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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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Daniel erfreut. Sie sah das Strahlen in seinem Gesicht. „Sorry, wenn ich dich erschreckt habe.“
    „Nein, es ist nur… ich habe versucht, dich zu finden…“ – sie unterbrach sich. Sie fing gerade an, sich um Kopf und Kragen zu reden, ihre Tarnidentität au ffliegen zu lassen und wassonstnochalles.
    „Ich auch, aber alles, was ich herausgefunden habe, war dein Nachname.“
    „Wie das?“
    „20 Dollar für den Concierge.“
    Das machte Sinn. Elena hatte nicht das Gefühl, von Daniel etwas befürchten zu müssen, genau wie damals am Strand – erst mal Schock, dann schön. „Frech!“, sagte sie keck.
    „Wenn es was gebracht hätte, würde ich sagen, der Zweck heiligt die Mittel.“
    Elena erinnerte sich an einen langsamen Arbeitstag im Januar, als sie, allen Vorschriften zum Trotz, in den CIA-Datenbanken nach Daniel auf Barbados gesucht hatte. Aber zumindest dieser Daniel war nicht auf Barbados gewesen, nicht am vierzehnten Dezember. Fünf ausländische Daniels auf der Insel, davon nur einer unter Vierzig, und der war schwarz. Eine gewisse Skepsis, sie war schließlich eine Agentin im Einsatz, kam wieder hoch. Aber sie konnte das auch nicht fragen, ohne verdächtig zu wirken. Ihre Gedanken kreisten.
    „Was war denn passiert? Oder wolltest du mich nicht mehr sehen?“, fragte D aniel, übertrieben unglücklich.
    „Mein Vater. Er hatte…“
    „Das tut mir Leid.“
    „Nein, es geht i hm wieder gut, Gott sei Dank, aber das sah nicht so aus. Schlaganfall.“
    „Puh.“
    „Oh ja. Aber sag, Fremder, wenn du schon meinen Namen kennst, verrätst du mir deinen?“
    „Nur, wenn ich dich zum Abendessen einladen darf.“
    Sie überlegte kurz, nicht, weil sie nein sagen wollte, eher um wenigstens ein bisschen vernünftig zu bleiben. „Deal. Also?“
    Dreyer verbeugte sich, wie er es am Abend auf Barbados gemacht hatte. „G estatten, Dreyer. Daniel Dreyer. Dr. Daniel Dreyer, um ganz korrekt zu sein.“
    „O-ho, ein Arzt, der die armen Länder der Karibik bereist, um Kindern zu helfen und junge Frauen am Strand vor Champagnerdieben zu retten?“
    Dreyer versuchte, nicht allzu gelangweilt zu blicken. Jedes einzelne Mal, wenn er sich als Dr. Dreyer vorstellte, musste er Glück haben, nicht gleich offene Fleischwunden gezeigt zu bekommen. Das war das Schöne am Segeln – Vornamen, ausschließlich Vornamen. Elena bemerkte seinen Blick und sah ihn fragend an. „Ich bin Ingenieur.“
    „O-ho, ein Doktor Ingenieur , der die armen Länder der Karibik bereist, um Kindern zu helfen und junge Frauen am Strand vor Champagnerdieben zu retten?“
    Beide lachten.
    „Bekomme ich nun mein Abendessen, oder verschwindest du sofort wieder, Elena Campbell?“
    Ihren Namen sprach er so aus, dass die Schmetterlinge in ihrem Bauch Pirouetten drehten. „Natürlich“, sagte sie. „Wo?“
    „Ich hol dich ab, lass dich überraschen“, antwortet Dreyer. Er wollte ohnehin gerade einkaufen gehen.
    „Ich bin im Palm Haven Hotel, fünfhundert Meter in der …“ – sie zeigte nach Norden – „Richtung“.
    „Super. Um acht in der Lobby?“
    „Gerne.“, sagte sie, und er ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Sie blickte ihm nach, bis er an der Ecke des Restaurantgebäudes angekommen war, wo er sich nochmal kurz umdrehte, winkte und verschwand.
    Am Abend
14° 04’ 39.53” Nord, 60° 56’ 49.94” West
Palm Haven Hotel, Gros Islet, Sankt Lucia
    „Hat dir denn niemand irgendwas beigebracht?“, schrie James East sie fast an. „Verdeckt heißt nicht deswegen Verdeckt, weil man mit jemandem unter eine Decke geht.“
    Elena blickte auf den Boden wie ein sechsjähriges Mädchen, das eine Vase runtergeworfen hatte. James hatte Recht. Aber sie war ja sowieso mehr oder weniger aufgeflogen. Sie schwieg trotzdem.
    „Aber wie es aussieht, macht das hier sowieso keinen Sinn. In der Marigot Bay Marina kennt niemand eine Nikita , und gesehen habe ich auch keine. Und hier, falls du auch gearbeitet und nicht nur geflirtet hast?“
    „Ich hab alles außer dem Steg mit den großen Schiffen, dem I-Steg, durch. Nichts.“
    „Dann geht es jetzt weiter auf die nächste Insel, zumindest für dich. Und ich mach Urlaub – nachdem ich meine Mission erfüllt habe.“
    Elena wirkte etwas unglücklich. „Was mache ich denn jetzt mit meinem C over?“
    „Er wird ja nicht deinen Reisepass sehen wollen, oder?“
    „Dann bleibe ich bei meiner Geschichte?“
    „Fällt dir was Besseres ein?“
    Elena fiel nichts Besseres ein.
    „Wie findest du

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