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Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition)

Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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bist du ja. Wir haben uns alle Sorgen gemacht, nachdem du weggelaufen bist.«
    »Alle?«
    »Na ja, vor allem Calvino und ich«, sagte er verlegen.
    »Wundert es dich, dass ich nach dieser Geschichte erst einmal Luft brauchte?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das muss dich ganz schön durcheinandergebracht haben.«
    Nicoletta stemmte die Hände in die Hüften. »Du wusstest es!«, rief sie anklagend. »Ihr alle wusstet es und keiner hat es mir gesagt. Ich dachte, du wärst mein Freund. Vielleicht der einzige, den ich in dieser Familie habe.«
    Leone legte ihr den Arm um die Schultern. »Das ist nicht wahr. Dein Vater liebt dich von Herzen, und auch Michele und Gabriele mögen dich und waren besorgt, als du verschwunden bist.«
    »Aber warum hast du nie etwas gesagt?«, bohrte sie weiter.
    »Weil es nicht an mir war, dir das zu sagen, was dein Vater dir ersparen wollte«, verteidigte er sich. Er zog sie mit zu einem der Diwane und nötigte sie, in den weichen Kissen Platz zu nehmen.
    Nicoletta seufzte. »Und ihr habt wirklich nie herausgefunden, was mit ihr passiert ist?«
    Leone schüttelte den Kopf. »Dein Vater ist daran fast verzweifelt, aber dann hat er sich darauf besonnen, was er den Oscuri schuldig ist. Er ist unser Padre. Wir brauchen einen starken Anführer, der frei im Kopf ist und schnell Entscheidungen treffen kann. Es war gut, dass er dich zu seiner Familie brachte und sich wieder seinen Aufgaben widmete.«
    Nicoletta seufzte. »Vielleicht hast du recht.«
    »Ja, ich habe recht, und du solltest ihm nicht zürnen. Geh nach Hause.«
    Wo ist zu Hause?, dachte Nicoletta, sprach es aber nicht laut aus, sondern stand auf.
    »Ist er jetzt dort?« Sie sah fragend in Tommasos Richtung, doch es war Leone, der ihr antwortete.
    »Nein, er ist nicht in meinem Haus bei seinen Töchtern. Wir haben heute Nacht einen großen Coup vor.«
    Nicolettas Kopf ruckte. Sie starrte Leone überrascht an. »Was? Davon weiß ich gar nichts. Was ist geplant?«
    Leone wand sich. »Du warst in den letzten Tagen viel unterwegs. Weißt du überhaupt, was alles geschehen ist? Die Vampire haben unser Beutelager im Palazzo Dario ausgeräumt und, als wir sie stellten, deinen Vater und Enrico verletzt  – und Cassio getötet!«, fügte er leiser hinzu.
    Nicoletta riss die Augen auf. »Was? Einfach so? Das glaub ich nicht!« Sie starrte ihren Onkel fassungslos an. »Wie konnte das passieren? Haben ihn die Vampire totgebissen?«
    Leone schüttelte den Kopf. »Nein, sie waren mit Degen und Pistolen bewaffnet.«
    »Und so sind sie gegen euch vorgegangen? Gegen die Oscuri, deren Hand nie eine Waffe gegen andere führt?« Nicoletta war entsetzt.
    Leone wandte den Blick ab. »Nein. Die anderen haben deinen Vater und mich überstimmt, unsere Degen nicht nur zu Übungszwecken zu gebrauchen. Es sind keine Menschen. Es sind Vampire, gegen die alle Mittel recht sind. Wir waren alle mit Degen bewaffnet, doch es lief nicht so, wie wir erhofft hatten.«
    Nicoletta brauchte eine Weile, das Gehörte zu verkraften.
    »Ihr habt sie also mit Waffen angegriffen«, wiederholte sie schließlich. »Wie schwer sind Vaters und Enricos Verletzungen?«
    Leone winkte ab. »Das kommt bald wieder in Ordnung.«
    Nicoletta schluckte, dann kehrte sie zu ihrer vorherigen Frage zurück.
    »Was ist geplant? Warum habt ihr mich nicht eingeweiht?«
    »Du hast nicht das getan, was die Familie von dir erwartet.«
    »Und? Was willst du mir damit sagen?«
    »Sie haben das Vertrauen in dich verloren«, sagte Leone mit entschuldigendem Ton. »Zumindest einige.«
    »Und deshalb sagt ihr mir nichts? Denkt ihr, ich würde euch verraten? Zur Polizei laufen oder so etwas?« Ihre Stimme wurde immer lauter.
    »Nein, das nicht, aber du bist ein Mädchen an der Schwelle zur Frau. Es ist nicht angemessen, dich auf nächtliche Raubzüge mitzunehmen.«
    Nicoletta stemmte die Hände in die Hüften. »Ach, jetzt plötzlich? Nachdem ich euch mehr als sechs Jahre geholfen habe.«
    »Das hast du wirklich«, bestätigte Leone mit einem Lächeln. »Du warst immer die Geschickteste von allen. Du warst zierlich und flink und schnell, dass kaum ein Auge dich erfassen konnte, aber nun ist diese Zeit vorbei, das musst du akzeptieren.«
    Nicoletta presste die Lippen aufeinander. »Ihr wollt mich also loshaben.«
    »Nein, so ist das nicht. Sieh in den Spiegel. Du bist kein Kind mehr.«
    »Was bedeutet, dass ihr mich in eine Ehe zwingt und in einem eurer schönen Häuser einsperrt.«
    Leone hob die Schultern und

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