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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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Spiel.

    »Wir sind keine Vögel«, warnte Franz Leopold. »Das könnte wesentlich schwieriger werden als eine Verwandlung zur Fledermaus, die wie Wölfe und Menschen zu den Säugetieren gehört.«
    Alisa nickte. »Das ist mir bewusst, aber denkt zurück, wie schwer uns in Irland unsere erste Wandlung zum Wolf gefallen ist - und erst zur Fledermaus. Und nun gelingt es uns ohne große Anstrengung. Ich meine, wir sollten es versuchen. Wir machen es wie in Irland. Wir bündeln unsere Kräfte und nutzen die Kraftfelder der Erde. Euch ist doch auch aufgefallen, dass eine starke Kraftlinie durch dieses Tal fließt, oder?«
    Die beiden Vampire sahen sich an und nickten dann. »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt«, meinte Luciano mit einem Schulterzucken. »Versuchen sollten wir es in jedem Fall.«
    Alisa riss ihre Schleppe oben ab und band die drei Schwerter so darin ein, dass man das Paket an seinen Enden gut fassen konnte. Als sie fertig war, richtete sie sich auf und sah ihre beiden Freunde ernst an.
    »Gehen wir es an.«
    Sie fassten sich an den Händen, schlossen die Augen und suchten die Kraftlinien, die erstaunlich stark unter dem Tal entlangströmten. Wie sie es gelernt hatten, sogen sie die Kraft in sich auf und ließen sie durch ihren Geist und Körper fließen. Sie stellten sich die Adler vor, zu denen sie werden wollten. Dann beschworen sie die Nebel.
    Es war schwer! Ja, viel schwerer als ein Säugetier, und doch kämpften die drei verbissen gegen den Widerstand an, bis sie merkten, dass ihre Konturen zu verfließen begannen. Nun mussten sie nur noch nachgeben und sich in ihre neue Form einfügen.
    Der größte und prächtigste der drei Adler reckte die Flügel und beäugte sein stolzes Federkleid.
    Es ist unglaublich! Einfach fantastisch, jubelte Alisa. Seht euch nur meine Schwingen und meine makellosen Federn an.
    Warum ist sie so viel größer als wir?, schmollte Luciano. Das ist nicht fair. Wie hast du es geschafft, einen größeren Teil der Kraftlinien für dich abzuzweigen?
    Hat sie gar nicht, lachte Franz Leopold. Das ist die Natur der Dinge.
Wusstest du nicht, dass Terzel ein Drittel kleiner sind als weibliche Greifvögel?
    Wozu das denn?
    Ich vermute mal, es hat etwas mit der Aufzucht der Jungen zu tun. Aber das soll jetzt nicht unsere Sorge sein. Ich schlage vor, unsere große, kräftige Adlerdame krallt sich unser Paket vorn und wir nehmen die beiden hinteren Zipfel in unsere Klauen.
    So flogen sie langsam über dem Talgrund flussabwärts.
    Ich dachte, der scharfe Blick der Adler sei geradezu sprichwörtlich. Im Dunkeln gibt er aber nicht viel her, maulte Luciano. Damit hatte er nicht ganz unrecht. Nicht umsonst gingen die Greife nicht nach Einbruch der Dunkelheit auf die Jagd.
    Vielleicht hätten wir eine große Eule wählen sollen. Einen Uhu beispielsweise, überlegte Alisa. Oder ist es auch nur sein Gehör, das ihn in der Dunkelheit besser für die Jagd rüstet?
    Egal, denk nicht weiter darüber nach. Wie werden heute Nacht keine weiteren Experimente unternehmen, wehrte Franz Leopold ab. Diese Wandlung hat ganz schön an unseren Kräften gezehrt.
    Zum Glück ging nun der Mond am fast wolkenlosen Himmel auf und schenkte ihnen so viel Licht, dass sie nicht nur gefahrlos dem Flusslauf folgen, sondern auch die Umgebung nach einem geeigneten Versteck absuchen konnten.
    Bald fanden sie am östlichen Talhang eine geeignete Höhle und luden dort ihre Schwerter ab.
    »Und was machen wir nun?«, fragte Luciano ein wenig ratlos. »Wir sind heute noch keinen Schritt vorangekommen.«
    »Wir haben überlebt«, widersprach Franz Leopold.
    »Aber wir sind entdeckt worden«, warf Alisa missmutig ein.
    »Das können wir nicht mehr ändern. Also überlegen wir besser, wie wir jetzt am geschicktesten vorgehen. Noch ist Dracula nicht zurück. Nutzen wir die Zeit, die uns noch bleibt.«
    »Und wie?«, wollte Luciano wissen.
    »Indem auch wir einen Ausflug nach Curtea de Argeş unternehmen«, meinte der Dracas mit einem liebenswürdigen Lächeln. »Die Aktion mit den Schwertern hat mich auf eine Idee gebracht.«
    »Ist das nicht der Ort mit dem Kloster, von dem der Alte in
Hosman sprach?« Alisa sah ihn an und nickte ebenfalls lächelnd. »Du meinst, dort könnten wir ein paar Dinge finden, die uns weiterhelfen.«
    »Aber erst einmal brauche ich eine Stärkung«, verlangte Luciano.
    Sie entdeckten in der Nähe der Höhle zwei Rehe. Franz Leopold gelang es, sie anzulocken. Gierig tranken sie von ihrem Blut und entließen

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