Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)
Wochen. In der Zwischenzeit stellten sie fest, dass es an der Zeit war Geburtstage zu feiern. Zu diesem Schluss kamen sie, als Hanna eines Morgens er öffnete:
»Ich habe heute Geburtstag! Ich werde heute 15 Jahre alt!« Tora schaute sie verdattert an.
»Ich dachte, du wärst schon 15?« Hanna verzog ihr Gesicht.
»Na ja, ich war ja auch schon fast 15, oder?« Kunar lächelte amüsiert und ließ wie immer seinen Blick einige Sekunden zu lange auf Hanna weilen.
»Bist du sicher?«, fragte Charlie. Hanna sah sie verärgert an.
»Natürlich bin ich sicher, dass ich jetzt erst 15 werde!« Charlie schüttelte den Kopf.
»Nein, ich meine, hast du die Zeitverschiebung eingerechnet, oder wirst du auf der Erde im Juli 15 Jahre alt?«
»Ach so«, sagte Hanna. »Natürlich habe ich die Verschiebung beachtet. Es waren noch genau sieben Wochen bis zu meinem Geburtstag im Juni. Heute bin ich genau sieben Wochen hier in Vanaheim. Sie runzelte die Stirn. »Schon verwirrend, nicht? Diese unterschiedlichen Zeiten.« Sie seufzte. »Zuhause ist, falls ihr recht habt, nicht einmal ein Tag vergangen...«
»Nicht einmal zwei Stunden, meinst du«, verbesserte Charlie. Hanna nickte eifrig.
»Ja, ist das nicht unglaublich? Hier werde ich heute 15 und zuhause wäre ich jetzt nicht einmal zwei Stunden älter. Aber wenn ich jetzt nach Hause komme bin ich älter, bloß niemand außer mir weiß es!« Charlie nickte. Plötzlich sah sie sich verdattert um.
»Sag mal, wann hatte Tora Geburtstag?«
Und dann ging die Rechnerei los. Bevor sie zum zweiten Mal zur Erde gereist waren, hatten sie ausgerechnet, dass Tora im Torre Monat, Kunar im Gräs Monat und Charlie im Göje Monat Geburtstag haben würden. Das stimmte nach ihrem letzten Ausflug zur Erde natürlich nicht mehr. Nach vielem Hin und Her kamen sie zu dem Ergebnis, dass sie Toras Geburtstag um etwa zwei Wochen verpasst hatten und dass Charlie jetzt 14 werden musste. Bei ihr wusste es ja sowieso keiner so ganz genau.
»Kunar wird erst in dreieinhalb Monaten 16 Sommer«, sagte Tora. »Vier Monate später als ich«, überlegte sie. »Also das wäre dann..., jetzt haben wir Mitte Sommar, dann kommt Röta, Skörde, Höst, Blot,« zählte sie auf. »Du hättest dann Anfang Blot Geburtstag. Falls wir nicht zwischendurch wieder zur Erde reisen«, fügte sie stirnrunzelnd hinzu.
So kam es also, dass sie im Juli, also Mitte Sommar, Toras und Charlies 14. und Hannas 15. Geburtstag feierten. Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere. Um zumindest etwas Festtagsstimmung aufkommen zu lassen, schmückten Tora und Hanna die Höhlen mit Blumen und grünen Zweigen, während Charlie und Kunar für den Geburtstagsbraten sorgten: Wie sollte es anders sein, es gab gegrillten Leogriff und Beeren. Keine große Abwechslung, aber trotzdem sehr lecker. Dann liefen sie zum Gyme rs-See hinunter und badeten in dem herrlich erfrischenden Wasser der Hufeisenbucht. Seit einer Woche war es unertr äglich heiß geworden und Gymers-See bildete eine tägliche, willkommene Abwechslung.
Die Hufeisenbucht sah noch genauso aus, wie vor ihrem letzten Erd ausflug. Gymers-See wuchs nicht mehr, allerdings quoll stetig frisches Wasser unter dem Vorsprung aus Gymers-Berg hervor. Ein kleiner Fluss war der Grund dafür, dass es die Hufeis enbucht noch gab. Nur wenige hundert Meter von ihr entfernt, schlängelte e r sich von Gymers-See gespeist durch das Neue Land in Richtung Nordwesten.
Hanna hatte den kleinen Sandstrand der Bucht sofort begeistert in Gebrauch genommen. Sie genoss es in vollen Zügen, sich zu sonnen und zu baden. Nicht einmal der leicht moderige Geruch, das Treibgut oder die verfaulenden Pflanzenteile konnten Hanna die Lust am Baden verderben. Sie war eine richtige Wasserratte, und zu aller Erstaunen eine begnadete Anglerin. Niemand fing so viele Fische wie Hanna. Mit einer Engelsgeduld stand sie stundenlang im seichten Wasser des Sees in der sengenden Mittagshitze und wartete auf den richtigen Augenblick. Mit einem kleinen Speer, den Kunar extra für sie angefertigt hatte, stieß sie dann pfeilschnell zu. Die trägen Fische hatten wenige Chancen und alle freuten sich über die leckeren Extramahlzeiten.
Hanna war gesund und braun gebrannt. Von ihrer modischen Frisur war nicht mehr viel zu erkennen, und auch ihre dunklen Strähnen waren von der Sonne sehr ausgebleicht. Ihre Haare waren etwas länger geworden und ihr Haaransatz verriet eindeutig, dass Hannas Naturfarbe ein glänzendes Rotblond war. Aus dem
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