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Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Lowe
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der Blick, den sie Eria zuwarf, war begeistert. Die Sturmlaternen wurden wieder eingepackt.
    » Was meinst du, woher sie die haben? « , raunte Kyr Garan zu. » Die sind doch offensichtlich für geheimes Vorgehen gebaut. « Doch der jüngere Wachmann zuckte nur mit den Schultern.
    Sie gingen leichtfüßig und angespannt weiter. Ihre Hände lagen an den Griffen der Schwerter. Mit den Augen durchbohrten sie das, was jenseits des Lichtstrahls war. Je weiter sie hinabstiegen, desto schwerer schien die kalte Luft zu werden. Jedes Mal, wenn jemand stolperte oder einen Kieselstein anstieß, kam das Geräusch als hohles, unheimliches Echo zurück. Sie durchquerten eine große Halle. Alle spürten die riesigen Steingewölbe über sich, aber konnten sie nicht sehen. Dann kam die Warnung von Tarathan an Asantir.
    Beide lauschten angestrengt. » Dort ist noch ein weiterer Aufspürer « , sagte Tarathan. » Ich kann seine Kraft spüren. «
    » Weiß dieser Aufspürer, dass wir hier sind? « , fragte Asantir leise.
    Jehane Mor antwortete. » Noch halten meine Gedankenschilde. Doch je mehr wir uns dem anderen Aufspürer nähern, desto schwerer wird es sein, seine Suche auszusperren. «
    Asantir schaute wieder zu Tarathan. » Wie nah befinden wir uns jetzt an Malian? «
    » Nicht nah genug « , sagte Tarathan langsam. » Irgendetwas Seltsames geht hier vor sich. Ich spüre, dass sie hier ist und doch nicht hier ist. Und das ist schwer zu lösen. «
    » Aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg? « , fragte Asantir. Sie schaute nicht mehr ganz so finster, denn Tarathans Nicken war sehr überzeugt. Dennoch sprach sie weiterhin leise. » Was ist mit den anderen Aufspürern? Ist einer von ihnen die Finsterschwinge? «
    » Der Dämon von letzter Nacht? « Tarathan schüttelte verneinend den Kopf. » Ich habe seine Anwesenheit noch nicht gespürt. Wer immer sich vor uns befindet, ich bin ihm noch nie begegnet. «
    » Aber selbst das ist besser, als nichts zu wissen « , sagte Asantir. Sie sah sich um. » Sarus, stell sicher, dass die Priester in der Mitte bleiben, wo sie geschützt sind. Außerdem verstärke hinten unsere Wachen. Ich werde von jetzt an vorangehen. Wir können es uns nicht leisten, einen von Euch zu verlieren « , sagte sie und wandte sich wieder den Herolden zu.
    Tarathan lächelte. » Können wir es uns leisten, Euch zu verlieren, Hauptmann? « , fragte er. » Außerdem ist es schon schwierig genug, in dieser Finsternis zu sehen. Da brauche ich nicht noch Gedanken oder klappernde Rüstung im Weg. «
    » Ich werde versuchen, nicht zu klappern « , sagte Asantir trocken. » Doch wir können Euch nicht ungeschützt lassen. « Sie warf der Hauptgruppe hinter sich einen Blick zu. Schilde wurden noch fester gepackt und Schwerter gezogen. » Dort unten ist auf jeden Fall Nahkampfgebiet « , fügte sie hinzu und zog ihr eigenes Schwert. Der Stahl flüsterte. Sie übergab Nerys das Kegellicht. Jehane Mor streckte ihre Hand aus, bevor der Wachmann das Licht nehmen konnte.
    » Lasst mich das tun « , sagte sie. » Ich muss ohnehin in der Nähe von Tarathan bleiben, um seine Suche mit größtmöglichem Erfolg abzuschirmen. Auf diese Weise hat Nerys beide Hände frei, um mich zu beschützen. «
    Asantir nickte. » Versucht, das Licht in einem Winkel genau vor Eure Füße fallen zu lassen. Stellt sicher, dass die Strahlen nach unten gehen. Wir wollen nicht riskieren, dass wir geblendet werden. «
    Sie schaute noch einmal über ihre bewaffnete und wachsame Gruppe und gab dann das Signal weiterzugehen. Alle Ohren lauschten angestrengt nach jedem ungewöhnlichen Geräusch. Die Spannung war beinahe greifbar. Die Priester gingen dicht hinter Jehane Mor. Die Blicke der Wachleute schweiften von links nach rechts. Kyr und der Feldwebel bildeten die wachsame Nachhut. Asantir ging katzengleich mit gezogenem Schwert voraus. Niemand sprach.
    Es dauerte eine Weile, bis der Angriff erfolgte. Sie waren eine weitere lange Treppe hinuntergegangen und betraten noch eine Halle. Die Wände dort standen enger zusammen, und die Decke war niedriger. Plötzlich stieß Jehane Mor hervor: » Achtung! «
    Etwas flog aus der Dunkelheit gerade heran, wie ein geworfener Speer. Der Angreifer gab kein Geräusch von sich. Dann bewegte sich plötzlich die Luft. Man hatte den Eindruck von Flügelschlag und einem zustoßenden Schnabel. Dann schnitt Asantirs Schwert durch die Luft und durchtrennte den Hals der Kreatur.
    Der Angreifer fiel. Doch im nächsten Moment

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