Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
Polizisten bildeten einen geschlossenen Ring um ihn und geleiteten ihn zum Rücksitz des Autos, wo Neil und ein Kollege ihn zwischen sich nahmen. Coynes schmales Gesicht war bockig und starr wie eine Maske, die Arme hielt er fest vor der Brust verschränkt. »Sie machen einen großen Fehler«, beklagte er sich. »Sie werden genug Gelegenheit haben, uns zu korrigieren«, sagte Neil freundlich. Er konnte sich die Höflichkeit leisten, alles war nach Plan gelaufen.
    Fiona legte den Kopf aufs Steuerrad. »Was machen wir also jetzt?«, fragte sie. »Ich habe Unterstützung – Caroline hat jetzt wahrscheinlich schon die Polizei angerufen. Aber dort wird man die Sache nicht als dringende Angelegenheit behandeln, ich weiß es genau. Außerdem wird es ewig dauern, bis jemand hier ist. Du sagst, es gibt keinen anderen Weg hier raus?«
    »Nicht auf einer Straße«, sagte Kit. Er hatte sich aufgestützt und saß jetzt. Die Krämpfe und das Kribbeln waren vergangen. Der Eindruck, dass er bald am Himmelstor stehen und anklopfen würde, hatte sich ein wenig verflüchtigt. Sein Kopf fühlte sich an, als sei er halb betrunken oder verkatert, aber nach und nach gewöhnte er sich daran. »Zu Fuß. Es gibt einen Fußweg. Es sind ungefähr sechs Meilen über den Berg. Ich glaube nicht, dass ich das schaffe. Aber du könntest losgehen und Hilfe holen.«
    »Ich kann dich nicht hier zurücklassen«, widersprach Fiona, und ihre Stimme war gedämpft, als sie zu Boden sah und vor sich hin sprach. »Nichts würde Blake davon abhalten zurückzukommen. Wir wissen nicht, ob er weggegangen ist. Ich an seiner Stelle wäre im Wald auf der anderen Seite der Schlucht und würde warten, bis wir in den Tod gestürzt sind. Und wenn die Zeit vergeht und wir das nicht tun, wird er sich wahrscheinlich die Karte ansehen und heraustüfteln, was wir machen. Dann wird er zurückkommen und dich holen. Selbst wenn er auf der Straße zur Brücke am See zurückgehen und dann wieder durch den Wald heraufkommen muss, kann er dich immer noch erreichen, bevor ich es zur Straße schaffe.«

    »Welche andere Wahl haben wir dann? Außer auf deine Unterstützung zu warten?«
    »Du musst in ein Krankenhaus, Kit. Und außerdem, was wird passieren, wenn diese Unterstützung eintrifft? Entweder sehen sie, was mit der Brücke los ist, und sitzen auf der anderen Seite der Schlucht fest. Oder sie sehen es nicht und stürzen in die Tiefe, wie es für uns geplant war.«
    Eine lange Pause folgte. Dann sagte Kit. »Es gibt etwas, das könnte funktionieren. Aber es ist nur eine ganz vage Möglichkeit ...«
    »Eine vage Möglichkeit ist besser als gar keine.«
    »Vielleicht denkst du das nicht mehr, wenn du erst mal gehört hast, worum es geht.«
    Steve geizte nicht mit Lob für sein Team. »Ihr habt eure Sache prima gemacht. Wie am Schnürchen hat es geklappt und alles genau nach Vorschrift. Nichts, woran die Verteidigung etwas auszusetzen haben könnte. Gut gemacht. Heute Abend geb ich
    'ne Runde aus. Er ist doch jetzt offiziell verhaftet, oder?«
    Neil nickte. »Wegen Mordverdachts. Er hat völlig fassungslos aus-gesehen. Aber er weiß, worum es geht. Das Einzige, was er geäußert hat, war der Wunsch, seinen Rechtsanwalt dazuhaben.«
    Steve nahm ein Blatt Papier vom Schreibtisch. »Gut. Ich habe die Genehmigung für eine komplette Durchsuchung nach Absatz 18 aufgesetzt. Ich will, dass du das in die Hand nimmst, Neil.
    Du weißt, was wir suchen. Also, dann sollen John und Joanne mit dem Verhör anfangen. Ich sehe vom Beobachtungsraum aus zu. John, du lässt Joanne den Anfang machen. Der Typ hat Probleme mit Frauen. Ich will, dass er in Rage gerät, und Joanne als energische Polizistin wird genau das bewirken. Ist das für dich in Ordnung, Joanne?«
    Sie lächelte grimmig. »Es wird mir ein Vergnügen sein, Chef.«
    Bevor sie noch etwas sagen konnte, klingelte Steves Telefon. Er nahm ab und sagte: »DS Preston.«

    »Steve? Hier ist Sarah Duvall. Ich wollte Sie fragen: Gibt es eine Möglichkeit, dass Sie zur Wache Snow Hill rüberkommen?
    Ich würde Ihnen gern etwas zeigen.«
    »Sarah, ich stecke bis über die Ohren in der Arbeit mit unangenehmen Zeitgenossen. Kann das nicht warten?«
    »Ich fürchte, nein. Lassen Sie es mich erklären. Ich habe ein Team die Videos vom Smithfield Market durchsehen lassen, und wir denken, wir haben den Mann ausfindig gemacht, der Georgia Lesters Überreste in den Gefrierschrank gelegt hat.«
    »Das hört sich gut an. Aber wieso rufen Sie mich an?«,

Weitere Kostenlose Bücher