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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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aus.
    »Einhörner können zwar sehr viel tragen, aber ziehen können sie fast nichts! Also sind sie auf dem Feld ungeeignet.«
    »Bei uns auf der Erde ist das genau umgekehrt«, überlegte Charlie. »Pferde können viel mehr ziehen, als tragen.«
    »Was ist überhaupt ein Pferd«, fragte Tora. Ach ja, dachte Charlie überrascht. Stimmte ja, hier gab es keine Pferde. Ein Pferd musste für Tora und Kunar genauso fremd sein, wie für sie ein Einhorn oder ein Hippolektron!
    »Ein Pferd sieht eigentlich aus wie ein Einhorn. Bloß ohne Horn«, begann sie zu erklären. »Außerdem gibt es sie in allen möglichen Farben, ähnlich wie die Körper der Hippolektron. Tora und Kunar hörten Charlie fasziniert zu. Charlie lächelte.
    »Es gibt viele verschiedene Pferderassen. Ich hatte zum Beispiel mal einen Isländer. Das ist ein sehr kleines Pferd, ein Pony. Dann gibt es Vollblüter, Halbblüter und Kaltblüter. Vollblut und Halbblutpferde haben einen ähnlichen Körperbau wie Einhörner, und ein Kaltblut sieht aus wie ein Hippolektron. Bloß mit einem Pferdekopf. Kaltblüter werden meist für schwere Arbeit eingesetzt.« Toras Augenbrauen flogen in die Höhe.
    »Bei uns gibt es auch verschiedene Arten! Hippolektron und Hippogriff! Dann wäre das Hippolektron ein Kaltblut und ein Hippogriff ein, wie hieß das?«
    »Vollblut!«, sagte Charlie. »Hippogriff? Sehen die so aus wie ein Hippolektron nur schmaler?«
    »Nein, nicht ganz«, erklärte Kunar. »Sie sind viel kleiner und leichter. Ungefähr so groß«, er zeigte etwa einen Meter. »Außerdem haben sie keine bunten Federn und keinen Hahnenkamm. Sie haben den Kopf von einem Greif.« Charlie runzelte die Stirn. Ein Greif, was war denn das schon wieder? Kunar sah ihre Verwirrtheit und erläuterte:
    »Ein Greif ist ein riesiger Vogel. Er hat graubraune Federn und große breite Flügel. Sein Körper ist mit gelbbraunem Pelz bedeckt und er hat riesige Pranken mit scharfen Krallen.« Charlie starrte Kunar ungläubig an.
    »Hast du schon mal einen gesehen?« Kunar und Tora schüttelten den Kopf.
    »Sie leben in den Bergen. Aber am Schloss…«
    »Und am Markt!«, sprudelte Charlie plötzlich hervor. Sie erinnerte sich an die merkwürdigen Ornamente und Wesen! Kunars Beschreibung passte auf eines dieser Kreaturen.
    »Ein Adlerkopf!«, fuhr sie aufgeregt wurde. »Ein Hippogriff hat einen Adlerkopf!«
    »Wenn du meinst«, Kunar und Tora hatten natürlich keine Ahnung was ein Adler war.
    »Und wofür verwendet ihr Hippogriffe?«
    »Für gar nichts. Sie leben frei in großen Herden. Sie sind zu klein für die harte Arbeit auf dem Feld.« Charlie lief es kalt den Rücken herunter. Wenn Hippogriffe in großen Herden frei herum streiften…
    »Gibt es auch freilebende Hippolektron?« fragte sie mit einem Kloß im Hals.
    »Nein, heute nicht mehr.« Charlie atmete erleichtert aus.
    »Früher hat es große Hippolektronherden gegeben. Heute gibt es sie nur noch in Gefangenschaft. Sie werden gezüchtet.« Charlie nickte. So war das auf der Erde mit den Pferden auch. Mit dem Unterschied, dass Pferde nicht lebensgefährlich waren! Sie waren eindeutig einfacher zu halten. Sie dachte daran, wie sie mit ihrem Isländer geschmust und gespielt hatte, ähnlich wie Tora mit Gyller. Aber ein Hippolektron? Vor ihrem inneren Auge sah sie noch einmal den zerfetzten Arm des armen Mannes, der versucht hatte, das wildgewordene Hippolektron zu bändigen. Sie sah wie das schwarze Tier mit dem grünroten Federkleid sich unruhig hin und her warf; den Lederriemen um den Schnabel, die Schuhe über den scharfen Krallen der Vorderläufe und die dünne Seile mit denen es angebunden war. Nein, ein Hippolektron war kein Schmusetier! Noch immer wunderte sie sich darüber, dass diese dünnen Seile gehalten hatten. Selbst ihr Isländer hatte einmal aus Panik einen Strick zerrissen und der war dicker gewesen als diese Seile!
    Tora zog ihre Knolle aus dem Feuer und roch daran.
    »Ich glaube die sind gar!«, verkündete sie zufrieden und biss vorsichtig eine kleine Ecke von der heißen Knolle ab. Sie nickte. Charlie und Kunar taten es ihr nach. Eine ganze Weile sagte keiner ein Wort. Alle drei waren mit dem heißen Etwas auf ihrem Spieß beschäftigt. Nach anfänglicher Skepsis war Charlie nun begeistert. Das Gemüse schmeckte wirklich sehr gut. Leicht süßlich, so wie Kartoffeln, wenn sie ein wenig Frost abbekommen hatten, und mit einem milden, nussigen Beigeschmack. Sehr lecker fand Charlie und genoss die Abwechslung in

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