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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Alzheimer und → Parkinson , beizutragen. Farbstoffe können zu Lernstörungen führen. Auch Hyperaktivität (→ ADHS ) und → Migräne können von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Zusätze, wie manche → Süßstoffe , stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den → Darm schädigen und das Immunsystem stören. Mediziner fürchten, dass durch zunehmenden Verzehr von Fertiggerichten der menschliche Verdauungstrakt in seiner Zusammensetzung nachhaltig verändert wird, mit weitreichenden Auswirkungen auf Nährstoffversorgung, aber auch den Immunstatus. Denn
der größte Teil des Immunsystems sitzt im Darm - und der wird durch die Nahrung aus der industriellen Parallelwelt in großem Stil umgestaltet.
    Bei → Bio-Lebensmitteln ist die Fertignahrung in der Regel geschmacklich und ästhetisch unbefriedigend, weil ihren Herstellern das Arsenal der Kunstküche nur eingeschränkt zur Verfügung steht und viele Chemikalien in diesem Sektor verboten sind. Auch der Nährwert ist vermindert. Wenn ein Öko-Produzent seine Kartoffeln zu Flocken verarbeitet und als Fertig-→ Kartoffelpüree feilbietet, dann ist dieses genauso minderwertig wie jenes von Pfanni. »Zwischen der biologischen Nahrungsproduktion und dem fertigen Produkt in der Kühltheke liegen alle Schandtaten der Lebensmittelindustrie«, warnte etwa der Geschäftsführer des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren: »Eine Bio-Suppe aus der Dose ist keine Naturkost mehr.«
    Vor allem für Kinder sind die Fertignahrungsmittel verhängnisvoll, weil sie in der Regel von minderem Nährwert sind und eine Prägung für das restliche Leben droht. Zudem werden sie mit Chemikalien überflutet. Für viele Kinder beginnt das Leben mit Fertignahrung schon kurz nach der Geburt: Sie bekommen statt → Muttermilch die Ersatzprodukte der Nahrungskonzerne. Vor allem in den Entwicklungsund Schwellenländern steigt das Angebot an solchen Ersatzprodukten. In Afrika und Nord- und Südamerika beispielsweise würden nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon zwei Drittel der Säuglinge auch mit Fertignahrung gefüttert, in Trinidad bekämen gar schon 80 Prozent aller Babys Fertignahrung oder anderen Muttermilchersatz. Im Alter von sechs Monaten bekommen drei Viertel aller Kids Fertigkost aus → Babygläschen von Hipp, Alete oder anderen. Sie enthalten nach unabhängigen Untersuchungen zu wenig Nährstoffe, als dass ein Kind damit auf Dauer ausreichend versorgt werden könnte. Die Ernährungsexpertin Mathilde Kersting vom Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung rät daher zum Selberkochen: »Frisch gekochte → Kartoffeln sind Fertigprodukten vorzuziehen. Püree sollte deshalb aus Kartoffeln selbst zubereitet werden.«

    Besonders problematisch ist Fertignahrung im → Diätbereich : So sind → kalorienreduzierte Fertignahrungsmittel aufgrund ihrer Auswirkungen auf das Appetitsystem im Körperinneren nicht unbedingt fürs Abnehmen geeignet. Da spielt nicht nur der → Zucker eine Rolle, sondern auch die anderen chemischen Inhaltsstoffe. Sie können den Körper irritieren, sein Botensystem austricksen - und damit erst recht dick machen.
    Ähnliche Effekte hat das → Heimtierfutter für Hunde und Katzen. Übergewicht, Gelenkprobleme, Zivilisationskrankheiten, wie Diabetes, Herzleiden, Krebs: Unabhängige Tierärzte sind sicher, dass diese Entwicklungen auf die Fertignahrung fürs Haustier zurückzuführen ist.

Fett
    Fett gilt seit Langem als Hauptursache von → Übergewicht und zahlreichen Erkrankungen, insbesondere des Herzens. Die → Ernährungspäpste und die Medien führen daher seit Jahren einen Feldzug gegen das Fett, die → Abspeckindustrie führte eine Fülle von → fettreduzierten Produkten ein. Der Erfolg blieb indessen aus. Manche Fette können nach neueren Erkenntnissen sogar die Gewichtsregulation verbessern und zum Abnehmen beitragen.
    Fachleute unterscheiden gute Fette und schlechte Fette. Zu den guten zählen etwa die sogenannten → Omega-3-Fette , zu den schlechten die industriellen → Transfette , die sich zum Beispiel in → Fast Food, Keksen oder → Fertiggerichten finden. Der Kampf der Ernährungsberater, Fachgesellschaften und Professoren richtete sich aber seit den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts unterschiedslos gegen jegliches Fett. »Nur Fett macht fett«, verkündete unter großer Medienaufmerksamkeit über Jahre hinweg der Göttinger Professor Volker → Pudel († 2009).
    Krankenkassen,

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