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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Lord Valentin Hastur«, sagte Conn jetzt bestimmt, »daß der Herzog von Hammerfell, ein Verwandter von ihm aus den fernen Hellers, um eine Audienz bei ihm bittet.«
Der Diener machte ein überraschtes Gesicht – dazu hatte er auch allen Grund, dachte Conn -, doch er führte den Besucher in ein Vorzimmer und entfernte sich, um die Botschaft auszurichten. Nach einer Weile hörte Conn, daß sich feste Schritte näherten – offenbar, dachte er, die Schritte des Herrn dieses Hauses.
Valentin Hastur, ein großer, schlanker Mann mit rotem Haar, das mit zunehmendem Alter sandfarben wurde, betrat den Raum, die Hand zum Willkommen ausgestreckt.
»Alastair, mein lieber Junge«, sagte er, »ich hatte nicht damit gerechnet, dich zu dieser Stunde zu sehen. Aber was ist das? Ich hätte nie geglaubt, daß du dich in einer solchen Aufmachung innerhalb deiner vier Wände sehen ließest, ganz zu schweigen auf der Straße! Habt ihr, du und die junge Dame, schon einen Termin festgesetzt? Mein Vetter sagte mir erst gestern, er warte nur darauf, daß du zu ihm kommen und mit ihm sprechen würdest.« An dieser Stelle runzelte Conn die Stirn. Es lag auf der Hand, daß der Hastur-Lord nicht zu ihm sprach, sondern zu jemandem, für den er ihn irrtümlich hielt. Valentin Hastur schritt ihm voraus den Gang entlang und bemerkte Conns Blick nicht, sondern plauderte liebenswürdig weiter: »Und wie ist die Sache mit dem jungen Hund ausgegangen? Gefällt er deiner Mutter? Wenn nicht, ist sie schwer zufriedenzustellen. Nun, was kann ich für dich tun?« Erst jetzt drehte er sich um und sah Conn wieder an.
Er blieb wie angewurzelt stehen. »Einen Augenblick … du bist nicht Alastair!« Valentin konnte es nicht fassen. »Du siehst genauso aus wie er! Wer bist du, Junge?«
Conn erklärte mit fester Stimme: »Ich verstehe das nicht. Ich bin Euch dankbar, daß Ihr mich so freundlich empfangt, Sir, aber für wen haltet Ihr mich?«
Valentin Hastur antwortete langsam: »Ich hielt dich natürlich für Alastair von Hammerfell – den jungen Herzog. Ich – nun, ich hielt dich für einen jungen Mann, den ich kenne, seit du – seit er Babysachen trug, und deine Mutter ist meine beste Freundin. Allein…«
»Das ist nicht möglich«, sagte Conn. Aber diese Freundlichkeit konnte nicht ohne Eindruck auf ihn bleiben. »Sir, ich bitte Euch um Verzeihung. Ich bin Conn von Hammerfell, und ich bin Euch dankbar für Euer Willkommen, Verwandter, aber…«
Lord Valentin blickte mißvergnügt – nein, dachte Conn, verwirrt drein. Dann hellte sich seine Miene auf. »Conn… natürlich… der Bruder, der Zwillingsbruder – aber man hat mir gesagt, du seist beim Brand von Hammerfell ums Leben gekommen.«
»Nein«, berichtigte Conn, »mein Zwillingsbruder ist gestorben – zusammen mit meiner Mutter, Sir. Ich versichere Euch feierlich, daß ich der Herzog von Hammerfell und der einzige lebende Mann bin, der Anspruch auf diesen Titel erheben kann.«
»Da täuschst du dich«, sagte Valentin Hastur freundlich. »Ich sehe jetzt, daß ein schrecklicher Irrtum vorliegt. Deine Mutter und dein Bruder leben, mein Junge, doch sie glauben, du habest den Tod gefunden. Ich versichere dir, die Herzogin und der Herzog von Hammerfell sind sehr lebendig.«
»Ihr scherzt, glaube ich.« Conn wurde schwindlig.
»Nein. Zandru hole mich, wenn ich über eine solche Sache scherzen würde«, beteuerte Lord Valentin. »Deine Mutter, mein Junge, hat viele Jahre in dem traurigen Glauben gelebt, ihr Sohn sei beim Brand von Hammerfell gestorben. Ich nehme an, du bist tatsächlich der andere Zwilling?«
»Und ich habe geglaubt, sie seien beide bei diesem Brand umgekommen.« Conn war sichtlich erschüttert. »Ihr kennt meinen Bruder, Sir?«
»So gut wie meine eigenen Söhne.« Lord Valentin schaute Conn prüfend an. »Bei näherer Betrachtung bemerke ich kleine Unterschiede. Du hast einen etwas anderen Gang als er, und die Stellung deiner Augen ist ein bißchen anders. Aber du siehst ihm wirklich sehr ähnlich.« Aufregung zeichnete sich auf Valentins Gesicht ab. »Erzähl nur, warum du nach Thendara gekommen bist, Conn – wenn ich dich als einen Verwandten so nennen darf.«
Er trat vor und umarmte den jungen Mann. »Willkommen m meinem Haus, mein lieber Junge.«
Auch Conn war aufgeregt. Einen ihm wohlgesonnenen Verwandten zu finden, wo er einen fremden erwartet hatte, war ein Schock, wenn auch kein unangenehmer.
»Ihr spracht von meiner Mutter – dann lebt sie hier in der Nähe?«
»Sicher; ich habe

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