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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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belustigt. Er hatte offensichtlich beschlossen, sie in die Schublade für Spinner einzuordnen. »Vielleicht sollten Sie mit der Highland Police sprechen?«
    »Warten Sie, hängen Sie nicht auf!«, rief Caroline. »Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich bin nicht übergeschnappt. Fiona Cameron ist in Gefahr. Ich brauche hier Hilfe.«
    »Wenden Sie sich an die Polizei in Lairg. Das sind die Zuständigen vor Ort. Oder hinterlassen Sie bei mir eine Nachricht für Superintendent Galloway.«
    »Sie werden Sie ihm sofort geben?«, verlangte Caroline. »Ich werde dafür sorgen, dass er sie bekommt.«
    »Okay. Sagen Sie ihm, Fiona ist in Kit Martins Hütte. Es ist in der Nähe des Allt a' Claon am Ufer des Loch Shin.« Sie buchstabierte den Namen der Schlucht. »Sie hat ihm ein Fax geschickt, aber ich weiß nicht, ob er es bekommen hat. Bitte sagen Sie ihm, wir brauchen Hilfe, es ist dringend.« Eine elektronische Stimme sagte an ihrem Ohr, sie habe noch zehn Sekunden Zeit. »Es ist wirklich wichtig«, schärfte sie ihm noch ein, bevor die Verbindung abbrach.
    Caroline knallte den Hörer auf. »Verdammter Mist!«, rief sie laut, so frustriert war sie. »Das hast du wirklich versaut, du Döskopf.« Sie schlug mit der flachen Hand gegen die Glaswand der Telefonzelle. Sie hatte ihre einzige Chance bei der Polizei von Edinburgh verspielt, und jede Minute, die verging, konnte Fionas Leben in noch größere Gefahr bringen.
    Sie hatte das schreckliche Gefühl, die Polizei vor Ort würde noch weniger geneigt sein, sie ernst zu nehmen. Aber es half nichts. Sie würde sowieso nach Lairg zurückfahren müssen, um Wechselgeld für weitere Anrufe zu holen.
    Noch immer über ihre eigene Unfähigkeit fluchend, ging Caroline zu ihrem Wagen und betete unablässig, Fiona möge noch unversehrt sein. »Aber das wäre nicht dir zu verdanken, du Stümperin«, sagte sie laut, als sie das Auto herumriss und eine Kehrtwendung in Richtung Stadt machte.
    Als Gerard Coyne an diesem Morgen aus seiner Wohnung kam, seufzte Joanne vor Erleichterung hörbar auf. »Er nimmt nicht das Fahrrad«, sagte sie, während sie in den Rückspiegel sah.
    »Gott sei Dank«, antwortete Neil. Er beobachtete Coyne durch den sorgfältig eingestellten Seitenspiegel, als der sich ihrem Wagen näherte und dann weiter die Straße entlangging. Bevor er die Ecke erreicht hatte, waren zwei Kripobeamte hinter ihm her, einer auf jeder Straßenseite. Joanne ließ den Motor an und fuhr aus dem Parkplatz heraus. Die Anweisung war klar. Warten, bis Coyne stehen bleibt, dann näher heranfahren. Den beiden Verfolgern zu Fuß folgte jeweils ein weiterer Beamter, und Joanne und Neil im Auto waren bereit, in der Endphase dazuzustoßen.
    Coyne ging durch das Labyrinth schmaler Straßen und kam auf der Caledonian Road dort heraus, wo diese sich mit der Holloway Road kreuzt. Als er zu einem Fahrradgeschäft kam, dessen Räder den größten Teil des Gehwegs davor versperrten, ging er langsamer, blieb stehen und schaute sich ein Rennrad an.
    »Zeit einzugreifen?«, fragte Neil Joanne, während sie ganz langsam auf das Geschäft zu fuhren.
    »Ich glaube schon«, sagte sie, bremste, hielt an und schaltete die Warnleuchten an.
    Neil sprach in die Funkanlage: »Achtung an alle. Umringt den Verdächtigen jetzt.« Er sprang aus dem Wagen und ging über den Gehweg. Die anderen Beamten umringten Coyne, der mit dem Rücken zu den ausgestellten Fahrrädern stand und die Augen vor Erstaunen aufriss.
    »Gerard Patrick Coyne?«, fragte Neil.
    »Ja, wen interessiert das?«, sagte Coyne, der vergebens cool wirken wollte.
    »Ich bin Detective Constable Neil McCartney von der Metropolitan Police. Bitte kommen Sie mit zur Polizeiwache, um uns bei der Ermittlung in einer wichtigen Sache zu helfen.«
    Coyne schüttelte den Kopf. »Sie müssen sich irren. Ich hab nichts getan.« Sein Blick irrte hin und her, als suche er ein Schlupfloch. Aber der Weg war ihm von den Polizisten und zusätzlich von Fußgängern versperrt, die stehen geblieben waren, um zu sehen, was hier los war.
    »Dann wird es Ihnen ja nichts ausmachen, ein paar Fragen zu beantworten, nicht wahr, Sir?« Neil trat einen Schritt näher.
    »Bin ich verhaftet?«, fragte Coyne.
    »Das hängt jetzt von Ihnen ab, Sir. Wir würden es vorziehen, wenn Sie uns freiwillig begleiten würden.«
    »Ich habe ja keine Wahl, oder?«, fragte Coyne im vorwurfsvollen Tonfall derjenigen, die sich als Opfer fühlen.
    »Ich habe einen Wagen hier«, sagte Neil nur.
    Die

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