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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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ihrer Geduld und Hoffnung, hatte Joanne erklärt, was sie suchte.
    »Aha«, hatte Darren gesagt. »Zwei Jungs kommen mir da in den Sinn. Kommen Sie doch einfach rüber, und wir sehen sie uns mal an.«
    »Jetzt gleich?« Joanne konnte kaum glauben, dass sie so viel Glück hatte. Nach ihrer Erfahrung war ein Polizist an seinem freien Tag zu fast allem bereit, um zu vermeiden, dass man ihn zum Dienst holte.
    »Sicher. Ich bin gerade mit meiner besseren Hälfte aus Cornwall zurückgekommen, wo wir eine Woche in einem Ferienhaus verbracht haben, und ehrlich gesagt wäre alles von Vorteil, was mich mal eine Stunde oder zwei außer Haus beschäftigt.
    Kommen Sie her, und wir werden sehen, was wir ausgraben können.«
    Joanne ließ sich nicht zweimal bitten. Sie war förmlich die Treppe zu ihrem Wagen hinuntergerannt und hatte auf ihrer Fahrt zu der Dienststelle in North London bei anderen Verkehrsteilnehmern Wutausbrüche ausgelöst. Dort konnte Darren Watson tatsächlich bestätigen, dass ihre Gebete erhört worden waren. Die Spezialisten, die die Täterkartei zusammen-stellten und verwalteten, hatten die Aufgabe, den informellen Nachrichtendienst des Reviers aufrechtzuerhalten. In einer gut geführten Zentrale gab es ein Register mit Karteikarten zu jedem im Revier bekannten Straf-fälligen mit allen Einzelheiten zu den Urteilen, das außerdem Komplizen, Verdachtsmomente und Klatsch verzeichnete. Es gab gute Gründe, warum vieles von dem, was sie da versteckten, nie in einen Computer eingegeben wurde. Eine Karte konnte immer verlegt worden sein, wenn es passte, wogegen selbst gelöschte Eintragungen im Computer Spuren hinterließen. Allwissenheit, kombiniert mit der Fähigkeit, alles abstreiten zu können, war das Kennzeichen eines guten Beamten dieser zentralen Anlaufstelle für Information bei der Kripo. Joanne hoffte, dass sie einen solchen vorfinden würde.
    Darren hatte ein kleines Büro im Untergeschoss mit der Atmosphäre eines Kommandobunkers in Kriegszeiten. Eine Wand war mit Karten in großem Maßstab bedeckt, bestimmte Orte darauf waren durch verschiedenfarbige Markierungsnadeln gekennzeichnet. An einer anderen Wand standen Aktenschränke. Die Regale an der dritten Seite bogen sich unter der Last von Akten in Hängekarteien, die in Boxen über die ganze Länge aneinander gereiht waren. Darren saß auf der Ecke des Schreibtischs, der die vierte Wand einnahm, und war in Zivil, in einem dunkelblauen Fleece-Hemd über einem weißen T-Shirt, Jeans und leuchtend weißen Turnschuhen. Joannes erster Gedanke war, dass, nach seinem Äußeren zu urteilen, Darrens Akten bestimmt makellos waren. Ihr war bewusst, dass sie durch die zermürbende Tagesarbeit und zu wenig Schlaf im Hinblick auf Gepflegtheit von Darren haushoch geschlagen wurde.
    Sie stellten einander vor, und Joanne kam gleich zur Sache.
    »Wie ich Ihnen schon sagte, suche ich einen Tatverdächtigen für eine Serie von Vergewaltigungen. Wir haben Grund anzunehmen, dass er in Ihrem Revier sein könnte. Ich habe das Wählerverzeichnis durchsucht, aber nichts gefunden. Wir glauben, dass sich in seiner Akte leichte Sexualdelikte, vielleicht sogar versuchte Vergewaltigung finden würden. Wir suchen einen Täter, der im Freien agiert und weiße Frauen angreift, gewöhnlich Blondinen. Er flieht hin und wieder auf einem Fahrrad, und bei seinen Überfällen benutzt er ein Messer. Es ist möglich, dass er bei manchen Überfällen von kleinen Kindern gesehen wurde.«
    Darren stand auf und ging zu seinen Aktenschränken. »Dann mal los. Hatte ja schon gesagt, dass mir zwei Namen eingefallen sind.« Er zog eine der zwei Schubladen mit Karteikarten auf und blätterte darin herum. »Hier haben wir's.« Er nahm ein kleines Bündel Karten heraus, das von einem Gummiband zusammengehalten wurde. »Gordon Harold Armstrong«. Er gab Joanne die Karte und ging zu einer anderen Schublade.
    Gordon Harold Armstrong war fünfundzwanzig, arbeitslos und wegen Einbruchs und Notzucht verschiedentlich im Gefängnis gewesen. Seine Taktik war, dass er von der Arbeit heimkehrende Frauen überwältigte, ihre Brüste streichelte und sich entblößte. Er hatte drei seiner Opfer mit einem Messer bedroht. Ein Fahrrad wurde nicht erwähnt. Aber der ausschlaggebende Faktor, warum er für Joanne nicht in Frage kam, war, dass Gordon Harold Armstrong schwarz war. Und nach Fionas Analyse des Mordes an Susan Blanchard und dem Material zu den Vergewaltigungsopfern war der Mann, nach dem sie suchte, ein

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