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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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dürfte. Eine LANCET hinterläßt keine solchen Eindrücke, und die Schiffe unseres Typs schweben auf Antigravpolstern.«
    »Du hast vollkommen recht«, sagte Cliff.
    Ein drohender Schatten schien plötzlich über der strahlenden, schweigenden Landschaft zu liegen. Irgendwo, weit hinter dem Absturz der Felszunge, sahen sie die Ranken aus farbigen Silikaten, die sich zu bewegen schienen – oder täuschte das Licht diese Bewegung vor?
    »Also ... wir sind hier nicht allein«, stellte Cliff fest. »Jemand liebt unsere Energieblöcke. Ich würde mich nicht wundern, wenn das Funkschloß herausgeschnitten worden wäre.«
    Langsam, mit gezogener Waffe, ging er auf die kleine Stahlkuppel zu. Sie war nicht höher als fünf Meter, und auf ihrer Oberfläche sahen die Männer die Linien der Schleusentür, daneben den rechteckigen Sockel für das komplizierte Funkschloß.
    »Das Schloß scheint intakt zu sein.«
    Atan drehte sich, die Waffe in Hüfthöhe, einmal um seine Achse. Er sicherte somit einen Winkel von dreihundertsechzig Grad, aber die Vorsicht war überflüssig: Nichts näherte sich, niemand schoß, nichts kam durch die giftige Luft geflogen.
    Jetzt standen sie vor dem Schloß.
    Es war unversehrt. Kein einziger Kratzer, nicht die Spur eines Atomschneidgerätes, keine Zeichen für ein gewaltsames Eingreifen.
    »Versuchen wir unser Glück«, sagte Cliff ruhig, steckte den Strahler zurück und zog den Funkschlüssel aus der Gürteltasche. Er setzte ihn an, aktivierte die Energiezelle und drückte den Auslöser. Eine Sekunde verstrich, dann bewegte sich die konvex gekrümmte Stahlplatte. Sie hob sich leicht, dann fuhr sie nach links, auf McLane zu. Schnell zog Cliff die Hand mit dem Schlüssel zurück. Das Sonnenlicht fiel auf einen glatten Betonboden mit Spezialüberzug – kein Staub, keine Fußspuren.
    »Es wird immer geheimnisvoller. Wer besitzt außer einem Flottenangehörigen einen Funkschlüssel?« fragte Atan laut.
    Cliff grinste hinter seiner Helmscheibe.
    »Jemand, der in der Fabrik arbeitet, die solche Schlüssel herstellt.«
    Mario schaltete sich ein.
    »Die Schlüssel sind numeriert und abgezählt. Es gibt die Reserveschlüssel nur auf dem Verwaltungsweg, und da geht eher ein Mensch verloren als ein Dokument.«
    »Sie haben aber keine Unterlagen über Ausschußmodelle und über Materialverbrauch im Versuchsblock dieser Firma. Immerhin wäre dies eine Möglichkeit«, sagte Cliff. »Wir werden es gleich sehen – hinein in die Vorratskammer.«
    Sie traten in die kuppelförmige Schleuse, öffneten eine zweite Tür, nachdem Mario das Licht angeschaltet und die äußere Pforte wieder geschlossen hatte. Vor ihnen lag eine schräge Rampe, die dreißig Meter tief in das Gestein der Felsenzunge hineinführte. Langsam gingen die drei Männer hinunter.
    »Hier Helga Legrelle«, drang eine Stimme schwach zu ihnen durch. »Ist alles in Ordnung bei euch?«
    »Selbstverständlich, bis jetzt!« rief Mario.
    »Danke.«
    In den Fels war eine zylindrische Halle gesprengt und geschnitten worden. Sie durchmaß sechzig Meter und war vier Meter hoch. Runde Kunstglaslampen an der geschwungenen Wand erfüllten das Innere mit gelbem Licht. In einer transparenten Säule erkannten die Männer die notwendigen Überlebensgeräte und Maschinen, die für Luftaustausch und Wärme sorgten. Versiegelte Funkgeräte standen daneben.
    Mario blieb vor dem Materialverzeichnis stehen.
    »Hier ... Posten neunzig: Vier Energieblöcke, angeliefert und getestet. Nicht gebraucht, kein Eintrag. Die JULIUS CÄSAR ALPHA war vor zehn Tagen hier und hat achtzehn Sauerstoffflaschen mitgenommen. Sonst keine Meldungen.«
    »Wo liegen die Energieblöcke, Mario?« wollte Cliff wissen. Er stand neben Atan mitten im Raum und sah sich um. Überall standen Stapel, peinlich genau aufgerichtet und kantengleich gestapelt.
    »Auf Punkt neun.«
    Cliff suchte die 9 und fand sie schließlich an der Wand, ziemlich weit links von ihm.
    Er blieb stehen.
    »Wie bei Lydia«, murmelte er düster. »Der Platz ist leer, die Blöcke sind weg und Spuren sind keine zu finden. Immerhin, etwas haben wir. Gleichgültig – wir suchen die Dinger zuerst. Jeder übernimmt einen Streifen.«
    Innerhalb von dreißig Minuten hatten sie jede Kiste angesehen und die Energieblöcke nicht gefunden. Alles war da, sauber gestapelt und katalogisiert. Von Armaturengläsern, Funktisch, Typ B II4 bis Zytosoma, synthetisch. Nur keine Energieblöcke.
    Das war der zweite Beweis, durch Fotos von den

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