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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Ihr könnt euch innerhalb des Temple umsehen, doch passiert nicht die Tore. Nicht heute Nacht. Ihr werdet noch genug Gelegenheit bekommen, London und Westminster kennenzulernen.«
    Mit einem Nicken entließ sie die Erben und ihre Begleiter.
    » Und was machen wir nun?«, fragte Tammo die beiden Pyras mit blitzenden Augen. Alisa war sich sicher, dass sie genau das vorhatten, was die Vyrad ihnen eben untersagt hatte. Und vermutlich konnten nur Wächter an allen Zugängen verhindern, dass sie das auch in die Tat umsetzten.
    *
    Draußen war es dunkel und still auf den Straßen geworden. Nur wenige Gaslaternen brannten an den Straßenecken. Der Strom der Besucher war verebbt. An schönen Tagen kamen die Menschen mit dem Pferdeomnibus in den kleinen Küstenort nordöstlich von Dublin, um im Seewasserbad von Mr Brierly heiße oder kalte Bäder zu nehmen, oder einfach an der Promenade entlangzubummeln.
    Ivy stand im Schatten zwischen der Kutsche und der Gartenmauer eines Nachbarn. Er kam näher. Sie hatte schon eine Weile gespürt, dass er nach ihr forschte, und versucht, seinen Gedanken auszuweichen, doch irgendwie schien er es geschafft zu haben, ihre Fährte aufzunehmen. Dabei hatte sie sich gewandelt und den größten Teil des Weges in der Luft zurückgelegt. Es waren wohl die Reste ihrer geistigen Verbindung, die ihn geführt hatten. Sie würde hart daran arbeiten und jede Nachlässigkeit vermeiden müssen, wollte sie in Zukunft keine Spur mehr für ihn legen. Ivy hob den Kopf, als der Wolf um die Ecke bog und in langen Sprüngen auf sie zugehetzt kam.
    Guten Abend Seymour.
    Sag nun nicht, was für eine Überraschung, meine liebe Schwester, denn ich weiß, dass du mich in den vergangenen Stunden bemerkt hast.
    Ja, ich frage mich, was ich falsch gemacht habe, dass du mich so schnell aufspüren konntest.
    Der Wolf entblößte die Zähne. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, und ich dachte, ich kenne dich. Aber dein Verhalten in den vergangenen Monaten ist mir ein Rätsel.
    Nicht rätselhaft genug, als dass du mich nicht hättest finden können, widersprach Ivy mit einem Seufzer.
    Der Wolf knurrte. Dass es dich zu deinen Freunden zieht, ist ja kein Geheimnis. Und als ich nach deinem Verschwinden eine Zeitung mit Bram Stokers Namen unter einem Artikel fand, war es nicht schwer zu kombinieren, wo du Hilfe suchen würdest.
    Ivy nickte zerknirscht. Das mit der Zeitung war ein Fehler. Ich hätte sie vernichten sollen.
    Nein! Du hättest dich mir anvertrauen und mit mir über deine Sorgen und Wünsche reden sollen!, widersprach der Wolf.
    Ivy hob in gespieltem Erstaunen die Augenbrauen. Ach, und dann hättest du mich nach Dublin begleitet, um mit mir nach London zu reisen?
    Der Wolf sah sie aus seinen gelben Augen traurig an. Nein, ich hätte dir gesagt, dass es zu gefährlich für dich ist, Irland noch einmal zu verlassen. Und ich hätte dich über den Verlust deiner Freunde hinweggetröstet.
    Meinst du, dass das in deiner Macht steht? Ihr Tonfall ließ den Wolf zusammenzucken, er ging aber nicht darauf ein.
    Dracula ist nicht besiegt, vergiss das nicht. Er hat dich für dieses Mal gehen lassen, doch er trachtet noch immer danach, seinen Plan durchzuführen. Willst du, dass ihm das gelingt?
    Natürlich nicht, rief Ivy ungeduldig.
    Und dennoch versuchst du heimlich das Land zu verlassen. Warum bist du so unvernünftig? Du wirst ihm direkt in die Arme laufen, denn glaube nicht, er würde es nicht erfahren!
    Unterschätze mich nicht, gab Ivy zurück. Er hat mich einmal überrumpelt, ein zweites Mal wird ihm das nicht gelingen.
    Und wie denkst du, das verhindern zu können?, fragte Seymour, wider Willen neugierig. Doch Ivy wehrte ab und war nicht bereit, mehr dazu zu sagen.
    Nun, wenn du es mir nicht verraten willst, dann sage ich dir, wie ich verhindere, dass Dracula dich noch einmal in die Finger bekommt.
    Indem du mich hier in Irland festhältst? Seymour, sei nicht albern!
    Das ist nicht komisch. Das ist mein bitterer Ernst.
    Brams Erscheinen unterbrach die Unterhaltung. » Das Gepäck ist verstaut, der Kutscher ist bereit…« Er brach ab, als er Seymour entdeckte. Unsicher sah er von Ivy zu dem Wolf.
    » Guten Abend Seymour. Ich habe nicht…«
    … mit meinem Erscheinen gerechnet, ja, das kann ich mir denken, brummte der Wolf, obgleich nur Ivy ihn verstehen konnte.
    » Können wir dann?«, fragte Bram verunsichert und hielt den Wagenschlag auf.
    Du wirst nicht in diese Kutsche steigen!
    Trotz des drohenden Tones fragte Ivy

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