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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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modischen Stadtmädchen wurde so langsam eine Bewohnerin Vanaheims.
    Außerdem stellte sich heraus, dass Hanna ein wirklich aufgewecktes und sehr intelligentes junges Mädchen war. Nebenbei erfuhr Charlie so nach und nach, dass Hanna im Gegensatz zu ihr selbst wohl eine Musterschülerinnen war. Immer und überall die Klassenbeste, hatte sie bereits zwei Schuljahre übersprungen und hatte sich daher altersbedingt nirgends so richtig zugehörig gefühlt. Sie war unausgeglichen und aufsässig geworden und sie hatte versucht auszubrechen. In den Straßen Stockholms gab es dazu viele Möglichkeiten. Der Umzug nach Storby sollte Hanna wieder auf den rechten Weg bringen. Hier in Vanaheim kam ihr ihre schnelle Auffassungsgabe zugute. Sie beherrschte den Vanaheim-Dialekt schon mindestens genauso gut wie Charlie, und obwohl sie sich nicht übermäßig dafür interessierte, merkte sie sich ohne es wirklich zu wollen, so ziemlich alles was neu war. Genau wie Tora hatte sie keine Bjarka Fähigkeiten und konnte trotzdem mittlerweile eine erstaunlich große Anzahl an Heilkräutern und essbaren Pflanzen erkennen. Sie lieh sich abends Charlies Bücher aus und las sie einmal von vorne bis hinten durch. Sie sprachen nie darüber, doch im Gegensatz zu Charlie behielt sie fast alles, was sie gelesen hatte und noch dazu hatte sie es auf Abruf parat.
    Im Nachhinein würde man sagen, dass es wirklich schade war, dass Hanna sich nicht früher mit Vanaheims Kultur, der nordischen Mythologie und Runen als Schriftzeichen beschäftigt hatte. Sie wäre Charlie mit Sicherheit eine große Hilfe gewesen, doch leider sollte alles ganz anders kommen und das schon bald.
     
    Es war früh am Morgen, als Charlie Biarn in seinem langen schwarzen Umhang, mit tief im Gesicht hängender Kapuze, den Berg hinauf gekommen sah. Die ersten Sonnenstrahlen trafen auf die wenigen Büsche und Sträucher, die um den Eingang der Höhle wuchsen.
    »Bist du bereit, Charlie? Ich will so schnell wie möglich aufbrechen. Hallo, Kunar! Tora«, Biarn machte eine Andeutung zur Verbeugung in ihre Richtung. »Ich habe euch noch ein paar nützliche Dinge mitgebracht.« Er reichte Tora einen grobgewebten Sack, den er über der Schulter getragen hatte. Hanna erschien im Höh l eneingang.
    »Biarn!« Sie lief direkt auf ihn zu.
    »Hallo, Hanna! Wie ich sehe, bist du noch da.« Er seufzte. »Ja, Nebel ist äußerst selten um diese Jahreszeit.« Er sah sich um.
    »Die Sphinx sind dann natürlich auch noch hier. Haben sie Probleme gemacht?« Tora und Charlie wechselten hastige Blicke.
    »Sie waren jagen!«, platzte Hanna hervor, glücklich Biarn diese Neuigkeit als erste überbringen zu können. Biarns Blick wurde ernst.
    »Sie waren auf der Jagd?« Hanna nickte eifrig.
    »Ja, und sie hätten uns fast angegriffen und...«
    »So ein Quatsch!«, unterbrach Charlie Hanna irritiert. Biarns Blick wechselte zu Charlies grünen Augen, die unter der schwarzen Lockenpracht kaum zu sehen waren. Ihre Haare waren sehr gewachsen in letzter Zeit. Zu sehr. Trotz seiner Besorgnis huschte ein rasches Lächeln unbemerkt über Biarns Lippen.
    »Sie haben uns nicht angegriffen!« Während sie sprach, durchbohrte sie Hanna mit einem Blick der unmissverständlich sagte: »Sei still!«
    »Sie haben sich um die Beute gestritten. Tora hat das Problem gelöst. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    »So?« Biarns wohlbekannter abschätzender Blick bohrte sich in Charlies Gehirn. Sie schüttelte sich innerlich und machte sich stark. Ein seltsamer Druck entstand, aber sie widerstand diesem Blick und der Druck ließ nach. Biarn schaute zu Seite und ein wohlbekannter ergründender Ausdruck lag auf seinem Gesicht, als er Charlie wieder ansah. Charlie fühlte sich verwirrt. Was war da eben passiert? Biarn ließ ihr keine Zeit darüber nachzudenken. Er fixierte sie von neuem.
    »Woher weißt du, dass es nicht wieder vorkommen wird?« Wieder dieser Druck! Und Biarns wohlbekannter abschätzender Blick. Wieder machte sie sich stark und widerstand, und wieder ließ der Druck kurze Zeit später nach. Sie atmete tief durch und antwortete so ruhig sie vermochte:
    »Tora hat es gesagt und ich vertraue ihr. Ich vertraue meiner Intuition, Biarn. Du erinnerst dich?« Biarn benötigte selbstverständlic h keine Erinnerung an das Runen-Orakel. Er hob eine Augenbraue und schwieg. Offensichtlich war er verblüfft über Charlies Reaktion und Aussage, aber wie immer hatte er sich rasch wieder unter Kontrolle.
    »Pack deine Sachen,

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