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Die Erben der Schöpfung

Die Erben der Schöpfung

Titel: Die Erben der Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Anderson
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können sich jetzt anziehen. Rufen Sie mich sofort an, wenn Sie gute Neuigkeiten haben. Falls nicht, sehen wir uns nächsten Monat um die gleiche Zeit wieder.« Kate räumte ihr Tablett ab, erhob sich und machte Anstalten zu gehen.
    Richard räusperte sich. »Wissen Sie was? Wir haben uns überlegt, dass wir das Kind Kate nennen wollen, wenn es ein Mädchen wird.«
    Kate warf einen Blick über die Schulter. »Das ist aber nett von Ihnen. Dann hoffen wir mal, dass es ein Mädchen wird«, sagte sie und ging hinaus.

    Kate erhob sich von ihrem Drehstuhl und ging zu dem kleinen Kühlschrank in ihrem Sprechzimmer hinüber. Von Eingriffen bekam sie immer Hunger. Die langen Arbeitszeiten in der Facharztausbildung und während ihres Forschungsstipendiums hatten sie gelehrt, dann zu essen, wenn es gerade ging, und das bedeutete, dass sie meist nach Entbindungen aß. Nun nahm sie sich einen Apfel aus dem Kühlschrank und setzte sich an den Schreibtisch. Sie musterte den Apfel und polierte ihn mit dem Ärmel, ehe sie zum ersten Mal abbiss.
    Mit der anderen Hand zog sie das Telefon heran und wählte. Kurz darauf ertönte ein Klicken am anderen Ende. »Hallo Kenji, es ist erledigt. Ich dachte, es würde Sie interessieren.«
    Nakamura antwortete erst nach kurzem Schweigen. »Wunderbar. Und Sie sind sicher, dass dieses Paar unsere abgesprochenen Kriterien erfüllt?«
    »Aber natürlich. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Was gibt’s Neues bei den Schimpansen?«
    »Ich muss Ihnen mal die Ergebnisse der Magnetresonanztomografie von Alpha faxen. Er ist wirklich erstaunlich. Das Team arbeitet gerade an einer Beschreibung seiner Fähigkeiten und kommt gut voran.«
    »Sorgen Sie dafür, dass sie möglichst lange beschäftigt sind. Ich will auf keinen Fall etwas über die ganze Sache auf CNN hören, bis wir wissen, ob es funktioniert oder nicht. Keine Abstracts, keine Konferenzen, bis wir unsere Antwort haben. Sonst werden die Leute nur neugierig, und dann fliegen wir womöglich im Handumdrehen auf. Unterschätzen Sie bloß nicht, wie argwöhnisch das alles beäugt werden wird.«
    »Es gibt noch viel zu tun vor der nächsten Phase. Ich werde dafür sorgen, dass nichts an die Öffentlichkeit dringt. Deshalb habe ich die Mitarbeiter inzwischen von jeglicher Kommunikation nach außen abgeschnitten«, erwiderte Nakamura.
    »Was ist aus dieser Frau geworden? Verhält sie sich kooperativ?«
    »Sie fügt sich gut ein und könnte sich sogar als großer Gewinn erweisen.«
    »Alle Achtung. Es war ein kluger Schachzug von Ihnen, sie im Auge zu behalten«, lobte Kate. »Und alle glauben, dass es nur einen Schimpansen gibt?«
    »Nur Michaels und Simons wissen von den anderen.«
    »Es war ein glücklicher Entschluss, dass Sie gleich von vornherein so viele gemacht haben.«
    »Wir dachten ja nach der anfänglichen Enttäuschung über den Alpha, sie wären nur als Zuchtmaterial zu gebrauchen. Es ist enorm erfreulich, dass sich die Verbesserung in der ganzen Population so robust durchgesetzt hat. Michaels wird sich die anderen genauer anschauen.
    Bis jetzt sehen sie jedenfalls genauso vielversprechend aus.«
    »Was ist mit Drake? Hat er bei seinem Besuch von irgendetwas Wind bekommen?«
    »Das war nur ein Routinebesuch. Wir haben lediglich über das Parkinson-Projekt gesprochen. Es lief alles bestens.«
    »Was ist mit Michaels und Simons?«
    »Sie haben sich bei dem Briefing wunderbar gehalten. Wir sind uns alle einig. Wir kommen nicht an die Informationen heran, die wir brauchen, wenn wir den Neurowissenschaftlern verschweigen, wie der Schimpanse erschaffen worden ist. Habgier und Ehrgeiz halten sie garantiert bei der Stange, bis sie mit ihrer Arbeit fertig sind. Michaels und Simons sind dem Projekt ebenso verpflichtet wie ich. Wir schließen unsere Untersuchung des Alpha-Schimpansen ab, dann können wir allein weitermachen. Ich gebe Ihnen mein Wort. Ein tragischer Unfall, schon sind die Experten weg. Und nur wir vier sind übrig.«
    »Wir vier und Milliarden von Kindern. Was glauben Sie, wie sie sein werden, Kenji?«
    »Besser. Die Welt hat lange genug unter der willkürlichen Evolution gelitten. Es ist höchste Zeit, dass mal jemand die Evolution in den Griff bekommt.«
    »Bald werden wir es wissen.«
    »Und wenn sie nicht funktionieren, machen wir bessere.«
    »Bei Ihnen klingt das alles ganz einfach. Sind Sie sicher, dass wir das Richtige tun?«
    »Es muss sein.«
    Kate musste schmunzeln. »Wie wahr. Etwas so Großes erlaubt ein kleines

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