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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Fleischscheiben.« Es dient auch der »Veredlung« von Fisch und Fischprodukten, so etwa der Verwandlung von Fischabschnitten in → Surimi oder Fischpaste. Hersteller Ajinomoto empfiehlt es auch, um (billige) kleine Jakobsmuscheln in wertvolle große Muscheln zu verwandeln. Der Drei-Sterne-Koch Joachim Wissler vom Restaurant Vendôme im Schlosshotel Bensberg bei Bergisch Gladbach klebt damit nach eigenen Angaben Forellenfilets zusammen. Es dient darüber hinaus auch der Konsistenzverbesserung von → Milchprodukten, bei fettfreien Joghurts etwa erhöht das Enzym unter anderem das Wasserhaltevermögen. Zudem täuscht es die Empfindung von → Fett vor. Das Enzym spielt auch bei der Zöliakie eine Rolle. Die Behörden in der Schweiz lassen Transglutaminase nur dann zu, wenn das Enzym erhitzt und so unschädlich gemacht wird.

Tributylzinn (TBT)
    Tributylzinn (TBT) ist eine Chemikalie, die als → Hormonstörer wirken kann. TBT ist sehr vielseitig, es ist als Schiffsanstrich verwendbar, kommt in Textilien vor, in Pampers, → Kartoffeln und → Fischbüchsen . Die Chemikalie kann sowohl im Tierreich als auch bei Menschen für Veränderungen im Fortpflanzungssystem sorgen. Zudem steht sie als → Dickmacher im Verdacht. TBT war berühmt geworden, weil sich in den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts mancherorts bei bestimmten Meeresschnecken die Weibchen plötzlich in Männchen verwandelt hatten: Ihnen waren Penisse gewachsen. Bei Barschen in hessischen Yachthäfen waren die Hoden bizarr vergrößert.
    TBT gehört zu jenen → Plastikhormonen , die jetzt auch als Dickmacher unter Verdacht sind, sie gelten als übergewichtsfördernd (»obesogen«), wie es US-Forscher um Bruce Blumberg von der University of California in einer 2006 veröffentlichten Studie formuliert haben. »Tributylzinn erhöht die Zahl der Fettzellen«, warnt Blumberg. Dadurch würden die Leute »schneller fetter werden«. Wenn sie die Hormonchemikalie aufgenommen haben, werden sie gewissermaßen umprogrammiert. Denn: »Diese Zellen produzieren mehr von den → Hormonen, die sagen: Füttere mich!«
    In der deutschen Öffentlichkeit sorgte TBT nur ein einziges Mal für größeres Aufsehen. Im Jahr 2000 wurde der Stoff in den Trikots des Fußballvereins Borussia Dortmund gefunden. »Borussen hormonell geschwächt«, titelte zum Beispiel die linke tageszeitung . Erheblich höher belastet als die Borussenleibchen waren manche Fischbüchsen. Das fand die Zeitschrift Öko-Test heraus (Heft 2/2000). »Alle Fischgerichte enthalten das hochgiftige Tributylzinn. Die höchste Menge, 27 Mikrogramm pro Kilogramm, fanden die Wissenschaftler in ›Gütefisch Zarte Heringsfilets in feiner Tomatencreme‹ von Rewe - zehnmal so viel Hormonchemie wie in den Trikots von Borussia Dortmund.« TBT kann nach neuen Erkenntnissen auch das sogenannte → metabolische Syndrom fördern, das auf ein
erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzkrankheiten und die Zuckerkrankheit → Diabetes hindeutet.

Triethylcitrat (E 1505)
    Triethylcitrat dient als als → technischer Hilfsstoff bei der Herstellung von Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.

Triphosphat (E 451)
    Triphosphat kommt als → Konservierungsstoff , Trennmittel, Säureregulator oder als → Stabilisator zum Einsatz. Über schädliche Nebenwirkungen durch die in Lebensmitteln verwendeten Mengen ist bislang nichts bekannt.

Tütensuppe
    Die Tütensuppe gilt als Klassiker der industriell produzierten Nahrung. Sie ist der echten → Suppe nährwertmäßig weit unterlegen und hat mit ihr kaum mehr als den Namen gemein. Zahlreiche → Zusatzstoffe sorgen für Haltbarkeit, Geschmack oder ansprechende Farbe.
    Die modernen Varianten der Tütensuppe erobern als Instantsuppe, Cup-Nudeln, 5-Minuten-Terrine oder 2-Minuten-Nudeln noch die entlegensten Gebiete auf dem Globus und gelten als typische Vertreter der Industrienahrung (→ Nutrition Transition ). Zu Beginn galten die Erfindungen der Tütensuppen-Pioniere Julius Maggi und Carl Knorr als verdienstvolle Beiträge zur Verbesserung der Volksernährung: Sie lieferten den darbenden Massen preiswerte, schnell zuzubereitende Nährstoffe. In der Freizeitgesellschaft mit flächendeckender Kühlschrankversorgung gibt es eigentlich keinen Bedarf für Tütensuppen, zumal der Nährwert eher gering ist. So enthält eine Tüten-Hühnersuppe nach Herstellerangaben gerade mal zwei Gramm »Trockenhuhn«;
für den Geschmack sorgen das industrielle → Aroma und der

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