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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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Pflanzenfresser fangt, kriegt jeder von euch dreißig …«
    »Vierzig«, unterbrach Leech.
    Nervös las Claudia in den Regeln nach. »Stimmt, okay … ihr kriegt also jeder vierzig Punkte von ihnen. Wenn sie euch nicht genug geben können, nehmt ihr stattdessen ihre Armbänder. Armbänder zählen zwanzig. Alle hundert Punkte, die ihr sammelt, entsprechen einem Mitglied extra. Das größte Allesfresserteam gewinnt am Ende.«
    »Und das werden wir sein!«, verkündete Leech stolz. Todd hatte die Namen für jedes Team aus einem Hut gezogen. Ich war mit Leech zusammen.
    »Aber denkt daran«, warnte Claudia. »Die Fleischfresser werden hinter euch her sein.«
    Ich stellte mir Lilly dort im dunklen Wald vor, wie sie mich jagte, und rutschte unruhig auf der Bank hin und her. Der Gedanke war aufregend.
    »Für euch gibt es keine sicheren Zonen. Wenn die Fleischfresser euch erwischen, müsst ihr jedem hundert Punkte geben, entweder in Form von Essensmarken oder euren Armbändern. Dann kehrt ihr zum Eingang zurück und wartet zwanzig Minuten, ehe ihr wieder reindürft. Natürlich heißt das auch, dass ihr ausscheidet, wenn ihr zwanzig Minuten vor Schluss noch erwischt werdet. Eure Betreuer werden im Wald unterwegs sein. Wenn ihr Fragen habt oder sich jemand verletzt, wendet euch an sie. Als die Ältesten im Camp genießt ihr den Vorzug, auf eigene Faust zu spielen. Bitte missbraucht diese Tradition nicht.
    Und noch etwas: Ihr dürft das Wegenetz nur verlassen, um euch zu verstecken, und auch nur bis zu zehn Meter neben dem Weg. Jedes Team, das wir weiter abseits erwischen, wird rausgeschickt und muss von vorn anfangen. Allesfresser, seid ihr startklar?«
    Wir fauchten und knurrten, doch natürlich waren die Füchse wieder lauter als wir.
    »Nur die Stärksten und die Schlauesten werden überleben«, las Claudia vom Pad ab. Wahrscheinlich hätte Paul es mit etwas mehr Überzeugung vorgetragen. »Lasst den Wettstreit beginnen!« Sie wies uns zum Tor.
    Wir betraten den Wald. Drei Wege führten zwischen die Bäume. Bei uns waren noch Noah, Xane und Beaker.
    »Dann lasst euch mal schön fressen!«, rief Leech den Füchsen noch nach.
    »Ihr habt schon so gut wie verloren, Stinktiere!«, entgegnete Paige und führte ihr Team auf den rechten Weg.
    »Wir gehen nach links«, erklärte Leech. »Und dass keiner uns folgt.«
    »Wer will euch schon folgen, mit dem im Team?« Paige nickte in meine Richtung.
    Wir wandten uns ab. Die übrigen Gruppen verteilten sich auf die anderen Wege.
    »Mann, ist das be kloppt !«, sagte Xane und knuffte mich in die Schulter. »Die hass en dich ja richtig!« Er schien beeindruckt.
    »Kann schon sein«, murmelte ich.
    »Du hast es versiebt, Schildkröte«, stellte Leech fest.
    Ehe ich etwas erwidern konnte, erklang hinter uns ein Signal.
    »Los geht’s«, sagte Leech.
    Stille umfing uns. Die Blicke links und rechts auf die Bäume gerichtet, bewegten wir uns den unbefestigten Weg entlang durch eine lautlose Welt.
    »Halt die Klappe, Beaker!«, zischte Noah.
    »Ich hab’ doch gar nichts gesagt!«, erwiderte Beaker, der gerade auf seinen Nägeln gekaut hatte.
    Der Weg führte auf eine kleine Anhöhe. Kaum dass wir den Kamm erreicht hatten, verließ Leech den Weg und verschwand zwischen den Bäumen. Noah folgte ihm.
    »Wohin wollt ihr?«, rief Beaker. Er und ich standen am Wegrand.
    »Da lang«, sagte Leech, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt.
    »Aber wir sollen den Weg doch nicht verlassen!« Ich hasste Beakers weinerlichen Klang, obwohl er recht hatte.
    »Hey!«, schnappte Leech. »Wer hat denn dieses Spiel schon dreimal gespielt und zweimal gewonnen? Das ist der Plan, auf den wir uns heute früh geeinigt haben.«
    »Von oben haben wir ein größeres Überraschungsmoment«, fügte Noah hinzu, als ob dadurch irgendwas klarer würde.
    »Was für ein Plan?«, fragte ich.
    »Das wüsstest du wohl gern, was?«, sagte Leech. »Du Missgeburt.«
    »Was soll das denn jetzt heißen?«
    »Das weißt du genau.« Leech drehte sich um und marschierte weiter.
    »Mir haben sie den Plan auch nicht verraten«, murmelte Beaker.
    Ich aber war vollauf damit beschäftigt, das Adrenalin in mir niederzukämpfen. Leech wusste Bescheid! Missgeburt – was anderes als meine Kiemen könnte er damit meinen?
    »Ich gehe mit«, sagte Xane und folgte Leech. Fast klang es wie eine Entschuldigung.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte mich Beaker.
    Ich schaute in beide Richtungen, dann Leech, Noah und Xane hinterher.

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