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Die Erbin Der Welt erbin1

Die Erbin Der Welt erbin1

Titel: Die Erbin Der Welt erbin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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donnerte so lautstark, dass ich zusammenzuckte: »Die Lady Yeine Arameri, erwählte Erbin des Dekarta, wohlwollende Beschützerin des Königreichs der Hunderttausend! Unser Ehrengast!«
    Das verpflichtete mich dazu, oben an der Treppe stehenzubleiben, während sich alle Blicke auf mich richteten.
    Ich hatte noch nie in meinem Leben vor so einer Horde gestanden. Panik erfüllte mich für einen kurzen Moment. Außerdem war ich davon überzeugt, dass sie es wussten. Wie sollten sie es auch nicht wissen? Es gab höflichen, zurückhaltenden Applaus. Ich sah viele lächelnde Gesichter, aber keine wahre Freundlichkeit. Interesse, ja ... die Art Interesse, die man für eine preisgekrönte Färse hegte, die bald darauf geschlachtet wird und auf den Tellern der Privilegierten landete. Wie wird sie schmecken?, interpretierte ich in ihre strahlende, lebhafte Aufmerksamkeit hinein. Wenn wir doch nur einen Bissen bekommen könnten.
    Mein Mund wurde trocken. Meine Knie rasteten ein, und das war das Einzige, das mich davon abhielt, mich auf meinen unbequem hohen Schuhen umzudrehen und davonzulaufen. Das und noch eine Erkenntnis: Meine Eltern hatten sich auf einem Ara- meri-Ball kennengelernt. Vielleicht in genau diesem Raum. Meine Mutter hatte auf denselben Treppenstufen gestanden. Sie hatte ebenfalls einen Raum voller Leute, die ihre Angst und ihren Hass hinter ihrem Lächeln verbargen, vor sich gesehen.
    Sie hätte zurückgelächelt.
    Also fixierte ich meinen Blick auf einen Punkt direkt über der Menge. Ich lächelte, hob meine Hand zu einem höflichen, königlichen Winken — und hasste sie zurück. Dadurch schrumpfte die Angst, und ich konnte die Treppen hinunterschreiten, ohne Angst zu haben, dass ich stolpern würde, oder mich fragen zu müssen, ob ich anmutig aussah.
    Auf halbem Weg nach unten blickte ich durch den Ballsaal und sah Dekarta auf einem Podest gegenüber der Tür. Irgendwie hatten sie seinen riesigen Stuhl-nicht-Thron aus Stein aus dem Audienzzimmer hierhergewuchtet. Er beobachtete mich daraus mit seinen farblosen Augen.
    Ich neigte meinen Kopf. Er blinzelte. Morgen, dachte ich. Morgen.
    Die Menge teilte sich und schloss sich um mich herum wie Lippen.
    Ich bahnte mir meinen Weg durch die Speichellecker, die versuchten, sich mit belanglosem Geschwätz einzuschleimen, und durch ehrlichere Leute, die mir nur kühl oder sarkastisch zunickten. Schließlich erreichte ich einen Bereich in der Nähe eines Tisches mit Erfrischungen, wo sich weniger Menschen befanden. Ich bekam ein Glas Wein von einem Diener, leerte es, bekam noch eins und bemerkte dann an der Seite bogenförmige Glastüren. Ich betete, dass sie sich öffneten und nicht nur Dekoration waren, und ging dorthin. Sie führten nach draußen, auf eine große Terrasse, auf der sich bereits einige Gäste eingefunden hatten, um sich an der magisch gefilterten und erwärmten Nachtluft zu erfreuen. Einige flüsterten untereinander, als ich vorbeiging, aber die meisten waren zu sehr mit ihren Geheimnissen, Verfuhrungen oder anderweitigen Aktivitäten beschäftigt, die in den schattigen Ecken derartiger Veranstaltungen stattfanden. Ich blieb nur am Geländer stehen, weil es dort war. Dann versuchte ich eine Zeit lang, meine zitternde Hand zu beruhigen, damit ich meinen Wein trinken konnte.
    Von hinten kam eine Hand, bedeckte meine und half mir, das Glas ruhig zu halten. Ich wusste, wer da war, noch bevor ich die vertraute kühle Ruhe in meinem Rücken spürte.
    »Sie wollen, dass diese Nacht dich bricht«, sagte der Lord der Finsternis. Sein Atem bewegte meine Haare, kitzelte mein Ohr und ließ meine Haut mit Dutzenden delikater Erinnerungen kribbeln. Ich schloss meine Augen und war dankbar für die Einfachheit des Begehrens.
    »Es gelingt ihnen«, sagte ich.
    »Nein. Kinneth hat dir mehr Stärke gegeben.« Er nahm das Glas aus meiner Hand und entfernte es aus meiner Sicht, als ob er es selbst trinken wollte. Dann gab er es mir zurück. Aus dem weißen Wein — eine unglaublich leichte Auslese, die beinahe farblos war und blumig schmeckte — war etwas Dunkelrotes geworden, das in dem Licht des Balkons fast schwarz erschien. Sogar als ich das Glas gegen den Himmel erhob, waren die Sterne nur als entferntes Glitzern durch die Linse des tiefen Burgunderrots zu erkennen. Ich nippte probeweise und erschauerte, als der Geschmack über meine Zunge rollte. Süß, aber mit einem Hauch beinahe metallischer Bitterkeit und einem salzigen Nachgeschmack, wie von Tränen.
    »Und

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