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Die Erfolgsmasche

Titel: Die Erfolgsmasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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murmelt er fassungslos. »Wie ich mich in einem Menschen so täuschen konnte!«
    Ich bin verzweifelt. Ich muss ihn überzeugen. Meine berufliche Zukunft hängt davon ab. Ich darf mir keine Blöße geben. Nur nicht sentimental werden jetzt!
    »Es ist doch nur Spaß! Du hast doch eben am Telefon auch mitgespielt! Du hast es doch regelrecht genossen, als die Krankenschwestern …«, sage ich.
    Richard antwortet nicht Er zuckt nur mit den Achseln und wippt auf seinem Stuhl herum.
    Nein. Nein. Das kann nicht sein. Ich muss nur ganz ruhig und gefasst bleiben.
    »Gut. Das kriegen wir hin.« Entschlossen steht Frau Vital auf und fängt an, ein paar Kissen aufzuschütteln. »Richard.
Wir putzen einmal gründlich durch, du setzt dich an den Kamin und tust so, als ob du schreibst. Vorher musst du halt noch Holz hacken, aber das wirst du ja wohl hinkriegen. Ein Hundsvieh leihen wir uns von der Elvira, möglichst ein braves, liebes, wohlerzogenes. Aber …« Sie rauft sich ratlos die Haare. »… wo kriegen wir die Kinder her?«
    »Ich hätte zufällig welche«, flüstere ich matt. »Ganz brave, liebe, wohlerzogene.«
    »Na bitte«, sagt Charlotte Vital freudig. »Das wird ein Spaß! - Richard! Was hast du denn?«
    »Ich weiß nicht, ob ich bei der Sache mitspiele«, sagt Richard kühl.
    »Aber natürlich spielst du mit! Richard! Willst du deiner neuen Freundin denn nicht helfen? Die steckt doch schwer in der Klemme!«
    »Ich glaube nicht, dass Sonja meine neue Freundin ist«, antwortet Richard plötzlich rau. Er springt auf und vergräbt erneut die Hände in den Hosentaschen. »Ich hatte irrtümlicherweise das Gefühl … Aber das war wohl ein Trugschluss.«
    Er zieht mich am Arm aus der Gartenlaube. »Ich denke, du solltest jetzt gehen.« Er lässt meinen Arm fallen, als würde es ihn vor mir ekeln.
    Hastig verabschiede ich mich von der herzlichen Mutter und bedanke mich für den Saft.
    »Er mag Sie, das hat er mir immer wieder gesagt«, flüstert sie mir ins Ohr und drückt meinen Arm. »Er mag Sie sogar sehr!«
    Richard zieht mich von ihr weg.
    »Sprecht euch ruhig aus«, ruft sie freundlich hinter uns her und winkt uns nach.

31
    »Du hast mich also tatsächlich nur benutzt.« Richard lehnt an seinem Wagen und weiß offensichtlich nicht, ob er mir die Beifahrertür aufmachen soll. Er schlägt mit der flachen Hand auf das Autodach. »Und ich Trottel habe mir ernsthaft eingebildet, du wärst an mir als Mann interessiert. Als Richard. Aber du hast in mir immer nur Sebastian gesehen.«
    Ich weiche seinem Blick aus. Mein Gott, wie sehr habe ich ihn verletzt!
    »Ich hatte von der ersten Sekunde an das Gefühl, dass es zwischen uns funkt.« Er zögert, dreht sich um die eigene Achse, fährt sich mit dieser typischen Handbewegung durch die Haare, schaut wieder ratlos zum Himmel. »Und dachte, dass es dir genauso geht.«
    Dabei geht es mir doch genauso! Ich müsste ihm jetzt um den Hals fallen und ihm sagen, wie sehr ich ihn mag. Oder besser, wie sehr ich längst rettungslos in ihn verknallt bin. Dass sich das eine aus dem anderen ergeben hat. Und dass wir ein ganz tolles Team werden könnten.
    Aber ich bringe es einfach nicht fertig. Er würde es mir ohnehin nicht glauben - jetzt, wo er von meinem Betrug weiß. In Anbetracht der Tatsache, dass seine Mutter immer noch winkend in der Haustür steht, möchte ich jetzt gerne einsteigen und wegfahren. Deshalb schweige ich lieber.
    Richard lehnt an seinem Wagen und fixiert mich aus
fast schwarzen Augen. Kein Lächeln. Keine Ermunterung. Nichts.
    »Ich hatte mir doch tatsächlich eingebildet, du hättest ein aufrichtiges Interesse an mir.« Richard schüttelt den Kopf und stößt ein verächtliches Schnauben aus. »Wie du mir nachgerannt bist! Die Probe! Das Gut Teufelberg! Elvira! Das Café Tomaselli!« Er lacht zynisch. »Und ich dachte, die Frau steht auf dich! Die gibt sich sogar als Klavierlehrerin aus, nur um an dich heranzukommen.«
    Ich schließe kurz die Augen und lausche auf das Pochen meines Herzens, das nur noch eines zu hämmern scheint: Sag Ja, sag Ja, sag Ja …
    Doch irgendetwas hält mich zurück. Vielleicht, weil er sich seiner Sache so sicher war. Unverschämtheit! Ich starre ihn trotzig an. Nee, mein Lieber, so ist es nun wirklich nicht! Ich bin seit Jahren männerlos glücklich. Ich habe meine Kinder allein großgezogen. Und sooo tief bin ich noch nicht gesunken, dass ich einem schönen Mann dermaßen penetrant nachlaufe.
    »Wie man sich täuschen kann!«, sagt er zum

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