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Die Erbin

Die Erbin

Titel: Die Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Weißen bestehende Jury zugunsten meines Mandanten entschied. Die Geschworenen entschieden sich damit auch gegen miese kleine Gauner wie Dennis Yawkey und seine gewalt tätigen, rassistischen Vorstellungen. Die Geschworenen haben gesprochen, laut und deutlich und für immer. Es wäre eine Schande, wenn der Bewährungsausschuss Yawkey mit einem blauen Auge davonkommen lässt und ihn jetzt nach Hause schickt. Er muss so lange wie nur irgend möglich hier in Parchman bleiben. Ich danke Ihnen.«
    Yawkey starrte ihn mit einem Grinsen im Gesicht an. Er fühlte sich nach dem Brandbombenanschlag immer noch als Sieger und wollte mehr. Sein anmaßendes Verhalten fiel mehreren Mitgliedern des Ausschusses auf. Jake erwiderte den Blick, dann gingen er und Carla zu ihren Plätzen zurück.
    »Sheriff Walls?«, sagte der Vorsitzende. Als Ozzie zum Rednerpult marschierte, funkelte das Dienstabzeichen an seiner Jacken tasche im Licht.
    »Danke, Herr Vorsitzender. Ich bin Ozzie Walls, Sheriff von Ford County, und ich möchte nicht, dass dieser Junge wieder nach Hause kommt und Ärger macht. Eigentlich sollte er jetzt in einem Bundesgefängnis sein und eine erheblich längere Strafe absitzen, aber wir haben keine Zeit, um die Gründe dafür zu erläutern. Zu dem, was vor drei Jahren passiert ist, habe ich noch Ermittlungen laufen, und das FBI drüben in Oxford ebenfalls. Wir sind noch nicht fertig. Und es wäre ein Fehler, ihn aus dem Gefängnis zu lassen. Meiner Meinung nach würde er genau da weitermachen, wo er aufgehört hat. Vielen Dank.«
    Ozzie ging wieder zu Prather und drückte sich dabei so nah wie möglich an den Mitgliedern der Familie Yawkey vorbei. Er und sein Deputy stellten sich hinter die Männer an die Wand. Als der nächste Fall aufgerufen wurde, verließen sie mit einigen anderen Zuschauern zusammen den Raum. Jake und Carla gesellten sich zu ihnen und bedankten sich dafür, dass die beiden die lange Fahrt auf sich genommen hatten. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass der Sheriff kommen würde. Nachdem sie sich ein paar Minuten unterhalten hatten, verabschiedeten sich Ozzie und Deputy Prather, um einen Gefangenen zu suchen, der nach Clanton gebracht werden sollte.
    Als Floyd Green zu Jake und Carla kam, schien er ziemlich aufgeregt zu sein. »Ich glaube, es geht«, sagte er. »Kommt mit. Aber jetzt schuldest du mir was, Jake.« Sie verließen das Gebäude und betraten ein anderes. Neben dem Büro des stellvertretenden Gefängnisdirektors standen zwei bewaffnete Wärter vor einer Tür. Ein Mann, der ein kurzärmeliges Hemd und eine Sicherheitskrawatte zum Anklippen trug, brummte mürrisch: »Sie haben zehn Minuten.«
    Freut mich auch, Sie kennenzulernen, dachte Jacke. Einer der Wärter machte die Tür auf. »Warte hier«, sagte Jake zu Carla.
    »Ich bleibe bei ihr«, versprach Floyd Green.
    Der Raum war winzig und fensterlos, eher eine Abstellkammer als ein Büro. Marvis Lang, achtundzwanzig, Ziegenbart, buschiger Afro, war mit Handschellen an einen Metallstuhl gekettet und trug die übliche weiße Gefängniskleidung mit einem ausgebleichten blauen Längsstreifen an jedem Hosenbein. Er wirkte ziemlich gelassen und hing mit übergeschlagenen Beinen lässig auf seinem Stuhl.
    »Marvis, ich bin Jake Brigance, Anwalt aus Clanton«, stellte sich Jake vor, als er den zweiten Stuhl zu sich zog und sich setzte.
    Marvis lächelte höflich und hielt ihm unbeholfen seine rechte Hand hin, die wie die Linke an die Armlehne des Stuhls gekettet war. Trotz der Handschellen gelang ihnen ein fester Händedruck. »Erinnern Sie sich noch an Ihren Anwalt, Nick Norton?«, fragte Jake.
    »Vage. Ist schon eine Weile her. Ich hatte nicht viel Grund, mit ihm zu reden.«
    »Ich habe hier einen Brief in der Tasche, der von Nick unter schrieben wurde und mir die Erlaubnis gibt, mit Ihnen zu reden. Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen den Brief.«
    »Ich werde reden. Worüber wollen Sie sprechen?«
    »Über Ihre Mutter, Lettie. Haben Sie sie in letzter Zeit ge sehen?«
    »Sie war letzten Sonntag hier.«
    »Hat sie Ihnen gesagt, dass ihr Name im Testament eines Weißen namens Seth Hubbard steht?«
    Marvis sah für eine Sekunde weg, dann nickte er kaum merklich. »Hat sie. Warum wollen Sie das wissen?«
    »Weil Seth Hubbard mich in diesem Testament als den Anwalt benannt hat, der sich um seinen Nachlass kümmern soll. Neunzig Prozent davon hat er Ihrer Mutter hinterlassen, und meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sie ihr Erbe be kommt. Klar

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