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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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Creyghton.
    „Deswegen ja Bermuda“, fuhr Chandima fort, „dann haben sie eine gute Woche Zeit, wenn die Chinesen es ihnen sagen, bis das Boot auch nur in ihre Nähe kommt. Und von Bermuda nach New York macht doch niemand einen Umweg – ist ja nichts dazwischen. Und ihr seid auch drauf – das muss nur irgendwo in den Unterlagen stehen, aber man kann das ja, wenn ich das mit dem Einklarieren richtig verstanden habe, sowieso einfach angeben. Und ihr fahrt dann einfach von Bermuda offiziell los, verschwindet von dem Boot, bevor es versenkt wird, taucht mit einer neuen Identität ein paar Monate unter, und alle lassen euch in Ruhe, weil ihr offiziell tot seit – Happily ever after. “
    „ Chandima, das war genial“, unterbrach Malloy als erster die folgende Stille. „Wenn du nicht so einen unaussprechlichen Nachnamen hättest, könnte ich mir vorstellen, den irgendwann an unsere Tür gravieren zu lassen.“
    „Kein Problem“, entgegnete Chandima. „Sobald wir wieder in DC sind, bringe ich Hugo dazu, mir einen Antrag zu machen, und nehme dann einfach seinen N amen.“
    „Der zwei Meter große, blonde Hüne bei den Vereinten Nationen? Von der Wahlparty nach der Wiederwahl von Obama? Den gibt es immer noch?“, fragte Creyghton.
    Chandima lächelte.
    „Das ist doch schon deutlich mehr als ein halbes Jahr!“, stellte Lowell fest. „Und der hat dich noch nicht gefragt?“, ergänzte er, ungläubig. Er selbst hätte nicht so lange gewartet, nicht bei einer Frau wie Chandima. Das konnten alle seine sechs Exfrauen bestätigen.
    „Naja, das klingt nach einem Deal.“, sagte Malloy. Dann fiel ihm ein: „Wie heißt er denn mit Nachnamen, der Hugo?“
    „Hjærthøy. Mit so einem zusammengeschriebenen a-e und einem durchgestrichenen o.“, sagte Chandima, völlig ernst bleibend.
    Sich v or Lachen schüttelnd, brachte weder Lowell noch Creyghton ein Wort heraus, zu schön war es, Malloys Gesichtsausdruck zu sehen. Dass jemand ihn so vorführte, war selten. Sehr selten.
    „Könnten wir zum Thema zurückkommen?“, warf Dreyer etwas ärgerlich ein. „Ist ja schön, dass ihr so begeistert seid von eurem Plan, aber ist euch aufgefallen, dass er eine kleine Lücke hat – so, beispielsweise, wie kommen wir nach Bermuda, ohne dort sofort erschossen oder sonst was zu werden, wie von dem Boot runter und was machen wir danach?“
    Die MLCI-Berater sahen ihn fassungslos an. Chandima war die erste, die etwas sagte: „Danny, das sind doch keine Probleme. Das sind operative Fragen. Wir machen Strategien, nicht Operations. Dafür braucht man andere Spezialisten!“
    „Scheiße – seid ihr unnütz“, sagte Dreyer abfällig.
    „Nein!“, entgegnete Chandima entschlossen. „Das schwierige ist immer der Plan. Es geht um die Konsequenzen, darum, dass alles stimmig ist. Das U msetzten, das können viele – ihr bräuchtet nur einen x-beliebigen Geheimdienstmann, dem ihr vertrauen könnt. Und, ganz ehrlich, notfalls kauft ihr einen, gleich den erstbesten. Besser wäre es natürlich, ihr hättet jemanden, dem ihr vertrauen könnt. Der sollte halt auch ein kleines bisschen Ahnung haben – nur Vertrauen ist wichtig. Aber das, wie gesagt, kann man notfalls kaufen.“
    „ Ich sehe das zwar anders“, sagte Elena, „aber ich denke, ich kenne jemanden, der uns helfen könnte.“
    Fünf Augenpaare drehten sich zu ihr.
    „Der Mann, der mich rekrutiert hat, hat mir gesagt, wenn ich jemals ein Problem habe, mit wem auch immer, soll ich ihn anrufen. Und er hat sich ein Burn-Phone gekauft, als ich dabei war, und die Nummer habe ich…“ – sie wühlte in ihrer Handtasche – „hier!“
    „Ein CIA-Mann? Dumme Idee“, warf Creyghton ein.
    „Lass sie halt mal ausreden“, kritisierte Chandima.
    „Er sagte, er rekrutiert nur und ist selbst nicht bei der CIA. Und ich solle ihm vertrauen. Und – ich habe ihm vertraut.“, erklärte Elena.
    „Trotzdem. Wir können nicht einfach irgendjemand anrufen. Wie hieß der Mann?“, fragte Malloy.
    „West. Michael West.“
    „Ja, die heißen alle West – was hast du denn zwei Jahre bei der CIA gemacht?“, ätzte Creyghton.
    „Jetzt lass sie in Ruhe, Alan“, verteidigte Chandima, bis ihr auffiel, dass Malloy schon wieder etwas abwesend gegen die Wand blickte. „Troy?“, fragte sie.
    „Moment“, rief Malloy, deutlich lauter als notwendig. „Michael?“ Er dachte nach. Natürlich gab es viele Michael Wests bei der CIA, aber wie viele davon würden behaupten, nicht bei der CIA zu sein?

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