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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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klingelte. Kunar und Tora sprangen vor Schreck von ihren Stühlen hoch, worauf sie mitleidige Blicke von Jonas kassierten. Was war diesen armen, schreckhaften Kindern wohl bisher widerfahren? Er griff nach dem Hörer, meldete sich mit »Ja, Jonas?«, und bekam sofort einen harten, beunruhigten Gesichtsausdruck! Er hielt schnell den Lautsprecher zu und zischte ein »Seid still!«, hervor.
    »Ja, Herr Larsson... Nein, ich habe Charlie noch nicht gesehen... Nein, hier ist niemand aufgetaucht... Nein, ich war den ganzen Tag fort... Ja, natürlich. Ja, ich melde mich, wenn ich etwas höre... Ja… Ja, gut, dann bis morgen... Ja, sie auch. Auf Wiedersehen.« Dann legte er auf und sah Charlie missmutig an. »Die glauben mir nicht. Das spüre ich. Die tauchen hier bestimmt jeden Moment auf. So ein verdammter Mist aber auch!« Er knallte den Hörer unsanft auf den Tisch. Tora, Kunar und Charlie starrten ihn an. Was nun? Plötzlich erhob sich Jonas.
    »Los kommt! Räumt das weg, das verrät uns!« Er zeigte auf die vier Teller. »Packt alles zusammen und dann fahren wir!« Die drei beeilten sich, viel hatten sie nicht zu packen. Fünf Minuten später fuhren sie quer durch den Wald und kamen über Umwege Richtung Storby. Jonas kannte alle Schleichwege. Auf diese Weise vermieden sie es, der Polizei entgegenzufahren.
    »Ich kenne da jemanden«, brummte Jonas. »Dem gehört eine kleine Jagdhütte draußen am Trollsjön. Da können wir heute Nacht bleiben.«
    »Am See?«, fragte Charlie. »Meinst du da ist morgen früh Nebel?« Jonas sah sie überrascht an. Als er merkte, dass es ihr ernst war, sagte er:
    »Schon möglich. Ist ja feucht genug. Wieso?« Charlie druckste eine Weile herum. Dann atmete sie tief durch.
    »Du kannst uns nicht ewig verstecken. Wir gehen morgen zurück nach Vanaheim«, erklärte sie. Und als sie Jonas grimmiges Gesicht sah, sagte sie:
    »Ja, ich weiß, du glaubst mir nicht!« Sie seufzte. »Ich würde mir wahrscheinlich auch nicht glauben«, fügte sie genervt hinzu. Jonas schüttelte besorgt den Kopf. Was war bloß mit seiner Charlie los? War sie dabei verrückt zu werden? Vielleicht sollte er sie doch melden? Nicht dass sie medizinische Hilfe brauchte? Er warf ihr einen beunruhigten Blick zu und seufzte. Charlie verzog das Gesicht. Zweifelte Jonas etwa an ihrer Zurechnungsfähigkeit?
    »Falls wir morgen früh Nebel haben, wirst du schon sehen«, sagte Charlie. Frühnebel über den smâländischen Seen war durchaus normal. Vielleicht hatten sie ja Glück!
     
    Als Tora, Kunar und Charlie am nächsten Morgen reisebereit waren, lehnte Jonas besorgt am Türrahmen. Ihm war ganz und gar nicht wohl dabei, seine Charlie einfach so gehen zu lassen. Vielleicht sollte er doch die Polizei anrufen oder besser Ingrid, sie würde ihn vielleicht verstehen!
    Nachdem Jonas den Zweitschlüssel unter der Jagdhütte hervorgekramt hatte, hatten die vier einen recht gemütlichen Abend verbracht und waren dann früh schlafen gegangen. Charlie hatte sehr unruhig geschlafen, aus Angst den Frühnebel zu verpassen. Es war aber dann Tora gewesen, die Kunar und Charlie frühmorgens geweckt hatte.
    Nebelschwaden trieben über den Trollsee und hingen stellenweise im Schilf, der das Ufer säumte. Charlie hatte den Stoffbeutel mit den Büchern aus der Bibliothek von Storby in der Hand und Kunar trug seinen Bogen geschultert. Charlie hatte Jonas nach Desinfektionsmittel, Salben, Verbandszeug und Ähnlichem gefragt. Auch wenn Jonas ihr nicht glaubte, und fand, dass sie das Theater lassen sollte, schlug er ihr ungern einen Wunsch aus. Er hatte seine Reiseapotheke geplündert und gab diese nun an Charlie. Eine dicke Fliege surrte um sie herum. Charlie scheuchte sie mit einer Armbewegung fort.
    »Hier«, sagte Jonas. »Da ist auch Blauspray, Teerspray und Wundsalbe dabei!« Er grinste Charlie an. Lena und Per hatten diese Dinge beim Fahren eingeführt. Sie stammten damals aus Charlies Stallapotheke und wirkten nicht nur bei Verletzungen von Pferden Wunder! Charlie lächelte zurück.
    »Wir müssen jetzt gehen, bevor der Nebel sich auflöst!«, sagte sie und scheuchte noch einmal die Fliege fort, bevor sie Jonas um den Hals fiel.
    »Danke für alles«, flüsterte sie. Jonas drückte Charlie an sich. Dann steckte er ihr noch ein wenig Geld zu. Charlie nahm es dankbar entgegen, auch wenn sie in Vanaheim keine Verwendung dafür hatte.
    »Ich hoffe, du weißt was du tust«, brummte Jonas.
    »Vielen Dank für alles!«, sagte Kunar und nickte Jonas

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