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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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Finger über ein Touchpad, und er folgte ihrem Befehl. Im kleineren Fenster sah man wacklige, verzerrte Ausschnitte: die Perspektive der Schmetterlinge. Ich fragte mich, ob die Schmetterlinge der Überwachung dienten.
    Neben ihr tat ein Kollege gerade das Gleiche mit Kolibris, und wieder einen Sitz weiter justierte eine Technikerin anscheinend die Weckzeit für die Fledermäuse. Ein Falke, eine Gruppe Rotwild – alle künstlich. Und alle dienten wahrscheinlich der Überwachung. Mit so vielen Kameras konnte den Beobachtern kaum etwas entgehen.
    »Hier drüben«, sagte Aaron, »überwachen wir die atmosphärischen Bedingungen, intern wie extern. Wie ihr hier seht, haben wir in der Kuppel flauschige vierundzwanzig Grad, und draußen werdet ihr aktuell bei achtunddreißig frittiert. Luftfeuchtigkeit drinnen achtundsechzig Prozent; draußen neun.«
    Ich versuchte, ihm zu folgen, aber das Jucken an meinem Hals war wieder da. Ich fuhr mit den Knöcheln über den Verband.
    »Von hier aus«, fuhr Aaron fort, »kontrollieren wir das gesamte Wetter in der Kuppel. Lust auf Regen?«
    »Aber so was von«, rief Leech.
    Aaron schien an der Idee Gefallen zu finden. »Na dann.« Er tippte auf den Monitor und verschob ein paar Regler nach oben und unten. Dann nickte er mit dem Kinn Richtung Fenster. »Dann schaut jetzt mal alle nach draußen …«
    Wir gehorchten und sahen, wie sich in der Ferne eine dunkelgraue Wolke zusammenzuballen begann. Sie wuchs in alle Richtungen, und dann sah man die ersten Regenschleier unter ihr.
    »Bitte schön«, sagte Aaron. »Ihr dürft mich Gott nennen.«
    »Können Sie auch Blitze machen?«, fragte Leech.
    »Oder den Mond aufgehen lassen?«, fragte Paige.
    Aaron lächelte. »Natürlich kann ich das. Ich könnte sogar die Sternbilder auf den Kopf stellen oder einfach neue erschaffen.«
    »Und dennoch sollten wir den Menschen da unten keine Angst einjagen«, erklang Pauls Stimme von hinten. »Nicht wahr?«
    »Natürlich nicht.« Aarons Lächeln verschwand. Er schob die Regler wieder zurück, die Regenwolke riss auseinander und löste sich dann ganz auf.
    »Sie sollten uns mal das hier zeigen«, rief Leech von weiter hinten und klang mal wieder wie ein Besserwisser, der alles schon von früheren Besuchen kannte.
    »Könntest du bitte …« Aaron eilte zu ihm und stieß ihn von den Konsolen fort. »… deine Patschehändchen von den Geräten lassen.«
    Leech stolperte zurück und schaute Hilfe suchend zu Paul, als müsste der ihn nun unterstützen. Doch Paul sagte kein Wort. »Mann, passen Sie doch auf«, murmelte Leech, doch ohne seine übliche Selbstsicherheit.
    »Nichts kaputt, nichts verdreckt«, stellte Aaron erleichtert fest. »Also gut, natürlich könnt ihr euch das mal anschauen.«
    Wir traten näher. Fünf Kameras zeigten wechselnde Bilder aus je einer Kuppel, jedes mit einer kleinen Anzeige am unteren Rand, die den Standort der jeweiligen Station verriet.
    »Cool, eine Pyramide!«, rief Mike und zeigte auf die Kamera von Eden Ost. Einen kurzen Moment sahen wir alle die riesige steinerne Struktur von kolossaler Größe und perfekter Form, dann wechselte der Ausschnitt und zeigte eine Statue, die wie ein liegendes Tier aussah. Sie war ebenfalls sehr groß, aber nicht annähernd so groß wie die Pyramide.
    »Wahrscheinlich kann man kaum erwarten, dass einer von euch die Cheops-Pyramide kennt«, sagte Aaron. »Oder die Sphinx.«
    Tatsächlich wusste ich ganz gut, wovon er redete, sah aber keine Veranlassung, Aaron das mitzuteilen.
    »Was ist denn das da?« Xane deutete auf die Ansicht von Eden Mitte. Tief unter der Kamera, in der braunen, verbrannten Ebene, stand ein Kreis hoher Steine.
    »Du meinst wahrscheinlich Stonehenge«, sagte Aaron.
    »Manche halten es für eine alte astronomische Uhr«, fügte Paul hinzu.
    »Unter den anderen Kuppeln gibt es total coole Sachen.« Jalen klang enttäuscht, wohl weil es bei uns anders war.
    »Stimmt«, sagte Paul. »Meine Kollegen an den anderen Standorten haben die schönere Aussicht.« Ich rechnete damit, dass er die Wikingerfunde erwähnte, von denen er mir erzählt hatte, doch er tat es nicht.
    »Was ist mit der hier?« Bunsen zeigte auf den Bildschirm von Eden Süd. Er war schwarz.
    »Aaron«, sagte Paul, »wieso zeigen Sie uns nicht noch was anderes?«
    »Was ist denn mit Eden Süd?«, fragte Noah.
    Leech haute ihm auf die Schulter. »Halt die Klappe.«
    »Au! Ist ja gut.«
    »Ja, finden wir doch etwas anderes, das euch erfreut«, stimmte Aaron

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