Die Ernaehrungsfalle
Es steht auch in Verdacht, Symptome der Hyperaktivität und des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms zu verstärken (→ ADHS) . In Reagenzglas- und Tierversuchen erwies sich der → Farbstoff in hohen Dosen als erbgutschädigend, krebserregend und schädlich für das Immunsystem. Tartrazin kann auch → Aluminium enthalten, das im Verdacht steht, Demenzerkrankungen im → Gehirn , wie die → Alzheimer - und → Parkinsonkrankheit, zu fördern, sowie die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen (→ Kinderwunsch ).
Technische Hilfsstoffe
Wenn → Zusatzstoffe nur als technisches Hilfsmittel eingesetzt werden und mithin nicht in den Lebensmitteln vorkommen, müssen sie nicht auf dem → Etikett stehen. Zwar schreibt die Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung vor, dass alle Inhalts- und Zusatzstoffe bei verarbeiteten Lebensmitteln auf der → Verpackung aufgelistet sein müssen. Doch technische Hilfsstoffe und → Enzyme können als Rückstände im Lebensmittel enthalten sein, ohne dass dies auf dem Etikett erwähnt ist.
Technische Hilfsstoffe dienen zur Schaumverhinderung, als Flockmittel, als Katalysatoren zur Reaktionsbeschleunigung, als Enzymträger, Wasch- und Schälmittel, Klär- und Filterhilfsmittel, als Netzmittel, Detergentium oder gar als sogenannter Ionenaustauscher sowie
als Kühlmittel. Der Einsatz technischer Hilfsstoffe ist bei der Produktion von Lebensmitteln nicht zulassungspflichtig, wenn die unbeabsichtigt oder technisch unvermeidbar im Lebensmittel verbleibenden Rückstände technologisch unwirksam sowie gesundheitlich und vom Geruch und Geschmack her unbedenklich sind. Die Art des technischen Hilfsstoffs ist für seine zulassungsfreie Anwendung aber nicht entscheidend, sondern nur die Anwendungsweise. Was bedeutet, dass alles bei der Verarbeitung von Lebensmitteln verwendet werden darf, solange es nachher »ausreichend« aus diesen wieder entfernt wird. Hilfsstoffe, die im Zuge der Herstellung eingesetzt, aber im Endprodukt nicht oder nur in sehr geringen Mengen enthalten sind, müssen ebenfalls nicht deklariert werden, beispielsweise Alkohol als Lösemittel und → Konservierungsstoff in → Süßigkeiten.
Testosteron
Testosteron gilt als sogenanntes Männlichkeitshormon. Testosteron sorgt für Aktivität, ja Aggressivität. Es fördert die Vernetzung von Hirnzellen, begünstigt den Informationsaustausch im Kopf, auch das räumliche Sehvermögen. Es kann im Alter absinken, muss aber nicht. Der Testosteronspiegel kann durch Medikamente beeinflusst werden, aber auch durch die Nahrung. Vor allem die sogenannten → Hormonstörer können die Testosteronsproduktion beeinträchtigen. Ein sinkender Testosteronspiegel kann → Übergewicht begünstigen. Männer mit niedrigem Testosteronspiegel können interessanterweise schlechter einparken. Sie werden → depressiv und zuckerkrank, bekommen Zukunftsangst.
Die männlichen Sexualhormone beeinflussen natürlich auch die Entwicklung von Penis, Bartwuchs, Stimme sowie das Wachstum von Muskeln und Knochen. Männer mit viel Testosteron lernen leichter Cello oder Geige. Die höchsten Pegel hatten bei einer Untersuchung des Psychologieprofessors James Dabbs von der Universität des US-Staates Georgia Spitzenpolitiker und Manager, auch Schauspieler und Footballspieler. Arbeiter hatten mehr als Angestellte. Am wenigsten
haben Pastoren. Die Substanz wirkt in unglaublich geringen Konzentrationen: Vom Testosteron hat ein neugeborener Junge 7,4 Millionstel Gramm pro Liter im Blut, ein Mädchen 0,23. Die übliche Konzentration bei Männern liegt bei sechs Nanogramm pro Milliliter Blut. Das entspricht einem Gramm Testosteron, das auf 1666 Badewannen mit je 100 Litern Inhalt verteilt ist. Frauen haben ein Zehntel davon, ihr Testosteron verteilt sich also auf 16 660 Badewannen.
Der Testosteronspiegel ist durch Essen zu beeinflussen, allerdings nur nach unten. Welches Gericht den Spiegel höhertreibt, wissen die Wissenschaftler leider nicht. Italienischen Forschern zufolge sinkt er - zumindest bei 22- bis 24-jährigen Männern - beim Verzehr von nur sieben Gramm Lakritze am Tag binnen vier Tagen um die Hälfte. → Sex sowie Sport treiben den Testosteronspiegel in die Höhe. Es geht aber auch einfacher: Wenn ein Mann nur fünf Minuten mit einer Frau spricht, steigt sein Testosteronspiegel um 30 Prozent, ergab eine Untersuchung der Universität von Chicago. Rauchen scheint von Vorteil, ebenso eine schlanke Gestalt: Einer britischen Studie aus dem Jahr 2002 mit 696
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