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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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Flüge. Wobei… Moment… Ich bin um halb zwei da.“
    Dreyer sah auf seine Uhr. Siebeneinhalb Stunden, das könnte eng werden. „Top. Wir telefonieren dann wieder?“
    „Ja.“
    Dreyer legte auf. Elena sah ihn gespannt an, auf eine Erklärung wartend.
    20. August 2005
47° 58’ 32.33” Nord, 11° 09’ 11.67” Ost
Am Ammersee, 35 Kilometer südwestlich von München, Deutschland
    „Da“, sagte Chandima, als sie einen Parkplatz erblickte. Michael Dreyer sah sich den Parkplatz an – es war kein Parkplatz, es war ein Stück Wiese am Str aßenrand, das noch nicht zugeparkt war. Aber wenn sie nicht ewig laufen wollten, müsste er hier parken. Auch wenn es ihn nicht gestört hätte, Chandima in ihrem kurzen Kleid den ganzen Abend nur beim Laufen zuzusehen. Widerwillig parkte er sein fast neues, schwarzes 3er BMW Cabrio in der zum Glück wenigstens trockenen Wiese, zwischen einem uralten Ford Escort und einem recht neuen Audi A3.
    Er stieg aus und klappte den Sitz nach vorne. Auf dem Rücksitz hinter ihm saß die vom Fahrtwind auf der Landstraße völlig zerzauste Freundin seines Br uders, der hinter Chandima ausstieg. Schon drei Jahre mit derselben Frau, überlegte Michael. Nein, beschloss er, nichts für ihn. Chandima kannte er seit sechs Monaten, vom Semesterabschlussball der juristischen Fakultät im März. Sie würde noch zwei Wochen in Deutschland bleiben. Planbare Beziehungen, das war was Feines.
    Er ging auf die andere Seite des Wagens und küsste Chandima, während er auf dem Schlüssel in seiner Hosentasche den Knopf zum Schließen des Verdecks drückte. „Kommt ihr bald?“, fragte sein zwei Jahre jüngerer Bruder Daniel, seine Freundin Carolin an der Hand haltend.
    „Geht schon vor“, sagte er, Chandima umarmend, und küsste sie weiter.
    Daniel Dreyer blieb kurz vor dem Grundstückseingang stehen. „Was denn?“, fra gte Carolin.
    „ Weißt du, wie sehr ich dich liebe?“
    Sie küsste ihn.
    „Aber wir sollen bald kommen ?“, tönte es nach einer Weile. „Hopp, es ist nach neun, wir haben noch gute Chancen, die ersten zu sein.“
    Die vier gingen durch ein großes Flügeltor und die Einfahrt des Grundstücks en tlang. Die Eingangstür war offen, und langsam hörte man auch Musik. Sie gingen hinein.
    „Halloo-ho“, sagte Daniel, übertrieben langsam.
    „Danny?“, kam es aus der Küche. Fast zeitgleich kam auch Julia Götz aus der Küche und umarmte Daniel. „Schön, dass ihr da seid. Chris und die anderen sind unten, ich mach nur ein paar Häppchen fertig.“
    „Kann man dir helfen?“, fragte Carolin, während sie Julia umarmte.
    „Ich muss erst mal…“, begann Julia einen Satz, den sie nie beenden würde, und fiel Michael um den Hals. „Hi.“
    Chandima beobachtete die Szene. Michael hatte ihr kurz erklärt, wer die Gas tgeber waren – hauptsächlich ein Christoph Götz, den ihr Michael mit den Worten „als wir klein waren, sind wir zusammen Pferde stehen gegangen“, beschrieben hatte. Als sie ihn etwas verwundert angeblickt hatte, erklärte er ihr, das sei ein Sprichwort. Julia war wohl die kleine Schwester, vielleicht zwanzig. Michael war siebenundzwanzig und hatte gerade sein Referendariat beendet und bei der Staatsanwaltschaft in München angefangen.
    „Was machst du dann hier an der Uni?“, hatte sie ihn auf dem Ball gefragt.
    „Schöne Frauen kennen lernen“, war seine Antwort gewesen. Und Michael sah gut aus, also hatte sie sich auf den Flirt eingelassen. Als sie heute Abend seinen Bruder kennenlernte, war sie ein wenig neidisch auf dessen Freundin Carolin mit den roten Locken. Aber die beiden wirkten glücklich.
    „Hi, ich bin Julia“, sagte Julia und umarmte Chandima. Sie war nun schon ein halbes Jahr in diesem Land, aber so herzlich waren die wenigsten. Sie war nicht der Typ für oberflächliche Freundlichkeiten, aber Julia wirkte so ehrlich nett, dass sie sie zurück umarmte. „Chandima“, sagte sie.
    „Toller Name.“
    •
    „Happy Birthday“, grölten zwei Dutzend betrunkener Menschen im Chor, wä hrend Christoph mit einer Sektflasche herumspritzte. Chandima war am College und in Harvard natürlich auf Studentenpartys gewesen, und auch da wurde ausgelassen gefeiert. Außerdem war es doch selten, dass man um Mitternacht noch jemanden fand, mit dem sich eine Unterhaltung lohnte. Hier war das anders, im Garten verteilt standen immer wieder zwei, drei oder vier Menschen, die sich tatsächlich unterhielten. Chandima gesellte sich zu Daniel Dreyer, der sich mit

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