Die Ernaehrungsfalle
wieder auf die ungesunden Fette. Zum Beispiel im Jahre 2006 im Maggi → Kartoffelpüree »flockenlocker«, oder auch in den → Pommes Frites von Wienerwald, von Ikea, McDonald’s. Die ungesunden industriellen Transfettsäuren sind auf dem → Etikett als »Gehärtete Fette« oder »Fette, z.T. gehärtet« erkennbar. Sie sind eine Spezialschöpfung für die Food-Fabriken. Sie entstehen durch industrielles Härten von natürlichen Pflanzenölen und kommen in der Natur nicht vor. Es sind → Designer-Fette , konstruiert für die Bedürfnisse der Margarineproduzenten, Back-Konzernen, Fast-Food-Ketten.
Zahlreiche Studien belegen den Verdacht auf ungesunde Wirkungen: So soll die Zuckerkrankheit → Diabetes durch Transfett gefördert werden. Es kann auch zu Wachstumsstörungen im Kindesalter führen, das Risiko für Prostata-, Darm- und Brustkrebs steigt. Transfette stehen auch im Verdacht, dem → Gehirn zu schaden und das Risiko für die → Alzheimerkrankheit zu erhöhen. Sie können aber auch Herzleiden begünstigen. Und sie erhöhen das Risiko für Übergewicht. Ein sechs Jahre
dauerndes und 2008 abgeschlossenes Experiment mit Affen an der Wake Forest Universität im US-Staat North Carolina hat ergeben, dass die Übergewichtsrate deutlich erhöht war, wenn die Affen Transfette im Futter hatten. Transfett macht auch unfruchtbar. Laut einer im Januar 2007 veröffentlichten Untersuchung der Harvard Medical School in Boston erhöht sich das Risiko für Unfruchtbarkeit um bis zu 73 Prozent, wenn die Frauen nur zwei Prozent mehr Transfettsäuren essen.
Klassisch ist der Einsatz in Margarine. Nach einer Schweizer Studie von 2006 enthalten vor allem Blätterteiggebäck, Waffeln, Kekse und Fettpasten aus Pflanzenöl die ungesunden Transfettsäuren. 98 Proben aus 17 Lebensmittelgruppen wurden untersucht, in 15 dieser Gruppen wurde der international als inoffizieller Grenzwert betrachtete Wert von zwei Prozent im Gesamtfett überschritten. Ein dänisches Gesetz schreibt diesen Grenzwert von zwei Prozent vor. Im US-Bundesstaat New York wurden die Transfettsäuren ab 2008 schrittweise für Restaurants verboten. Auch die Schweiz hat sich dem Kampf gegen die industriellen Fette angeschlossen. Nur in Deutschland gibt es nach offizieller behördlicher Auffassung kein Transfett-Problem. Als Kronzeuge engagierte sich, mit Studien und Interviews, etwa für das deutsche Margarine-Institut, der Hamburger Professor Hans → Steinhart. Er ist nach eigenen Angaben der Food-Industrie in Kooperationen verbunden, unter anderem mit dem Margarine-Multi → Unilever (Rama). Schon 1997 kam Steinhart in einer Studie zu dem Schluss, dass die Deutschen nicht sehr viel Transfett essen. Sie seien daher auch nicht gefährdet. »Beweisen lässt sich dies zwar nicht«, sagte er in einem PR-Interview für das Margarine-Institut, aber bis zu fünf Prozent Transfette in der Nahrung könnten seiner Ansicht nach »kein Gefahrenpotenzial darstellen«. Deutschland liegt nach seiner Ansicht bei zwei Prozent, was sich allerdings mangels diesbezüglicher Daten auch nicht beweisen lässt.
Nicht zu verwechseln mit den ungesunden industriellen Transfetten sind die gesunden, natürlichen Transfette, etwa die Konjugierte Linolsäure (→ CLA ), die unter anderem in Butter und Sahne enthalten ist und als neuer Bestandteil von → Schlankheitspillen im Einsatz ist.
Transglutaminase
Transglutaminase ist ein → Enzym , das als Klebstoff für Fleisch und Fisch dient. Damit können aus → Schlachtabfällen und Fleischresten scheinbar hochwertige Stücke wie Schinken oder Medaillons hergestellt werden. Das Enzym muss nicht auf dem → Etikett deklariert werden.
Transglutaminase dient unter anderem der »Texturverbesserung« bei Brühwurst (Slogan des Herstellers Ajinomoto: »Und Ihre Wurst hat wieder Biss«). Es kann aber auch zur Geschmacksverbesserung bei → Hamburgern eingesetzt werden. Mit Transglutaminase kann man laut Prospekt auch aus Fleischteilen ein »zusammengesetztes Steak« herstellen. Ajinomoto wirbt für sein Produkt namens ACTIVA EB mit »höchster Wertschöpfung« durch die Aufwertung von Abfällen: »Die hohe Qualität von Fleisch, das beim Zuschneiden anfällt, lässt sich mit ACTIVA ® EB hervorragend nutzen, um solche standardisierten Produkte und zugleich eine ökonomische Verwendung und Gewinnoptimierung zu erzielen. Die Restrukturierung dieses Rohstoffes zu Medaillons ist eine solche Anwendung zur gewichtsgenauen Herstellung von
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