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Die Erbin der Teufelsbibel Historischer Roman

Titel: Die Erbin der Teufelsbibel Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Duebell
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peinlichen Befragung unterzogen, und er sagte, dass er und der Einsiedler sich gegenseitig gefickt hätten … wenn sie nicht gerade ihre Hintern dem Teufel hinhielten.« Er lachte. »Ein ebenso großer Unsinn wie alles andere, wenn ihr mich fragt.«
    »Aufgehängt und beerdigt?«
    »Aufgehängt und verbrannt – zusammen mit Anna. Seine Asche weht vermutlich mit dem gleichen Lüftchen um die Welt. Und jetzt haut ab. Mir brummt der Schädel.«
    Cyprian kratzte sich am Kopf. »Das ist ja eine nette Geschichte. Nur dass sie von vorn bis hinten erlogen ist.«
    »Weil du so genau darüber Bescheid weißt!«
    »Ich und all die Ratsherren, der Richter, die Jesuiten, die dem Prozess gefolgt sind, und der Henker und seine Knechte.«
    »Ja, und Gott und alle Engel und der Teufel und seine Großmutter dazu.«
    »Wer davon bist du?«
    »Hä?« Der Alte warf Cyprian einen misstrauischen Blick zu. »Wenn ich des Teufels Großmutter wäre, wüsste ich es. Und von all den anderen Arschlöchern möchte ich nicht mal einer sein, wenn ich dafür Geld bekäme.«
    »Also musst du die Geschichte erfunden haben.«
    »Leck mich doch, du Trottel. Glaub, was du willst. Mir tut der Kopf weh. Hier, gib mir eines von den Fläschchen dort. Da ist Medizin drin.«
    »Es sei denn …«, sagte Cyprian. Er zwinkerte Andrej zu. »Hast du gedacht, dass es so für dich ausgeht, Caspar?«
    Andrej sog scharf die Luft ein. Im gleichen Augenblick wusste er, dass Cyprian recht hatte. Zu seiner Überraschung war der Alte nicht außer sich, sondern lachte. Und Andrej wurde klar, dass der Mann gar nicht so alt war. Gift und Galle hatten ihn leer gesaugt. Vermutlich war er jünger als Wenzel. Andrej wurde schlecht.
    »Was hat mich verraten? Der Traum?«
    »Ja«, sagte Cyprian. »Ich habe noch nie von einem Traum gehört, der so dienstfertig ein Geständnis aus dem Träumenden herausholt.«
    »Anna hat es geglaubt«, kicherte Caspar. »Ich sag doch, die war dumm wie Stroh.«
    »Was haben sie dir dafür versprochen?«
    »Dass sie mich im letzten Augenblick vom Scheiterhaufen runterholen, wenn ich so tue, als würde ich ihr erscheinen.Die wollten sie so schnell wie möglich weghaben, bevor sie noch auf den Gedanken kam, sie alle zu erpressen. Die Dreckschweine … sie haben wirklich bis zum letzten Moment gewartet. Wenn Anna nicht in Ohnmacht gefallen wäre, hätten sie mich bei lebendigem Leib gebrutzelt.«
    »So wie Anna.«
    Caspar räusperte sich. »Besser sie als ich«, brummte er.
    »Du hast bei der heiligen Maria geschworen!«, sagte Andrej. »Einen Meineid, um deine Geliebte dem Feuer zu überantworten.«
    »Und meine Beine? Ich musste zu ihr in die Zelle rein kriechen , wenn dir das was sagt, du Idiot. Jetzt gib mir endlich die Medizin, und dann macht, dass ihr wegkommt. Euretwegen kommt mir noch das Kotzen.«
    »Willkommen in der Gemeinde«, murmelte Andrej.
    Cyprian nahm das Fläschchen, auf das Caspar gedeutet hatte, vom Sims über dem Kamin. Dann hob er auch das danebenstehende Fläschchen auf. Beide sahen gleich aus.
    »Ist das die Medizin, von der dir der Jesuit noch mehr versprochen hat?«
    »Was geht’s dich an?«
    Cyprian zog den Korken aus einem der Fläschchen und schnupperte. Dann schnupperte er an dem anderen. Schließlich ging er in die Hocke und tropfte etwas von dem halbleeren Medizinbehälter auf den Boden. Er trat einen Schritt zurück.
    »Heee, verdammt!«, schrie der Alte.
    Eine der Ratten kam zögernd und immer wieder schnuppernd unter dem Thronsessel hervor und näherte sich dem nassen Fleck auf dem Boden. Schließlich hockte sie mit zitternden Schnurrhaaren davor und witterte wieder und wieder. Zuletzt leckte sie daran – und leckte weiter.
    »Scheiße, die Viecher brauchen keine Medizin«, stieß der Alte hervor.
    Cyprian bückte sich; die Ratte huschte außer Reichweite und musterte ihn mit ihren bösartigen schwarzen Knopfaugen. Er tropfte etwas von der anderen Flasche auf den Boden. Die Ratte witterte nur kurz, dann entblößte sie erschreckend scharfe Zähne, zischte in Cyprians Richtung und verschwand unter dem Thronsessel.
    Cyprian steckte den Korken zurück und legte Caspar beide Fläschchen in den Schoß. Dieser starrte sie mit offenem Mund an.
    »Ob das eine wirkt, kann ich nicht sagen«, erklärte er. »Das andere wirkt auf jeden Fall. Der Jesuit hat dir einen Engelmacher dagelassen, Caspar. Sei froh, dass du mit der richtigen Flasche angefangen hast.«
    »Du verarschst mich doch«, sagte Caspar.
    »Wie du meinst. Leb

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