Die Ernaehrungsfalle
Verzehr großer Mengen kann es Durchfall verursachen.
Mangelernährung
Mangelernährung war bisher ein Thema der Armutsländer in der Welt. Sie trifft jetzt allerdings auch eine wachsende Zahl von Menschen in Industrieländern, vor allem Kinder, aber auch Alte oder Menschen, denen in bestimmten Gegenden der Zugang zu frischer Nahrung fehlt (→ Food Deserts ). Als Ursache gilt der mangelnde Nährwert der industriellen Nahrung. Ein völlig neues Phänomen ist die Mangelernährung bei gleichzeitigem → Übergewicht. Vor allem bei Kleinkindern droht Mangelernährung, wenn sie vorwiegend oder ausschließlich mit der Nahrung aus → Babygläschen gefüttert werden.
Experten vom Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund kamen nach einer Überprüfung von 37 Kindermenüs, unter anderem aus dem Hause Alete und Hipp, zu der Überzeugung, dass die → Fertigkost für die Kleinen auf gar keinen Fall zur Regel werden sollte. Die Fabrikerzeugnisse enthielten zu wenig Nährstoffe, als dass ein Kind damit auf Dauer ausreichend versorgt werden könnte. Wer häufiger auf solche Glasmenüs zurückgreifen wolle, müsse Gesundes noch dazuservieren, damit der Nachwuchs keinen Mangel leide: »Würde ein Kleinkind seine warme Mahlzeit überwiegend in Form der angebotenen Kleinkindermenüs erhalten, müsste die Lebensmittelauswahl der anderen Mahlzeiten gut geplant werden, um eine empfehlungsgerechte Tageszufuhr von Energie und Nährstoffen zu gewährleisten.« Die Ernährungsexpertin Mathilde Kersting vom Institut für Kinderernährung rät daher zum Selberkochen.
Auch Knochenschwäche durch Calciummangel breitet sich schon unter Kindern und Jugendlichen aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Calciumdefizite zu den Mangelernährungserscheinungen
von wachsender globaler Bedeutung. Eine der Ursachen ist der hohe Konsum von → Colagetränken: Der → Soft Drink gilt als »Calciumräuber«. Auch sogenannte Fruchtsäfte können zu Mangelernährung führen, wie eine Untersuchung unter zwei- bis fünfjährigen Kindern ergab, die in der Zeitschrift Pediatrics veröffentlicht wurde. Denn diese Fruchtsäfte enthalten zu viel → Zucker , sättigen die Kinder so sehr, dass sie keinen → Appetit mehr auf das fürs Wachstum Nötige haben. Die Zweijährigen, die viel von diesen Fruchtsäften tranken, waren infolgedessen um 2,8 Zentimeter kleiner als die anderen, die Fünfjährigen um 4,6 Zentimeter.
Auch alte Menschen sind mehr und mehr unterernährt. Die Senioren, die vielfach nicht nur zu wenig Vitamine und Mineralstoffe zu sich nahmen, sondern überhaupt viel zu wenig aßen, waren vielfach schlicht untergewichtig. Eine Studie am Klinikum Starnberg ergab, dass die alten Leute durchschnittlich nur 49,53 Prozent der angebotenen Nahrung auch wirklich gegessen hatten. Nach einer amerikanischen Untersuchung zeigten dort von 250 Klinikpatienten über 65 Jahren fast 40 Prozent Zeichen einer Protein-Energie-Mangelernährung - ein Phänomen, das üblicherweise typisch ist für die ärmsten Hunger-Regionen der Welt.
Weitverbreitet ist auch ein Mangel an lebenswichtigen → Omega-3-Fetten . Sie sind fürs Herz wichtig, für die Sehkraft, fürs → Gehirn. Die meisten Menschen essen davon offenbar zu wenig, in den USA sollen schon 80 Prozent der Menschen einen Omega-3-Mangel haben. Die Omega-3-Fette fehlen in der → Supermarkt-Kost oft, weil sie bei den Food-Fabriken unbeliebt sind: Sie sind zu empfindlich und verkürzen die Haltbarkeit der Waren. Auch bei der Multiplen Sklerose scheint dieses → Fett eine tragende Rolle zu spielen, ebenso haben → Alzheimer-Kranke oft ein Defizit an diesen guten Fetten.
Mannit (E 421)
Mannit ist ein Zuckeraustauschstoff und dient der → Süßung von Nahrungsmitteln. Bei Aufnahme von mehr als 50 Gramm pro Tag kann es
Durchfall verursachen. In sehr seltenen Einzelfällen kann es auch allergische Reaktionen auslösen.
Maskieren
Manche Zusatzstoffe in der Nahrung für Menschen und Tiere werden nur eingesetzt, um unangenehme Geschmacksnoten zu übertünchen. Diesen Vorgang nennen die Fachleute »Maskieren«. Vor allem → Aromen , aber auch → Süßstoffe dienen diesem Zweck. Zumeist gilt es, bittere Geschmacksnoten zu übertönen. Der Nachteil: Der Bittergeschmack ist ein Warnsignal, das den Körper davon abhalten soll, ungesunde Dinge zu verspeisen.
Bei der Industrie-Nahrung für Menschen gibt es mitunter unangenehme Geschmäcker, die aus der → Verpackung herrühren, oder auch von anderen
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