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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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Meter über dem Boden abgeknickt, und ein Fleckchen Gras hatte sich den Ausschnitt offenen Himmels zunutze gemacht. In der Mitte lag ein großer Stein, auf dem drei Kerzen in alten Aluminiumdosen flackerten. In die Dosen waren geometrische Muster gestanzt; die Vorlagen dazu hatte ich im Werkhaus gesehen.
    Neben dem Stein saß Lilly. Sie trug einen bequemen Kapuzenpulli und ein Handtuch über den Schultern, auf das ihr nasses Haar in dicken Strähnen fiel. Sie schien etwas auf dem Schoß liegen zu haben. Eine Weile sah ich ihr zu und konnte sogar ihren Atem hören.
    Dann hob sie den Kopf. »Komm ruhig raus, ich weiß, dass du da bist.«
    »Tut mir leid«, sagte ich und machte einen Schritt auf die Lichtung. »Hey.«
    Sie drehte sich nicht um, also trat ich zu ihr. In den Händen hielt sie ein Mini-Computerpad. Der Bildschirm zeigte einen Verbindungsbalken und ein kleines Satelliten icon. Ich hörte leises statisches Rauschen und sah eine Meldung blinken:
    SIGNALSCAN  …
    Ich suchte nach den richtigen Worten. Vielleicht sollte ich mich erst mal entschuldigen für letzte Nacht und alles erklären – vielleicht wäre das aber auch verkehrt, und außerdem wirkte Lilly beschäftigt. »Was machst du da?«
    »Ich versuche, den Nomadensender zu finden«, sagte sie. »Das Pad ist noch von meinen Eltern. Jeder Kryo kriegt nur eine Kiste, und meine haben sie vor allem mit Andenken vollgepackt: alte Puppen und Schnickschnack und ein paar Fotos. Mein Vater hat mir aber noch das Pad mitgegeben. Es ist ein altes Modell, hat aber schon Gammalink für Satellitenverbindungen. Normalerweise kriegt man hier ja nur das rein, was übers EdenNet läuft – er scheint also geahnt zu haben, dass ich vielleicht einmal mehr möchte als nur die offiziellen Nachrichten. Das Problem ist, dass viele Satelliten nicht mehr richtig funktionieren und die meisten anderen verschlüsselt sind. Die Nomaden hacken sich gelegentlich in einen und verbreiten dann den Zugriffscode für ihre Hörer. Ich hatte noch einen von einem Freund aus der Stadt – anscheinend funktioniert er aber nicht mehr, denn die letzten paar Nächte habe ich keine Übertragung mehr aufgeschnappt.«
    »Dad meinte mal, dass die meisten Sternschnuppen, die wir heutzutage sehen, alte Satelliten sind.«
    Sie schaute kurz auf. »Davon kriegen wir hier drinnen nichts mit. Ich habe noch nie eine echte Sternschnuppe gesehen – sind sicher sehr schön.«
    »Ja, sind nicht schlecht.«
    »Irgendwie poetisch, dass unser Müll da auf uns runterregnet.«
    »Stimmt.« Ich suchte nach Worten. »Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe. Evan fing nur wieder damit an, dass die Nomaden ja nur Wilde sind.«
    »Evan ist doch dumm wie ’ne Küchenschabe.«
    Ich lachte kurz, wollte mir aber nicht anmerken lassen, wie sehr mich die Bemerkung freute. »Was erzählen die Nomaden auf ihrem Sender denn so?«
    »Alles Mögliche. Meistens dreht es sich um Handel, wo man Vorräte herkriegt oder Landwirtschaft und Fischfang noch etwas abwerfen. Die Nomaden arbeiten alle zusammen. Manchmal geht es auch um die Aufstände gegen die AKF oder die Versuche, in die Edenkuppeln einzudringen, aber die meisten wollen das schon gar nicht mehr. Sie wissen, dass die Kuppeln bald den Geist aufgeben – die Kuppelintegrität ist viel schlechter, als die Eden Corporation zugibt. Und sie machen sich Sorgen wegen dieses Elysion-Projekts. Angeblich üben die AKF , die chinesische Volksgemeinschaft und sogar das russische Königreich alle Druck auf Eden aus, dass sie mit der Wahrheit darüber herausrücken, doch das tun sie nicht.«
    »Haben die Nomaden denn irgendeinen Verdacht, worum es sich handelt?«
    »Sie wissen es auch nicht genau, aber sie glauben, dass die Kuppeln aus einem ganz bestimmten Grund an ihren jeweiligen Standorten gebaut wurden, und Eden nach irgendeiner Art Technologie sucht. Doch das sind nur wilde Vermutungen. Einer glaubt, sie suchen nach einem Raumschiff, ein anderer, dass es ein geheimes Labor oder so ist. Keiner weiß es wirklich – nur, dass sie irgendwas im Schilde führen.«
    »Die anderen Kuppeln stehen ja in der Nähe der Pyramiden oder von Stonehenge.«
    »Wichtige Stätten des Altertums«, nickte Lilly. »Ja, die Nomaden glauben, dass da ein weltweiter Zusammenhang besteht.«
    Ich musste an meine Vision von der Pyramide und dem Schädel denken. »Vielleicht suchen sie ja nach etwas sehr Altem?«
    »Vielleicht.« Lilly fuhr mit dem Finger über die Anzeige und suchte die Frequenzen ab,

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