Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
Vom Netzwerk:
zu suchen, während sich Sisy mit Reid auf den Weg nach unten machte, um die Fahrgemeinschaften zu organisieren.

Es wunderte mich, dass sie nicht Kyle um Hilfe dabei gebeten hatte, doch meine Gedanken schweiften bereits zu Thors Suche nach unseren Schwestern ab.

Eilig hechtete ich die Treppe wieder hinunter und wollte aus der Tür, als sich Susan mir in den Weg stellte.

„Susan“, japste ich und zog sie zur Seite. „Hör zu, schnapp dir deine Sachen und sieh‘ zu, dass du bei jemandem mitfahren kannst, okay?“

„Aber-“

„Ich kann jetzt nicht“, unterbrach ich sie. „Versprich mir, dass du bei jemandem mitfährst, in Ordnung?“

Sie nickte, wenn auch verständnislos und ich eilte an ihr vorbei wieder ins Freie.

„Thor“, rief ich in die Nacht und joggte um die Scheune. „Thor!“

„Hier!“ Seine Stimme hallte vom Waldrand zu mir und entgeistert starrte ich über das Feld zu ihm.

„Spinnst du?“, brüllte ich zu ihm herüber. „Was machst du denn am Waldrand?“

Statt einer Antwort kam er weiter auf mich zu, einen regungslosen Körper auf den Armen.


Verdammt
    , schoss es mir durch den Kopf. „
Bitte lass es nicht Sarah oder Lyn sein.
    Ich eilte ihm entgegen und fluchte, als ich erkannte, wer es war.

„Kyle“, stieß ich aus. „Wo hast du ihn gefunden?“

Thor ging unaufhaltsam an mir vorbei.

„Er lag bewusstlos in einem der Büsche am Waldrand.“ Er deutete mit dem Kopf hinter sich. „Er ist verletzt und hat eine Platzwunde am Rücken. Vielleicht ist er von einem der Tiere angegriffen worden und gestürzt“, mutmaßte er und blieb vor der Scheune stehen.

„Kannst du deinen Mantel auf den Boden legen?“, fragte er mich und sofort zog ich ihn aus, um ihn vor Thor auszubreiten, damit er Kyle darauf ablegten konnte. Seine Kleider waren total zerrissen und hingen in Fetzen von ihm ab.

„Er atmet normal“, erklärte Thor und wischte sich die Hände an seinem Kostüm ab. „Aber wir müssen ihn in ein Krankenhaus bringen, sobald die Leute weg sind.“

Ich nickte. „Hast du Sarah und Lyn auch gefunden?“

Thor schüttelte ernst den Kopf und mir wurde schlecht.

Wenn Kyle angegriffen worden war, standen die Chancen gut, dass Sarah und Lyn ebenfalls etwas zugestoßen war.

Vielleicht waren der Bär und der Puma, die auf uns zugestürzt waren, ja nur ein Teil dessen, was in diesem Wald herum schlich.

Ich schmiss meinen Kopf in den Nacken und sah mich hilflos um.

In der Ferne konnte ich die ersten Autos wegfahren hören und in der Scheune wurde es allmählich ruhiger.

Offensichtlich leisteten Sisy und Reid gute Arbeit.

Mein Blick folgte einem der Autos und plötzlich sah ich den kleinen Anbau an der Rückseite der Scheune, als er von den Scheinwerfern angestrahlt wurde.

„Hast du hier auch schon nachgesehen?“, fragte ich Thor aufgeregt und ging auf den kleinen Schuppen zu.

Thor folgte mir. „Nein, den habe ich gar nicht bemerkt.“

Ohne die Scheinwerfer konnte man den kleinen Verschlag in der Dunkelheit wirklich schnell übersehen.

Ich riss die Tür auf und stürzte keuchend hinein, als ich Sarah und Lyn bewusstlos auf dem Boden liegen sah.

„Scheiße“, fluchte ich laut und legte sanft eine Hand an Sarahs Kopf.

Sie musste starkes Nasenbluten gehabt haben, das bereits anfing zu trocknen.

„Wach auf, Sarah. Komm schon.“

Sie rührte sich nicht und wieder wurde mir schlecht.

Thor hob Lyn behutsam auf seine Arme und legte ihren Kopf an seinen Hals.

Auch sie hatte Nasenbluten gehabt.

Er schloss kurz die Augen und atmete tief durch, als müsse er sich erst sammeln, dann stemmte er sich auf und ging mit ihr zurück zu Kyle.

Auch ich legte meine Arme unter Sarahs Schultern und Knie und brachte sie aus dem Schuppen heraus, um Thor zu folgen.

Er hatte seine Schwester noch nicht abgesetzt, als Sisy und Reid um die Ecke gerannt kamen.

„Oh mein Gott“, japste Sisy. „Was ist hier passiert?“

„Kyle wurde verletzt“, erklärte Thor. „Und was mit den Zwei ist-“ Er hob seine Schwester etwas höher und nickte zu Sarah rüber. „-das wissen wir nicht. Aber wir müssen alle drei ins Krankenhaus bringen.“

Sisy nickte und kniete sich neben Kyle. Vorsichtig strich sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und streichelte über seine Wange.

„Die letzten Gäste sind eben weg gefahren“, erklärte Reid uns. „Keiner ist zu Fuß gegangen.“

„Das ging schnell“, meinte ich bewundernd und Reid nickte.

„Ja, unsere Sisy hat mal wieder ganze

Weitere Kostenlose Bücher