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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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löst dich in Nebel auf, kriechst durch dieses winzige Loch und nimmst drüben wieder Gestalt an. Wenn es wirklich einen Gang dahinter gibt, lösen wir ein paar Steine und kommen als Fledermäuse nach.«
    » Das kann er? Sich in Nebel auflösen?«, echoten die beiden Freunde und sahen Malcolm verblüfft an.
    Alisa nickte. » Ja, davon bin ich überzeugt.«
    » Wie kommst du darauf?«, fragte Malcolm nach, ohne ihren Verdacht zu bestätigen.
    Alisa lächelte. » Ich habe eine gute Beobachtungsgabe und kann ziemlich gut kombinieren. Also, stimmt es nicht, dass dies– neben eurer Widerstandskraft gegen den Lauf der Sonne– eure herausragende magische Fähigkeit ist?«
    Malcolm zögerte, doch dann nickte er. » Das ist richtig, aber es ist nicht so gedacht, dass ich meine Fähigkeit einsetze, um euch bei dieser Aufgabe zu helfen. Wir können sie alle zusammen später trainieren.«
    » Und bis dahin schadet es nicht, wenn du sie uns einmal vorführst und einen Blick hinter die Mauer wirfst, ehe wir hier ein Dutzend Ziegel aus der Wand brechen müssen«, fuhr Alisa fort, und Malcolm gab tatsächlich nach.
    Staunend sahen die vier zu, wie er sich auflöste und der Nebel durch das winzige Loch kroch. Selbst Marie Luises Interesse schien geweckt. Und als Malcolm wieder vor ihnen stand und verkündete, dass hinter der Wand tatsächlich ein Gang zu finden sei, stieß sie fast widerwillig hervor:
    » Das will ich auch lernen, wenn du es mir beibringen kannst.«
    Malcolm schenkte ihr ein Lächeln. » Ich werde mir die größte Mühe geben und ich denke, dass Vincent uns dabei mit all seinen Kräften unterstützen wird.«
    » Das Kind«, wehrte Marie Luise ab.
    Malcolm nickte. » Ja, er sieht aus wie ein Kind. Aber er vereint mehr Kräfte in sich als viele Vyrad, die älter und reifer wirken.«
    Während Malcolm mit Marie Luise sprach, hatten die anderen bereits die ersten Steine gelockert und entfernt.
    » Das müsste für eine Fledermaus reichen«, meinte Tammo, der die Größe des Lochs kritisch begutachtete. Seine Schwester stimmte ihm zu.
    » Dann lasst uns gehen.« Fernand schickte schon einmal seine Ratte vor, ehe er sich verwandelte und sich als Fledermaus durch das Loch stürzte. Tammo folgte seinem Beispiel. Alisa wandte sich zu Marie Luise um.
    » Kommst du mit oder willst du hier warten?«
    » Du wolltest eigentlich sagen: Schaffst du es, dich in eine Fledermaus zu verwandeln?«, sprach Marie Luise Alisas Gedanken laut aus.
    » Nun, du hast dich ja nicht gerade dadurch ausgezeichnet, dich bei den Akademiestunden sonderlich angestrengt zu haben.«
    » Ich kann es aber dennoch«, schnappte sie zurück und ließ den Worten Taten folgen. Malcolm tat es ihr gleich, und so flogen fünf Fledermäuse den gewölbten, feuchten Gang entlang und untersuchten jede Abzweigung. Es war bald klar, dass sie in dem Stollensystem gelandet waren, von dem der Küster ihnen berichtet hatte. Ein Labyrinth aus Rinnen und Gängen, in dem der Polizeichef und seine Männer nach der Herkunft des Verwesungsgeruchs gefahndet hatten. Durch die Umbaumaßnahmen der Fleet Street endeten viele der älteren Abzweige in Sackgassen, die Erben erkannten aber auch neue Abschnitte, die mit dem Abwassersystem in Verbindung standen und bis in die Keller der neu errichteten Häuser führten, von wo sie das Abwasser in Rinnen entsorgten und zu einem Sammelkanal weiterführten. Es roch nicht sehr angenehm hier unten, aber sicher bei Weitem nicht so schlimm, wie es die Polizei damals vorgefunden hatte. Zumindest konnten die Vampire keinen Verwesungsgeruch ausmachen, der von mehr als ein paar toten Ratten kam.
    Sie folgten einem Abzweig, der unter den Bell Yard führte– zumindest war Fernand davon überzeugt, dass sie sich genau unter dem Haus befanden, dessen Zugang er zuvor von der Kirche aus oberirdisch erkundet hatte, und keiner zweifelte seine Meinung an. Alisa war sich selbst recht sicher, dass die Lage stimmte, und Fernand war, was den Verlauf von unterirdischen Gängen anging, noch immer der unangefochtene Meister unter ihnen. Da der Zugang zum Keller auch hier vermauert war und es oben im Haus sowieso keine Fleischerei mehr gab, machten sie kehrt und begaben sich auf die Suche nach dem Haus des mörderischen Barbiers. Auch hier hatte Fernand vorsorglich auf der Straße den Weg zum Haus mit der Nummer 186 abgeschritten und führte die Freunde nun an. An der richtigen Stelle angekommen, wandelten sie sich zurück und untersuchten den einzigen Kellerraum,

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