend wie ihr dafür interessiere, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht behalten kann, was du so lauthals von dir gibst!« Tora verdrehte die Augen und schnaubte ebenfalls.
    »Typisch!«, murmelte sie beleidigt und sammelte alle ihre Kräuter zusammen und verschwand in der Vorratskammer. Kunar und Charlie grinsten sich gegenseitig an.
     
    Charlies Bein brauchte einige Tage, um zu verheilen. Als sie endlich wieder einigermaßen schmerzfrei durch die Gegend humpeln konnte, verbrachte sie ihre Zeit hauptsächlich außerhalb der Höhle, allerdings in Deckung eines dieser verkrüppelten, verdrehten Bäume, die auf diesem kargen Berg wuchsen. Sie behielt den Himmel über sich ständig im Blick.
    Es war noch zu gefährlich, mit auf die Jagd zu gehen. Längere Strecken konnte sie sowieso noch nicht humpeln. Auch Tora und Kunar waren auf der Hut. Sie nahmen Biarns Warnung vor Odens Spähern sehr ernst. Keiner von ihnen war erpicht darauf, gefangen genommen, verhört und wohlmöglich gefoltert zu werden!
    Charlie humpelte gerade tief in Gedanken versunken von der Höhle zu ihrem bemoosten Stein, als sich das laute kraftvolle Motorenjaulen eines aggressiven Crossers näherte. Automatisch schaute sie sich nach dem Geländemotorrad um und ging in Deckung, um nicht umgefahren zu werden. Plötzlich fiel etwas in ihrem Gehirn an seinen richtigen Platz und Charlie wirbelte panisch zu allen Seiten gleichzeitig! Ein Motorrad?! Hier in Vanaheim! Wie kam sie bloß darauf! Sie humpelte so schn ell sie konnte zur Höhle zurück. Sie musste in Deckung gehen! Das knatternde, böse Brummen wurde immer lauter und bevor sie den Höhleneingang erreicht hatte flog unter ohrenbetäubendem Lärm eine tennisballgroße Fliege heran. Charlie starrte fassungslos auf das brummende Insekt, das laut und ruckartig durch die Luft pflügte!
    Die Tennisballfliege hatte zwei riesige schwarz-grün schillernde Facettenaugen, sechs lange haarige Beine (ebenfalls schwarz-grün schimmernd) und einen dicken pelzigen Körper, der an eine fette Hummel erinnerte. Der Pelz war schwarz mit einigen wenigen roten Fransen. Ihr Rüssel hing schlaff herunter und schaukelte bei jedem kraftvollen Vorwärtsschub träge hin und her. Im Zickzack brummte die Tennisballfliege an Charlie vorbei und verschwand dann über dem Höhleneingang in den felsigen Höhen des Berges.
    Charlie stand immer noch wie angewurzelt und kreidebleich vor dem Höhleneingang und lauschte dem sich langsam entfernenden, bösen Brummen.
    »Was ist denn mit dir los? Hast du Odens Späher gesehen?« Kunar kam hastig über den Berg auf Charlie zugelaufen. Ein erlegter Leogriff baumelte an einer Schnur über seiner Schulter.
    »H…ha…hast du das gesehen?«, stotterte Charlie und zeigte in die Richtung, in die das Insekt verschwunden war. Man konnte immer noch in weiter Ferne ein leises Brummen hören.
    »Was denn? Wo denn?« Kunar spähte besorgt über den Berg.
    »Diese riesige laute Fliege!«
    »Ach so!« Ein breites Grinsen breitete sich über Kunars Gesicht aus. »Ja, ich kann sie noch hören. Ein Brummer. Völlig ungefährlich, aber extrem laut.« Charlie war immer noch sehr blass um die Nase und starrte Kunar skeptisch an.
    »Die tauchen immer um diese Jahreszeit auf. Es m uss einer der ersten gewesen sein. Sie vermehren sich dann schlagartig. Du wirst dich an sie gewöhnen müssen«, fügte er immer noch lachend hinzu, als er sah, wie verstört Charlie wirkte. Charlie verzog das Gesicht zu einer Grimasse und humpelte schweigend zurück zu ihrem bemoosten Stein. Peinlich auch! Sie war wegen einer harmlosen Fliege in Panik geraten!
    »Hast du Tora gesehen?«, rief Kunar ihr lachend hinterher. Charlie schüttelte grimmig den Kopf und setzte sich schwerfällig zurecht. Tora war schon den ganzen Tag verschwunden. Hoffentlich war ihr nichts passiert.
    »Ich bin hier!«, rief sie plötzlich laut und streckte ihren

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