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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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stellte mir vor, wie die Eule dort draußen nach einem Artgenossen suchte, bis mir der Gedanke kam, dass sie ja vielleicht nicht einmal echt war.
    »Die anderen meinten, du willst vielleicht von hier verschwinden?«
    Lilly gluckste leise. »Dann weißt du wahrscheinlich auch, wie die Idee ankam.«
    »Glaubst du denn wirklich, dass wir Teil des Elysion-Projekts sind? Oder es uns gefährlich werden könnte?«
    Lilly schaute mich an, aber es war zu dunkel, als dass ich hätte erkennen können, was in ihr vorging. »Erst mal erzählst du mir, weshalb du gestern auf einmal verschwunden bist. Dann erzähle ich dir, was ich glaube.«
    »Oh, okay«, stotterte ich. Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte. »Du meinst … die Sirene?«
    »Von der hast du gestern Nacht schon geredet.«Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Meinst du so was wie die sexy Meerjungfrauen, die Matrosen ertränken?«
    »Eigentlich nicht, aber … ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Und sie sieht schon wie ein Mädchen aus. Na ja, irgendwie zumindest …«
    »Ist schon okay – ich weiß Bescheid«, sagte Lilly da und fasste mich kurz am Arm. »Ich hab’s gesehen.«
    »Ehrlich?«
    Sie nickte. »Ja, bloß nicht gleich. Erst habe ich nicht kapiert, was du meinst, weil alles ein bisschen verrückt klang. Aber als du dann losgeschwommen bist, hab ich’s gesehen. Ich wollte dir noch hinterher, aber dein Vorsprung war schon zu groß. Du bist echt schnell geworden.«
    »Danke.«
    »Jedenfalls bin ich dir noch eine Weile nachgeschwommen, dachte dann aber, dass du vielleicht umgekehrt bist und wir uns verpasst hätten.«
    »Oh Mann«, sagte ich, und fühlte, wie mir ein Stein vom Herzen fiel. »Ich bin ja so froh, dass du’s auch gesehen hast. Ich dachte schon, dass sich das alles vielleicht nur in meinem Kopf abspielt.«
    »Na ja, ich würde jetzt auch nicht beschwören, dass es nicht ausschließlich in deinem oder unseren Köpfen existiert – ich meine, ich habe es zwar auch gesehen, aber du hast es anscheinend schon gekannt. Du wolltest wissen, ob ich etwas höre  – und gehört habe ich gar nichts. Was hast du denn gehört?«
    »Sie redet mit mir.« Ich wiederholte so gut wie möglich, was die Sirene gesagt hatte.
    Lilly runzelte die Stirn.
    »Was ist?«
    »Nun …« Sie spielte mit den Fingern. »Eine ganze Menge. Ich meine, das ist doch schon komisch, oder? Dass wir als Einzige dieses Sirenending sehen und sonst niemand.«
    »Die anderen haben nie was gesehen?«
    »Nein, keiner hat je was in der Art erzählt. Was glaubst du denn, was das alles zu bedeuten hat?«
    »Keine Ahnung.«
    Lilly schüttelte den Kopf. »Außerdem klingt deine Sirene nicht danach, als hätte sie was mit Eden zu tun. Ich meine, das Zuckerwasser mit irgendwas zu versetzen, ist eine Sache – aber ich glaube nicht, dass Paul jetzt schon irgendwelche Nixen auf dich ansetzt.«
    Ich schüttelte den Kopf und dachte wieder an die Vision, die Pyramide, den Schädel. Vielleicht sollte ich den Teil lieber auslassen – doch Lilly schaute mich mit erhobener Braue an.
    »Was?«, fragte ich.
    Sie unterdrückte ein Lachen. »Du guckst, als ob du entweder dringend auf Klo müsstest, oder es gibt was, das du noch nicht erzählt hast.«
    »Gut, okay … da war noch mehr.« Ich erzählte ihr von der Vision, und wie man mir darin die Kehle durchgeschnitten hatte. Als ich fertig war, starrte sie mich sprachlos an. »Es hat sich alles so echt angefühlt«, sagte ich.
    »Wow, okay, also das … Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.« Lilly schien einen Entschluss zu fassen. »Wir sollten uns die Gegend bei der Aquinara noch mal genauer anschauen. Vielleicht finden wir die Sirene oder dieses Tempelding, was immer sie damit gemeint hat. Es muss etwas damit zu tun haben, was hier passiert, irgendwie.«
    »Meinst du wirklich? Jetzt gleich?«
    Sie überlegte kurz. »Nein. Lieber morgen Nacht. Ich muss morgen ganz früh im Spielgebiet sein, um alles vorzubereiten, und wir müssen doch den Schein wahren, okay? Paul darf keinen Verdacht schöpfen.«
    Ungemütlich schaute ich mich um. »Er könnte uns in diesem Augenblick beobachten, weißt du. Mit Fledermäusen oder versteckten Kameras.«
    Lilly zuckte die Schultern. »Kann schon sein. Aber egal, selbst wenn die meisten Spiele hier ziemlich kindisch sind, Jäger und Gejagte macht richtig Spaß. Und die Juniorbetreuer sind die besten Jäger.« Sie grinste. »Ihr anderen seid schon so gut wie Geschichte.«
    »Träum weiter«,

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