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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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verdauen. » Die anderen sind in London«, wiederholte er. » Das erklärt aber nicht, warum du meine Gesellschaft der deines Clans vorziehst. Ich darf wohl annehmen, dass noch andere Lycana nach London reisen?«
    Nun blickte Ivy eher abweisend drein und ihre Stimme klang ein wenig gepresst. » Ja, Mervyn ist mit den beiden Servienten Bridget und Niamh vor ein paar Tagen abgereist.«
    » Und Seymour?« Bram sah sich um. » Wo ist dein Bruder? Hast du ihn nicht mitgebracht?«
    » Seymour ist dort, wo ein Werwolf hingehört«, wehrte Ivy ab.
    Irritiert sah Bram die Lycana an. War der Wolf nicht stets an ihrer Seite gewesen? Doch er scheute sich, nachzufragen. Ihr harter Blick hielt ihn davon ab. Langsam erhob er sich.
    » Ich sollte mich nun von den Meinen verabschieden, wenn ich rechtzeitig an Bord kommen will.«
    Auch Ivy sprang auf. » Gut. Gehen wir. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich dich begleite? Du brauchst dich nicht zu sorgen. Niemand wird mich während der Überfahrt zu Gesicht bekommen. Wir müssen im Hafen nur noch eine passende Kiste besorgen, in der du mich von Bord nehmen kannst, denn ich fürchte, die Sonne wird am Himmel stehen, wenn wir London erreichen.«
    Bram nickte, obgleich er sich fragte, was er Florence sagen konnte, sollte sie die sargähnliche Kiste zu Gesicht bekommen und sich nach deren Inhalt erkundigen.
    Lass sie geschlossen, Liebes, würde er sie bitten. In diesem Sarg liegt eine Vampirin aus Irland und wir dürfen den Deckel nicht vor Sonnenuntergang öffnen. Dann werde ich dir die elfengleiche Ivy gerne vorstellen.
    Gequält schloss Bram für einen Augenblick die Augen. Und er hatte gedacht, Latonas Anwesenheit in London sei kompliziert gewesen.
    Ivy, die wieder einmal seine Gedanken gelesen haben musste, lächelte schelmisch.
    » Bram, keine Sorge. Ich habe nicht vor, dein Familienleben durcheinanderzubringen. Ich bitte dich nur, mich nach London mitzunehmen und sicher von Bord zu bringen. Du musst meine Kiste nicht einmal nach Chelsea bringen. Ich gebe dir eine Adresse, wo du sie abliefern kannst.«
    Wider Willen fühlte sich Bram erleichtert, und er schämte sich dafür. » Kann ich dich dort besuchen?«
    Ivy hob rügend den Zeigefinger. » Wolltest du nicht von nun an brav in London deiner Arbeit nachgehen und dich wie ein normaler Familienvater um Frau und Kind kümmern? Ganz ohne Vampire? Hast du Latona nicht deshalb weggeschickt?«
    Empört stemmte Bram die Hände in die Hüften. » Ja, das hatte ich vor, ehe du hier aufgetaucht bist. Nicht ich habe dich aufgesucht, um deine Gesellschaft bei meiner Reise zu erbitten.«
    » Und dennoch ist, seit wir uns in Sibiu getrennt haben, kaum ein Tag vergangen, an dem du nicht sehnsuchtsvoll an mich gedacht hast«, behauptete Ivy.
    » Das kannst du nicht wissen«, widersprach Bram störrisch.
    » Dann sage mir, dass es nicht so ist.« Bram schwieg. Ivy nickte wissend.
    Plötzlich sprang sie mit einer fließenden Bewegung an ihm vorbei und stellte sich zwischen einem Bücherregal und der geschlossenen Tür an die Wand. Bram wollte gerade eine Erklärung verlangen, als es klopfte und das Dienstmädchen seiner Mutter den Kopf hereinstreckte.
    » Mr Stoker? Die Kutsche ist vorgefahren, soll ich Euch sagen«, richtete sie in breitem, irischem Akzent aus. Sie knickste. » Und dass die Herrschaften im Frühstückszimmer warten.«
    » Danke, Caitlin«, sagte er mit einem Seitenblick auf Ivy, die vor Caitlins Blick verborgen hinter der Tür stand und ihm aufmunternd zunickte. » Sagen Sie, ich komme sofort. Sie können gleich die beiden Taschen mit hinunternehmen.« Er nahm die Gepäckstücke und drückte sie dem Mädchen in die Hand. Mit angehaltenem Atem sah er ihr nach und schloss dann schnell die Tür.
    » Bram, entspann dich. Es wird mich niemand sehen, wenn ich es nicht wünsche.«
    » Das wäre auch besser so«, meinte er mit einem schiefen Lächeln. » Ich hätte Schwierigkeiten, meinen Eltern deine Anwesenheit zu erklären.«
    » Gut, dann verabschiede dich. Ich warte unten in der Kutsche auf dich.«
    Und schon war sie verschwunden. Bram hörte nur das Klicken der Tür. Keine Schritte, kein Rascheln ihres Kleides. Sie war verschwunden, als habe er sich alles nur eingebildet.
    Bram sah sich in dem kleinen Salon um, den der Vater als Bibliothek nutzte. Dort am Kamin standen die Werke, die er verwendet hatte, als er noch für die Justizbehörde in Dublin Castle gearbeitet hatte, daneben die Dichtungen der klassischen und neueren

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