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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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geeignet seien und eher das Gegenteil bewirkten. Sie verweisen darauf, dass die Süßstoffe in der Tiermast als Masthilfsmittel zugelassen sind und weithin eingesetzt werden.
    Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsarten durch den Süßstoff → Aspartam , was von Herstellern allerdings zurückgewiesen wird. Auch die Aufsichtsbehörden sehen nicht genügend Verdachtsmomente, um den Stoff zu verbieten. Süßstoffe können nach neuen Untersuchungen ganz ähnlich wie Zucker das Risiko für das sogenannte metabolische Syndrom erhöhen, mit → Übergewicht und erhöhtem Risiko für Bluthochdruck, Herzkrankheiten und die Zuckerkrankheit → Diabetes . Nach einer Untersuchung von Vasan Ramachandran von der medizinischen Fakultät der Universität Boston im US-Staat Massachusetts, die im Juli 2007 in der Online-Ausgabe von Circulation , der Zeitschrift der amerikanischen Herzgesellschaft, veröffentlicht wurde, hatten die Leute, die mindestens einmal am Tag ein mit Süßstoff gesüßtes Getränk zu sich nahmen, die gleichen Risiken für Herzerkrankungen wie die anderen. Sie hatten auch ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker und die »metabolischen Marker«, die die Eckdaten setzen für das metabolische Syndrom.
    Süßstoffe sind zumeist Kunststoffe: Aspartam etwa wird heute nicht nur synthetisch, sondern auch biotechnologisch produziert. → Gen technisch manipulierte Kleinstlebewesen, wie etwa die normalerweise im → Darm tätige Bazille Escherichia coli, produzieren die Grundstoffe Asparaginsäure und Phenylalanin. Der vom deutschen Chemiker Karl Claus bei der Hoechst AG 1967 entdeckte Süßstoff → Acesulfam K (E 950) und das immerhin mit einem natürlichen Rohstoff synthetisierte Neohesperidin DC (E 959) komplettieren das Arsenal der künstlichen Süßmacher in der Lebensmittelindustrie. Auch andere Süßstoffe sind rein künstliche Produkte, die in den Labors der Chemieindustrie entstehen. → Saccharin (E 954) beispielsweise. Auch Cyclamat (E 952) ist ein
künstlicher, chemisch hergestellter Süßstoff, der ähnlich umstritten ist wie Saccharin. Auch er steht unter Krebsverdacht. Eine Mischung aus Cyclamat und Saccharin führte im Tierversuch zu Blasenkrebs - eine Erkenntnis, die ebenfalls einen Gutachterkrieg ausgelöst hat. Mit Dutzenden von Versuchen, die das Gegenteil bewiesen, hielt die Süßstoffindustrie dagegen - dennoch wurde der Stoff Cyclamat in den USA und Japan verboten. In Europa wurde er in England und Frankreich vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Seit 1995 ist er in ganz Europa wieder im Einsatz. Die Zeitschrift Öko-Test empfahl ihren Lesern in Deutschland: »Vor allem Schwangere und Stillende sollten auf Cyclamat verzichten. Es kann in den Mutterkuchen und in die Milch gelangen.«
    Saccharin schließlich ist ebenfalls umstritten. In den USA musste jedes Produkt, das die Kunst-Süße enthält, jahrelang einen Warnhinweis tragen: »Die Verwendung dieses Produkts kann Ihrer Gesundheit schaden. Dieses Produkt enthält Saccharin, das in Tierversuchen Krebs ausgelöst hat.« Er entfiel dann allerdings, weil von Herstellerseite genügend Studien beigebracht werden konnten, die den Stoff entlasteten. Weil immer mehr Verbraucher den Stoff zu sich nehmen, ohne es zu wissen, hatten die EU-Gesetzgeber versucht, wenigstens die Kennzeichnung auf den → Etiketten zu verbessern: Schließlich ist der Süßstoff nicht nur in Light-Produkten enthalten, sondern auch in Erzeugnissen, wie Gewürzgurken oder Rollmops aus dem Glas. Doch die → Zusatzstoff -Industrie widersetzte sich diesen Bestrebungen, die Verwendung von Süßstoff vorne auf dem Etikett anzuzeigen: Das sei, so das Fachblatt International Food Ingredients , eine unnötige »Doppel-Kennzeichnung«. Schließlich sei das Saccharin hinten im Kleingedruckten schon aufgeführt. Die Industrie setzte sich durch.

Talkum, Magnesiumsilicat (E 553b)
    Talkum dient als Trennmittel in Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen als → Zusatzstoff ist bislang nichts bekannt.

Tarakernmehl (E 417)
    Tarakernmehl dient zur Andickung und Gelierung von Nahrungsmitteln. Über schädliche Wirkungen als → Zusatzstoff ist bislang nichts bekannt.

Tartrazin (E 102)
    Tartrazin ist ein zitronengelber Lebensmittelfarbstoff. Es kann bei empfindlichen Menschen → allergische und allergieähnliche Reaktionen (sogenannte Intoleranzreaktionen) der Haut, sowie Schnupfen- und asthmaähnliche Anfälle auslösen.

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