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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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höflich.
    Professor Vámbéry und van Helsing traten zögernd näher. Bram sah, wie van Helsing seinen Stock umfasste und die Klinge des Stockdegens bereit machte.
    »Halten Sie ein!«, rief Bram entsetzt.
    »Es sind Vampire«, widersprach van Helsing.
    »Die einfach in eine Kirche spazieren«, ergänzte Professor Vámbéry fassungslos.
    »Ja, aber diese Vampire werden uns nichts anhaben. Es sind Ivys Freunde, die das gleiche Ziel haben wie wir.«
    »So ist es«, ergänzte Alisa und musterte den bekannten Vampirjäger mit Neugier. Doch auch der andere Mann war nicht uninteressant.
    »Ich habe Ihr Werk über Vampire gelesen«, platzte sie heraus. »Es ist unglaublich, dass Sie so viel über uns wissen.«
    Der ungarische Professor neigte den Kopf. »Ja, ich hatte das Glück, einen guten Einblick zu erhalten.«
    »Verraten Sie, wie das sein kann? Einer der unseren hat Ihnen davon erzählt, nicht wahr?«

    »Ich glaube, wir haben im Augenblick andere Sorgen«, unterbrach Franz Leopold. »Über die literarischen Werke des Professors kannst du dich später noch mit ihm unterhalten.«
    Er trat auf van Helsing zu, ohne sich von dem Stockdegen einschüchtern zu lassen, den der Vampirjäger noch immer in der Hand hielt, bereit, blitzschnell zuzustoßen. Herausfordernd sah er ihn an. Was für ein stolzer Anblick! Bram konnte den Blick nicht von dem Vampir wenden. Makellos war das Wort, das ihm trotz des verschmutzten Fracks in den Sinn kam. Was für ein Unterschied zu den blutsaugenden Bestien auf dem Friedhof von Schäßburg.
    »Nun, Professor van Helsing? Sehe ich richtig? Sie vergreifen sich am Allerheiligsten?« Der Dracas lächelte breit. »Keine schlechte Idee. Etwas Ähnliches schwebte mir auch vor.«
    Van Helsing sah ihn verdutzt an, was dem Dracas nicht entging. Sein Lächeln wurde noch breiter.
    »Sie wundern sich? Tja, dank unserer Nosferasfreunde in Rom können wir nicht nur Kirchen betreten. Auch der sonstige heilige Kram nützt nichts mehr, um uns zu vertreiben. Nein, schauen Sie nicht so bestürzt drein. Wir sind nicht Ihre Feinde. Aber ich gehe jede Wette ein, dass sich der alte Meister sehr wohl noch vor einem Kruzifix fürchtet.«
    Er beugte sich vor und nahm den silbernen Anhänger in Form eines Kreuzes in die Hand, das der Vampirjäger wie seine beiden Begleiter seit ihrem Abenteuer in Schäßburg um den Hals hängen hatte. Van Helsing hielt seinem herausfordernden Blick stand und zuckte nicht zurück.
    »Ich finde es ganz wunderbar, dass wir uns hier treffen«, unterbrach Alisa mit einem so strahlenden Lächeln, das sie Bram noch sympathischer wurde. Wie konnte dieses Mädchen eine Vampirin sein? Es war schwer zu begreifen. Ivy war etwas anderes. Mystisch, geheimnisvoll, überirdisch in ihrer elfenhaften Schönheit. Alisa dagegen wirkte für ihn wie ein lebenssprühendes junges Mädchen, das ihn in ihrer Art ein wenig an Latona erinnerte.
    »Warum setzen wir uns nicht zusammen und tauschen uns ein wenig aus. Ich könnte mir vorstellen, dass unsere Chancen, gegen
den alten Meister zu bestehen, deutlich steigen, wenn wir uns zusammentun.«
    Bram legten den Kopf in den Nacken und lachte.
    »Habe ich etwas so Lächerliches gesagt?«, erkundigte sich Alisa. Ihre Stimme klang gekränkt.
    Bram schüttelte den Kopf. »Aber nein, Fräulein Alisa, verzeihen Sie, wenn ich diesen Eindruck vermittelt habe. Es ist nur eine so ungewöhnliche Situation, hier auf drei Vampire zu treffen. Doch ich fühle mich erleichtert darüber, Sie bei uns zu wissen.«
    Nun lächelte sie ihn an. »Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich einmal mit zwei Vampirforschern und gar einem Vampirjäger auf einer Seite stehen würde«, gab sie zurück. »Sie sind doch auf unserer Seite, Professor van Helsing?«, wandte sie sich direkt an ihn. »Oder müssen wir fürchten, Ihre silberne Klinge im Leib zu spüren, sobald wir Ihnen unbedacht den Rücken zudrehen?«
    Van Helsing ließ den Stockdegen los. »Nein, mein Fräulein, das müssen Sie nicht, auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich schwerer tue als mein Freund Mr Stoker, Ihnen gänzlich zu vertrauen.«
    »Das macht nichts«, sagte Franz Leopold ein wenig gönnerhaft. »Gesundes Misstrauen hat noch keinem geschadet. Aber nun lassen Sie uns zur Sache kommen. Die Nacht verstreicht und wir vermuten, dass Dracula mit seiner Beute nicht mehr weit ist.«
    Etwa zwei Stunden später machten sich die drei Vampire wieder auf den Weg. Mit Staunen sah Bram, wie sie sich draußen am Stadtrand in Wölfe

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