Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben Der Flamme

Die Erben Der Flamme

Titel: Die Erben Der Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Thomas
Vom Netzwerk:
nähern.
    »Bitte, verschont uns«, flehte er.
    Geash lachte triumphierend und das Rattengesicht namens Mirsk tat es ebenso in kleinen, abgehackten Tönen. Es klang wie ein Zischeln.
    »Das macht die Sache einfach.« Geash packte Vran an den Haaren. Sie schrie auf. »Aber Feiglinge mag ich überhaupt nicht! Wo bleibt da der Spaß? Für deine Schwäche soll sie leiden.«
    »Nein! Ich tue, was du von mir verlangst!« Brega fuhr im reumütigen Tonfall fort. Inzwischen war er noch ein Stück näher gekrochen. Nicht mehr viel und er war an Geash herangekommen.
    »Ach ja?« Geash schmatzte mit den Lippen. »Was gibt es denn, verehrter Mirsk, das diese mickrige Seele für mich tun kann?«
    »Dasss Mädchen … dasss Mädchen«, stieß Mirsk mit krächzender Stimme hervor.
    Brega fuhr zusammen. Er spürte, wie die Zange ein wenig in seiner Hose hinab rutschte. Noch hatten die Magier sie nicht b emerkt.
    »Gute Idee«, sagte Geash und wandte sich wieder an Brega. »Ich bringe deine Vettel nicht um, wenn du mir sagst, wo deine Tochter ist. Ist das ein Angebot?«
    »Ich werde es euch sagen.« Brega ließ sich wie erschlagen vor den beiden auf den Knien nieder. Er faltete die Hände ineinander. »Lasst mich zum Gottkönig beten, dann verrate ich euch alles, was ich weiß.«
    »Diese Ruinenmenschen«, Geash schüttelte den Kopf, »sind wie Schimmel, den man nicht aus den Tempeln kratzen kann. Na los, mach schon.«
    »Oh, Dunkler, oh Großer! Ich bin klein und du bist groß! Ich gebe mein Bestes.« Brega murmelte Worte daher, die ihm gerade durch den Kopf gingen. Er ließ seine Hände den Rücken hinunter wandern. »Führe meine Hände, beschütze meine Finger …«
    »Schluss mit dem Gelaber.« Geash trat vor. »Wo ist Lee? Sag es sofort, oder …«
    »Gib mir Kraft!«
    In einer fließenden Bewegung kam Brega auf die Beine und schwang die Eisenzange nieder. Ehe Geash reagieren konnte, prallte das Ende der Zange mit voller Wucht gegen seine Stirn. Wo jeder andere Mann umgefallen wäre, taumelte der Fleischberg ledi glich einige Schritte zurück. Aber Brega würde seine Chance nicht ungenutzt lassen. Er holte erneut aus und stieß Geash die Zange in den Unterleib. Der stöhnte auf und krümmte sich. Dann fuhr der Schmied herum und stürzte sich sogleich auf Mirsk, der dem Geschehen mit offenem Mund zugeschaut hatte. Mit einem Kinnhaken beförderte Brega ihn zu Boden.
    Er zog Vran auf die Beine und eilte mit ihr zum Ende der Küche. Sein Herz schlug ihm wie eines seiner Schmiedehammer gegen die Brust. Kalter Schweiß rann ihm in den Nacken.
    »Flieh, Vran!« Er deutete ihr durch die Tür. Unerwartet blieb seine Liebste stehen. Brega wollte sie weiter drängen, aber Vran hielt ihn auf und küsste ihn auf die Lippen. Er genoss den kurzen Moment, dann drückte er sie sanft von sich. »Geh.«
    Das Gefühl des Verlustes wogte eiskalt über Brega hinweg. Er kannte es, er kannte es nur zu gut. Er hatte all dies schon einmal erlebt.
    Vran nickte und verschwand im Türrahmen. Brega wandte sich seinen Gegnern zu, um ihr Zeit zu geben. Fäden aus unheilvoller Schwärze zerrissen jede Hoffnung. Aus Geashs Fingerkuppen schoss lebendig wirkendes Garn, schnellte an Brega vorbei und Vran hinterher. Schwarzer Rauch stieg auf. Der Schmied benutzte die Zange, um die Fäden aus Magie zu kappen, doch das Werkzeug konnte ihnen nichts anhaben.
    Ein Schlag von ungeahnter Kraft traf ihn von hinten und riss ihn zu Boden. Ihm war, als hätte jemand kochendes Wasser über seinen Rücken gegossen. Stöhnend krümmte er sich zusammen, die Welt verwandelte sich in Schmerz. Brega wälzte sich herum und schnappte verzweifelt nach Luft. Blitze von violetter Farbe kringelten sich vor seinem Gesicht. Durch verschleierte Augen machte er einen schwarzen Sack über sich aus, der von einer Myriade Fäden emporgehalten und zurück in die Küche gezogen wurde. Vrans Kopf war darin zu erkennen. Sie hatte die Augen geschlossen. Brega schrie seinen inneren Schmerz hinaus. Das durfte nicht sein! Der Magie-Kokon landete unweit neben ihm auf den Boden. Die Fäden lösten sich auf und verrauchten, sodass ihr Körper bald wieder sichtbar wurde. Vran rührte sich nicht. Brega streckte einen Arm nach seiner Liebsten aus, doch die Entfernung war zu groß.
    Ein vertrautes Knistern lenkte Bregas Aufmerksamkeit ab. Ein Geräusch, das er von seiner Schmiedearbeit her nur zu gut kannte. Aus den Augenwinkeln erspähte er ein orangegelbes Flackern. Feuer brannte auf Vrans Lumpenbündel in

Weitere Kostenlose Bücher