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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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Rucksack. »Eine Kleinigkeit noch …« Dann förderte sie wieder das seltsame Gerät mit dem Lämpchen zutage und hielt es mir vor die Stirn. Wie zuvor ging ein grünes Licht an. »Gut.«
    »Was bedeutet das eigentlich?«, fragte ich.
    »Es ist nur …«
    »Owen.« Paul kam auf uns zu, neben ihm Cartier, der Sicherheitschef. Paul warf einen Blick zurück. »Das ist wirklich sehr unerfreulich«, stellte er fest, als gäbe es nur ein verdorbenes Gericht zu verschmerzen, statt des Tods dreier Menschen. »Owen, pass auf: Wir müssen alles wissen, was sie dir erzählt haben. Wahrscheinlich waren das meiste nur Lügen – die Nomaden sind dafür bekannt; es könnte uns aber trotzdem einen Hinweis darauf geben, was sie vorhaben.«
    Fast musste ich lachen. Lügen – das musste gerade er sagen.
    Dr. Maria packte zusammen und machte ein Gesicht, als würde sie das Gleiche denken. Sie schniefte wieder.
    »Wie schlägt er sich?«, fragte Paul.
    »Den Umständen entsprechend«, murmelte sie.
    Paul ging auf die Knie, sodass sich mein Gesicht in seiner Brille widerspiegelte. Auf meiner Wange war noch etwas Blut, als wäre jemand unachtsam mit einem Pinsel gewesen. »Es ist sehr wichtig, dass du mir jetzt genau zuhörst. Wie wir nun wissen, lagen wir falsch, was den gestrigen Zwischenfall betrifft. In Wahrheit war das bloß eine Ablenkung, damit dieses Team hier eindringen konnte. Sie hatten auch Hilfe. Irgendjemand hat unser Sicherheitssystem mit einem Virus lahmgelegt. Wer immer dahintersteckt, sie kannten unseren Zeitplan und wussten, dass du unbeaufsichtigt im Reservat sein würdest. Wahrscheinlich hielten sie die Gelegenheit für ideal, um zuzuschlagen.«
    »Haben sie sonst jemand gekriegt?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte Paul, doch meine Frage schien ihn neugierig zu machen. »Wieso?«
    »Sie haben sich unterhalten …« Ich wollte noch mehr sagen, dann besann ich mich eines Besseren. »Ich habe aber nicht viel davon kapiert.«
    Paul nickte. »Erinnerst du dich sonst noch an was?«
    »Nein. Sie haben mich bloß gepackt und gesagt, ich solle still sein.«
    »Ich glaube, er steht noch unter Schock.« Dr. Maria schenkte mir einen ernsten Blick, und als ich ihn erwiderte, schien ihr Kopf sich unmerklich zu neigen. Hatte sie mir gerade zugenickt?
    »Maria«, sagte Paul.
    »Ja?« Sie machte große Augen, als hätte er sie bei etwas ertappt.
    Paul aber schaute an ihr vorbei. Zwei Sicherheitskräfte trugen gerade Evan aus dem Wald. Er war noch bewusstlos. »Kümmere dich um ihn, okay?«
    »Okay.« Die Ärztin nahm ihre Sachen und eilte zu ihm.
    »Durchsucht die Leichen«, sagte Paul zu Cartier. »Wir treffen uns da drüben.«
    Cartier nickte und ging, und da war ich mit Paul allein.
    Er kam ganz nahe und senkte die Stimme. »Weißt du, Owen, vielleicht sollten wir uns einmal offener darüber unterhalten, was hier in Eden West geschieht.« Er legte mir die Hand auf die Schulter. »Und mit dir .« Ich wollte mich seinem Griff entziehen, doch mein Körper war noch immer wie benebelt. »Ich dachte, wir könnten uns noch Zeit damit lassen«, fuhr er mit flüchtigem Lächeln fort, »bis die Dinge von selbst ihren Platz finden. Doch ich fürchte, dieser kleine Vorfall beweist, dass wir allmählich zur Sache kommen müssen. Verstehst du?«
    Ich gab keine Antwort.
    »Ich glaube, du verstehst ganz gut.« Er redete, als wäre ich ein kleines Kind. »Aber das ist meine Schuld. Du verdienst zu erfahren, was wirklich hier los ist – und ich muss alles wissen, was du weißt.« Er schaute kurz zu den Leichen, dann wieder zu mir. »Nur so kann ich dich beschützen.«
    Einen kurzen Moment hätte ich ihm am liebsten alles erzählt. Nach all den Schüssen, den Toten … Paul war der mächtigste Mann im Camp. Wenn ich mich von vornherein an ihn gewandt hätte – mit den Kiemen, der Sirene, der Vision –, hätte er mich wohl nie ins Reservat geschickt, und all das wäre nicht passiert. Vielleicht war es an der Zeit, keine Spiele mehr zu spielen, keine Geheimnisse mehr zu haben, ehe es noch mehr Tote gab.
    Nur, wer war eigentlich derjenige, der die Spielchen spielte? Paul hatte uns mehrmals belogen – ich war dabei gewesen. Und was er da gerade gesagt hatte, klang doch ganz danach, als ob er sehr viel mehr über die Vorgänge hier wusste, als er zugab. Und was tat er? Einfach abwarten, was dabei herauskam? Was also würde er wohl tun, wenn ich ihm alles erzählte? Würden dann die Versuche anfangen, so wie bei Anna?
    Ich rief mir ins

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